"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Dienstag, 29. Juli 2014

Einöd - Kleinaspach

Der Weiler Einöd ist die Heimat meiner Ur-Urgroßmutter Maria Magdalene Schöffler (1864 Einöd - 1938 Steinheim). Auch ihr Vater Gottfried und ihr Großvater Johannes Schöffler sind in Einöd geboren.


Einöd anno 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser



Ortsschild von Einöd aus alten Zeiten



Die "drei liegenden Hirschstangen" am Fuße des Ortsschildes, 
das Stammwappen des Hauses Württemberg.



Bauerngarten in Einöd



Die Sägemühle in Einöd verarbeitet heimische Douglasie.

Hier sagten sich einst Fuchs und Hase "gute Nacht". Heute ist Einöd mit dem dahinterliegenden Wald, den benachbarten Dörfern und Weilern, fernab des hektischen Großraums Stuttgart, ein beliebtes Naherholungsgebiet. 


Donnerstag, 24. Juli 2014

Goshen Township - Sunflower Road Ecke 28th Road


Auf einer alten Karte (Block 18) ist die Farm von Johann Jacob Bauer in Goshen Township eingezeichnet. Das alte Farmhaus steht auf dem 800 Meter mal 800 Meter großen Land an der Sunflower Road Ecke 28th Road.
Einen Block östlicher (Thunder Road) und einen Block südlicher (27th Road) steht das alte Schulhaus, gegenüber ist der Goshen Central Cemetery. Den Familien Riecher und Alexander, deren Nachkommen in die Familie Bauer eingeheiratet haben, gehören Farmen in der Nachbarschaft.



Diese Karte ist aus einem historischen Buch von 1881, also vor der Auswanderung der Familie Bauer und zeigt zum Teil andere Eigentümer.


Die Schule gab es damals schon (Block 19), auch den Friedhof auf Block 30 gab es bereits. Eigentümer der  nordöstlichen Ecke von Block 29 ist G. Schaubel.
Captain Schaubel gehörte zu den ersten Siedlern der Township, er zog 1869 von Indiana nach Kansas, geboren ist Gottlob Immanuel Schaubel 1822 in Marbach am Neckar, mütterlicherseits stammt er von den Waldensern ab. Sein Sohn Wilhelm (*1859 Indiana) war mit Caroline Strodtbeck (*1860 Kleinaspach), der Urenkelin meiner 5-fach Urgroßeltern Johann Georg Schuster (*1744 Hetzelhof) und Elisabeth Spörle (*1760 Kurzach) verheiratet. - Die Schaubels und die Bauers, die in Deutschland nur ein paar Dörfer auseinander lebten, zogen hinaus in die große weite Welt und wohnten in Kansas nur ein paar Ackerlängen voneinander entfernt.



Nach seinem Tod im Jahr 1913 schrieb der Medford Patriot aus Oklahoma:
Gottlob Schaubel was born April 24th, 1822, in Whittenburg, Germany, in the town of Marboch, where Schiller, the noted German poet was born. He served his country as a faithful soldier, became a soldier of the cross at the age of fourteen. He came to America and became a citizen of the land of the free in the year 1847. He was a good soldier in the Civil War in which he received a wound that he carried to his grave. He was married in 1856. Eleven children were born to this union. Three children and their mother having preceded him to world beyond. There of his children and several grand children were present at his burial. He died leaving eight children and a host of friends to mourn his loss on August 29, 1913 at his home in Deer Creek, Okla. The churches and friends of Deer Creek extend to his children their sympathy and prayers.
Three automobile loads of Medford people went to Deer Creek Sunday to participate in the funeral service of Capt. Gotlob Schaubel, the Civil war veteran and prominent Mason (Freimaurer) who died there last week. 
There is a large memorial stone with dates in the Goshen Central Cemetery located 5 miles north and 1 mile west of Green, Kansas. Gottlob served in the Union Army during the Civil War. He was a Captain of Co. H. 48th regiment of Indiana Volunteers. He was wounded in service.


Dienstag, 22. Juli 2014

Familie Bauer in Kansas - Find a Grave

Ein Zufallsfund sind diese beiden Fotos von Johann Jakob Bauer (*1838 Steinheim + 1917 Clay County, Kansas, USA) und seiner Tochter Katharina Friederike "Rickie" Bauer (*1874 Steinheim + 1965 Washington County, Kansas, USA).


Johann Jakob Bauer - um 1900


"Rickie" Bauer - um 1923

Diese Familienfotos wurden von einem Nachfahren zusammen mit Bildern von den Grabsteinen auf www.findagrave.com eingestellt.
Johann Jakob Bauer und seine Ehefrau Katharina Barbara Albrecht (*1841 Steinheim + 1924 Clay County, Kansas, USA) wanderten mit ihren 4 Kindern Wilhelm Jakob, Gottlob Karl, Katharine Friederike und Heinrich Friedrich nach Nordamerika aus. Katharina Barbara Albrecht ist die Schwester meines Ur-Urgroßvaters Jakob Samuel Albrecht. Familie Bauer baute sich eine Farm in Peach Grove auf. Die Kinder heirateten deutsche Auswanderer und ein Teil der Nachfahren lebt heute noch in Kansas.

"Bauer-Farm" in Peach Grove

Das Ehepaar Bauer-Albrecht, die Tochter "Rickie" und ihr Ehemann Ernest August Riechers sind auf dem Goshen Central Cemetery, Clay County, begraben.



 100 Jahre nach der Auswanderung besuchte ich diesen Friedhof und fand das Grab von Johann Jakob und Katharina Barbara.


Walter Knitter, der Ehemann der Bauer-Enkelin Helen "chauffierte" uns mit seinem "Straßenkreuzer" über Naturstraßen zum Friedhof, zur alten Bauerfarm und zur neuen Farm des Enkels John Bauer in Morganville. 



Sonntag, 13. Juli 2014

Das Jakobfriederle - Höpfigheim

Es ist schon mehr als 200 Jahre her, da wohnte in Höpfigheim das Jakobfriederle. Er fuhr jeden Tag mit dem Botenwagen von Heilbronn nach Marbach und transportierte allerlei Waren hin und her.
Eines Tages hatte es einige Zuckersäcke geladen, die es nach Marbach bringen sollte, mit der gleichen Fuhre brachte es auch einen Schlauch mit Erdöl.
Auf der holprigen Straße zwischen Groß- und Kleinbottwar platzte ihm der Schlauch und die ganze Zuckerladung war getränkt mit dem Öl. Es wusste, dass es den Zucker nie würde ersetzen können und in seiner Verzweiflung lief es in den Wald und erhängte sich.
Weil nun Selbstmörder nicht in geweihter Erde bestattet werden, verscharrte man das Friederle im Sternwald an der Markungsgrenze auf Höpfigheimer Seite. Als die Höpfigheimer das Grab auf ihrer Markung sahen, gruben sie den Toten wieder aus und auf Großbottwarer Seite ein. Friederles Geist aber konnte keine Ruhe finden und hat sich schon manchem gezeigt, der sich im Wald abends verspätet hat.

(aus "Sagen und Spitznamen aus dem Kreis Ludwigsburg")

Der Murrer Storch

Die Murrer hatten immer ein besonders enges Verhältnis zu ihren Störchen. Als im Jahr 1896 die Jungstörche bei ihren ersten Flugversuchen abstürzten, zog der Lehrer des Ortes einen von ihnen groß. Die Kinder fütterten ihn mit Fröschen und toten Mäusen und nannten ihn Hans.
Hans war bald ein Bürger des Dorfes, ließ sich im Winter auf den Bauernhöfen durchfüttern und wusste sogar ganz genau, wo es Metzelsuppe gab - dort fand er sich pünktlich ein. Wenn im Frühjahr andere Störche kamen und in Murr ihre Nester bauen wollten, verteidigten die Einwohner das Revier ihres Storches, der mit philosophischer Ruhe durch die Dorfstraße schritt und sich unter den Fenstern seine Leckerbissen abholte.

(aus "Sagen und Spitznamen aus dem Kreis Ludwigsburg")

Samstag, 12. Juli 2014

Ohne Fleiß keinen Preis - Gochsheim im Kraichgau

Auf dem Weg zur Kraichtal-Bibliothek in Gochsheim sprang mir der Spruch auf der Giebelseite des alten Schulhauses sofort ins Auge: Ohne Fleiß keinen Preis



In der 1905 im Jugendstil erbauten Graf-Eberstein-Schule ist heute die Grundschule von Gochsheim untergebracht. 


Als Besoldung erhielt der erste Lehrer außer 5 Gulden auch noch Naturalien: die genannten 8 Ohm (1.200 Liter) Wein in einem Jahr sprechen für sich, man kann nur hoffen, dass Lehrer Rieblinger diese Menge nicht alleine konsumierte.


Vermutlich gehen die Gochsheimer Grundschüler etwas ehrfürchtiger zum Schuluntericht als andere Kinder wenn sie am Eingang den Lehrer mit dem Rohrstock sehen und lesen, dass unfleißige und ungezogene Schüler, bei denen Ermahnungen erfolglos sind, mit der Peitsche gebührlich zu züchtigen sind.


Die Gemeinde Gochsheim mit dem Torwächterhaus, dem Schloss, dem Badischen Bäckereimuseum und dem Deutschen Zuckerbäckermuseum bietet Einblicek in eine längst vergangene Zeit.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Erste Postagentur in Murr - 1879

Am 8. Dezember 1879 wurde in Murr eine Postagentur eröffnet.  Der erste Postagent der Gemeinde war der Ochsenwirt Pfuderer, der gegen drei andere Bewerber von der Königlichen Postagentur den Vorzug erhielt. Die Postagentur befand sich im "Ochsen" in der Hindenburgstraße. Die damalige "Poststube" ist im heutigen "Ochsen" nicht mehr zu finden. Sie dürfte sich vor dem Umbau des Hauses im Metzgerladen befunden haben.
Außer Wilhelm Pfuderer (Oekonom, Ochsenwirth, Gemeinderath) haben sich noch Eberhard Rode (Kaufmann), Carl Lämmle (Kronenwirth, Gemeinderath) und Andreas Walliser (Bäcker, Schankwirth) für die Postagentur beworben. - In der engeren Wahl verblieben Pfuderer und Lämmle.

"Es wurde gesagt, der Ochsenwirt Pfuderer trinke etwas und habe sehr große Oekonomie, werde sich daher um den Postdienst - im Erdgeschoß - nicht viel kümmern, da auch seine Wirtschaft im 2. Stock sei. Es ist aber der "Ochsen" das 1. Wirtshaus in Murr und die seitherige Posthaltestelle, und es will der Besitzer seine 17-jährige Tochter in dem Postdienst verwenden".

Dem Postagenten Wilhelm Pfuderer (1879 - 1894) folgte der Bahn- und Postagent Gottlob Mäule (1894 - 1928). Ihm wurde vom Postamt Marbach ein "Dienstplan" vorgeschrieben, nach dem sogar sonntags die Postagentur "von 1/2  12 bis 1/2  1 Uhr" geöffnet sein muss.

Quelle: MURR von Heinz Trautwein, Ortsbücherei Murr