Es ist schon mehr als 200 Jahre her, da wohnte in Höpfigheim das Jakobfriederle. Er fuhr jeden Tag mit dem Botenwagen von Heilbronn nach Marbach und transportierte allerlei Waren hin und her.
Eines Tages hatte es einige Zuckersäcke geladen, die es nach Marbach bringen sollte, mit der gleichen Fuhre brachte es auch einen Schlauch mit Erdöl.
Auf der holprigen Straße zwischen Groß- und Kleinbottwar platzte ihm der Schlauch und die ganze Zuckerladung war getränkt mit dem Öl. Es wusste, dass es den Zucker nie würde ersetzen können und in seiner Verzweiflung lief es in den Wald und erhängte sich.
Weil nun Selbstmörder nicht in geweihter Erde bestattet werden, verscharrte man das Friederle im Sternwald an der Markungsgrenze auf Höpfigheimer Seite. Als die Höpfigheimer das Grab auf ihrer Markung sahen, gruben sie den Toten wieder aus und auf Großbottwarer Seite ein. Friederles Geist aber konnte keine Ruhe finden und hat sich schon manchem gezeigt, der sich im Wald abends verspätet hat.
(aus "Sagen und Spitznamen aus dem Kreis Ludwigsburg")
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