Am 4. Dezember 1944 warf die britische Royal Air Force 1.200.000 Kilogramm Bombenmaterial über Heilbronn ab: laut der britischen Bomber Command of Summary Operations waren das 246.055 Spreng-, Leucht-, Blitzlicht-, Stabbrand-, Markierungs- und Mehrzwecksprengbomben.
Von den 14.000 Häusern der Stadt waren über 5.000 total zerstört.
die Innenstadt nach dem verheerenden Bombenangriff, links der Turm der Kiliankirche
"Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen", sagte einst Winston Churchill. Das Zurückschauen auf den 4. Dezember 1944 in Heilbronn hat viele Dimensionen und eine Gewissheit: Dieser Tag war das Nine-eleven der Stadt, er war ihre Auslöschen, es gibt kein vergleichbares Ereignis in ihrer Geschichte, das ihm an historischer Wucht und Bedeutung gleichkommt, nicht einmal die Pest von 1626, als Heilbronn etwa genauso viele Einwohner hatte, wie am 4. Dezember starben.
Meine Familie lebte 25 Kilometer südlich der Stadt und alle erinnerten sich an den in der Nacht taghell erleuchteten Himmel und an das Rot über der brennenden Stadt. Ein Augenzeuge aus meinem Dorf, damals 17 Jahre alt, war in dieser Nacht bei Verwandten am Heilbronner Südbahnhof zu Besuch. Mit Tränen in den Augen erzählte er mir vom Morgen danach als sie in die Innenstadt gingen. Entsetzliche Bilder die er nie vergessen konnte: Geruch von verbranntem Menschenfleisch, verbrannte Leichen am Straßenrand liegend, aber auch 'haufenweise' übereinander, die nur noch etwa 40 bis 50 Zentimeter groß waren. - Das Haus für Stadtgeschichte zeigt einen Film über diesen verheerenden Bombenangriff auf die Stadt die damals als eine der schönsten Städte in Deutschland galt.
Die Narben sind heute noch in der Innenstadt sichtbar. Straßen mit einzelnen historischen Häusern die den Bombenangriff überlebten oder wieder aufgebaut werden konnten, wechseln sich mit nach dem Krieg erstellten Zweckbauten ab.
Erst seit einigen Jahren hat man den Eindruck, dass der wahre Wiederaufbau von Heilbronn erst jetzt stattfindet und das meiste zuvor nur eine Notlösung war.
Zu einem modernen Heilbronn trägt auch die Bundesgartenschau bei, die am 17. April 2019 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet wird: 173 Tage Garten, Blumen, viel Natur entlang des alten Neckars und zeitgenössische Kunst - ein Wandel von einer Industriebrache zum Landschaftspark und neuen Stadtquartier Neckarbogen. Die Sammlung Würth präsentiert sich mit internationalen Künstlern wie Niki de Saint-Phalle und Heinrich Brummack.
Zwerg Karl aus dem 3D-Drucker wirbt vor dem Heilbronner Rathaus für die BUGA
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