"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Sonntag, 30. Juni 2013

Wo sich Fuchs und Hase "gute Nacht" sagen ...



... stand einst der Hetzelhof ...


... über Kurzach erreichte ich das Fuchsbühlsträßchen ...


... das steinerne Kanapee lud zum Kaffee-Kuchen-Picknick ein ...


... mein Ziel ist der benachbarte Warthof ...


... Sommerwiese am Wanderweg ...


... der Warthof, heute Staatliches Forstamt ...


... mit Seerosenteich ...


... und kühlem Quellwasser ...


... über die Wolfsklinge ...


... und den Prinzenstein

ging ich über die  Hohe Straße zum Ausgangspunkt zurück. Erst auf der Rückfahrt in Richtung Kurzach entdeckte ich am Saatschulweg das Hetzelhofschild. 





Hezelhof - Hetzelhof - Hetzelhoff - Hetzelberg


Forstlagerbuch Andreas Kieser - 1685 (Landesarchiv)



Vermessungskarte Hetzelhof um 1830

Ein Sonntagszufallsfund .... bei der Suche nach weiteren Vorfahren aus Einöd (Kleinaspach) fand ich den Hetzelhof. Auf Landkarten ist er nicht zu finden, egal welche Schreibweise man verwendet. Doch es gibt fast nichts, was man im www nicht finden kann, es ist wohl eine Frage der Geduld. 
Auf Andreas Kieser ist Verlass, wenn es um die Walddörfer geht. Er hat auch den Hetzelhof in seinen Forstlagerbüchern festgehalten: zwei Gebäude - Wohnhaus und Scheune - Felder, Weiden und Wald. Also gab oder gibt es ihn doch, den Hetzelhof bei Kleinaspach !!

Die kinderreiche Familie Schuster, Vorfahren mütterlicherseits, stammt vom Hetzelhof. Eva, Johannes, Georg Michael, Georg Leonard, Christina, Johann, Margarete, Agnes Marie, Johanna, Georg Adam, Margarete, Johann, Agnes Maria, die 13 Kinder der Eheleute Johann Georg Schuster (*1774 Hetzelhof) & Elisabeth Barbara Spoerle (*1760 Kurzach) sind dort geboren, wo sich Fuchs und Hase "gute Nacht" sagen.

Johann Friedrich Schuster (*1720), Vater von Johann Georg, war Pächter des Hetzelhofes. Am 8. August 1754 hat er den Hetzelhof von den damaligen Eigentümern, den Freiherren von Gaisberg und dem Herzöglichen Haus Württemberg gekauft
Der Hetzelhof bestand beim Kauf aus: 1 Haus, 1 Scheuren, 1/4 Morgen Garten, 9 Morgen Äcker, 16 Morgen Wiesen, 12 Morgen Weiden und 179 Morgen Wald. Die Feldmark des Hofes stieß am Wolfsklingenbach mit derjenigen des Warthofs zusammen. Im Norden ziehe sich seine Grenze am Sauerwiesenbach entlang zur Winterlauter

Der Hetzelhof wurde 1860 abgerissen, die Hetzelhofer Markung wurde aufgeforstet, Überreste sind nicht mehr vorhanden. Back to the roots: heute Nachmittag erkunden wir den Wald um den ehemaligen Hetzelhof.



Sonntag, 23. Juni 2013

Beschreibung des Oberamts Marbach von 1866: MURR

Das Oberamt Marbach war ein württembergischer Verwaltungsbezirk, der 1934 in Kreis Marbach umbenannt und 1938 aufgelöst wurde, wobei seine Gemeinden den Landkreisen Ludwigsburg als Rechtsnachfolger, Backnang und Heilbronn zufielen. 
In der Beschreibung des Oberamts Marbach von 1866 werden die einzelnen Gemeinden des Oberamtes beschrieben. Über die Einwohner aus Murr:

"Die Einwohner in Murr sind im Allgemeinen gesunde, mittelgroße Leute, denen man meist, namentlich dem weiblichen Geschlechte, die strenge Arbeit, den rastlosen Fleiß und die Sparsamkeit, die selbst bis zur Grenze der Versagung des Nothdürftigen sich ausdehnt, ansieht. In Sitten herrscht ein sanfter, anständiger Ton, Sinn für Reinlichkeit und Ordnung. Die altherkömmliche Tracht hat leider einer modernen, wenig schönen weichen müssen. Volksbelustigungen und Bräuche sind abgegangen, nur bei Leichen der Begüterten wird von den theilnehmenden Gästen ein Leichenschmaus gehalten und die Taufen begehen die Verwandten mit leiblichen Erquickungen. Gemeindeunterstützung erhalten gegenwärtig nur 2 kranke Personen, die verpflegt werden."

(Quelle: google ebooks)

Mittwoch, 5. Juni 2013

Kleinbottwar - Friedrich Uhlmann - Australien


Friedrich Uhlmann *5. September 1815 Kleinbottwar

Friedrich Uhlmann ist 1852 mit seiner Familie nach Australien ausgewandert. Sein Bruder Christof Uhlmann (*1813 in Kleinbottwar) war mit Elisabeth Magdalena Albrecht (*1809 in Steinheim) verheiratet. Elisabeth Magdalena ist die Schwester meines Ur-Ur-Urgroßvaters Ludwig Friedrich Albrecht (*1906 in Steinheim).

Im Landesarchiv Baden-Württemberg ist die Auswanderung der Familie Uhlmann dokumentiert:
Friedrich Uhlmann, Kleinbottwar, verheiratet, evangelisch, Weingärtner, geb. am 5. September 1815, emigriert 1852, Zielland Australien, Anzahl Erwachsene 2, Anzahl Kinder 4, Vermögen 280 fl (Gulden), Oberamt Marbach
Kommentar: Ehefrau Magdalena geb. Wenz *26.05.1823, 4 Kinder: Karoline *11.06.1846, Christoph Friedrich * 11.08.1848, Christoph *19.06.1850, Jakob *31.05.1852. 

Die Kinder der Familie Uhlmann waren bei der Auswanderung 6 Jahre, 4 Jahre, 2 Jahre und wenige Wochen alt. Der 2-jährige Christoph und der neugeborene Jakob überlebten die Fahrt mit dem Segelschiff Peter Godeffroy nach Australien nicht. 



Peter Godeffroy, departed from an unknown port and arrived in Sydney, New South Wales, Australia, 25 October 1852. - (Quelle: immigrantships.net)

Aus einer anderen Quelle  geht hervor, dass das Segelschiff am 6. Juli 1852 Hamburg verlassen hat und am 26. Oktober 1852 in Port Jackson, New South Wales, angekommen ist. An Bord waren, außer der Crew von Kapitän H.E.Decker, 172 Männer, 83 Frauen und 45 Kinder. Außer Franz Meyer starben weitere 8 Passagiere auf der Fahrt nach Australien. Namentlich sind nur die 7 Passagiere genannt, die in einer Kabine reisten. Die Auswanderer aus den unteren Gemeinschaftsdecks wurden zahlenmäßig erfasst.


Dienstag, 4. Juni 2013

Auswanderung - Erdmannhausen

Von der Gemeinde Erdmannhausen gibt es eine Auswandererliste. Die Gründe, die Heimat und Familie zu verlassen waren vielfältig.


Johann Samuel Kleinknecht (1822-1885), lediger Bauer aus Erdmannhausen - Bruder meiner Ur-Ur-Großmutter Rosine Katherine Kleinknecht - wanderte vor 1858 nach Nordamerika aus. Er hatte ein Vermögen von 342 Gulden (fl). Aus Buffalo erhielt das Oberamt Marbach eine Urkunde in der er auf seine deutschen Bürgerrechte verzichtete. Seine Beweggründe auszuwandern sind nicht dokumentiert.

Der Erdmannhäuser Johann Gottfried Kleinknecht (*7. Januar 1857) ist im Alter von 18 Jahren nach Nordamerika ausgewandert. Von der Gemeinde erhielt er für die Überfahrt Kleider und Reisegeld. Diese Unterstützung und ein Kommentar in den Archivunterlagen lassen vermuten, dass die Gemeinde einen "schwierigen" Bürger loswerden wollte: Sohn der Katharine Kleinknecht, "schon mit 17 Jahren ein grundverdorbener Mensch, ein Bettler und Landstreicher." 

Von staatlicher Seite wurde die Auswanderung auch als eine Art soziales Ventil betrachtet, um sich von ungeliebten Bürgern zu trennen.

Sonntag, 2. Juni 2013

Häuptling LITTLE THUNDER

Während ich meinen Online-Stammbaum mit Daten einer Seitenlinie aus Murr "fütterte", erhielt ich einen Hinweis auf einen anderen Stammbaum, in dem diese Personen auch verzeichnet sind. Die Überraschung war groß, als ich auf der Seite dieses Stammbaumerstellers ein Bild eines federgeschmückten Indianders sah. Es ist das Bild von Wakinyana Gigla - Little Thunder.



Wakinyane Gigla - LITTLE THUNDER

Und auf diesem Stammbaum "tummelt" sich der Indianderstamm aus South Dakota. Wakinyana Gigla (1845-1902) war Lakota Chief. Sein Vater war der Häuptling Wakinyan Cekala (Wakíŋyaŋ Čík’ala) - Little Thunder (1820 Nebraska - 1879 Rosebud, Indian Reservation, Dakota).

1854 kam es zum ersten größeren Konflikt. Ein Minneconjou-Lakota, der bei der Brulé-Gruppe von Conquering Bear weilte, tötete die Kuh eines weißen Siedlers, nachdem diese großen Schaden im Lager der Lakota angerichtet hatte. Der Kommandeur von Fort Laramie sandte Lieutenant John L. Grattan aus, um von Conquering Bear die Auslieferung des Schuldigen zu verlangen. Da dieser kein Angehöriger der Brulé war, konnte Conquering Bear der Forderung nicht nachkommen. Es kam zum Streit zwischen Grattan und dem Brulé-Häuptling, der von einem Soldaten in den Rücken geschossen und tödlich verletzt wurde. Die aufgebrachten Brulé-Lakota töteten daraufhin das gesamte aus 30 Soldaten bestehende Kommando von Grattan. In der Folge griffen Lakota-Krieger regelmäßig weiße Siedler auf dem Oregon Trail an. Ein Jahr später errichtete General William S. Harney mit Fort Pierre einen weiteren Militärposten am Missouri. Am 3. September attackierte er das Brulé-Dorf von Little Thunder, das jedoch am Kampf gegen Grattan nicht beteiligt gewesen war. Harneys Truppe tötete 86 Brulé und nahm weitere 70 gefangen. - Nach dem Tod von Conquering Bear wurde Wakinyan Cekala Häuptling der Brulé. - (Anm.: Brulé ist einer der sieben Lakota-Stämme) -



LAKOTA LOVE SONG - DEDICATED TO FIRST NATIONS PEOPLE