Willy Reichert war der Pfleiderer, ein knitzer (schlauer) Schwabe, der oft das letzte Wort hatte. Häberle wurde von Oscar Heiler gespielt, eine Figur, die sich vornehmer gibt und meist versucht, Pfleiderer zu belehren. Themen waren schwäbische Charaktere, Philosophie im Allgemeinen, menschliche Schwächen, Schicksale und Landestypisches. Schwaben der älteren Generation haben noch das "jaa jaa - soo soo - jaa jaa ..." der beiden Komiker in den Ohren.
Die Häuser der Schwaben sind mit Pfleiderer-Ziegel aus Winnenden gedeckt und in jedem Häusle wird mit Fischer-Dübeln gschafft, denn Firmengründer Artur Fischer ist ebenfalls einer der vielen Tausend Pfleiderer-Nachfahren.
Der Schriftsteller, Dichter, Maler und Nobelpreisträger Hermann Hesse ist, wie auch der Dichter Friedrich Schiller, ein Nachfahre der Pfleiderers von der Ostalb. - Der älteste namentlich bekannte Pfleiderer (Pfleuderer) ist mein 12-facher Urgroßvater Sixt, geboren 1519 in Rauental ("in der Reute") bei Aalen, 1561 wurde er "entleibt".
Um 1575 kam sein Sohn Georg als Schäfer und Meier auf den Hof "zum Tegen" bei Hertmannsweiler (Winnenden). Der Schafhof, heute Scheurenrain 3, war seit dem Mittelalter in württembergischem Besitz und ist vermutlich das erste Wohngebäude des Ortes. Das historische Stammhaus der Pfleiderer steht unter Denkmalschutz, der Bauzustand lässt leider zu wünschen übrig.
Degenhof anno 1686
Forstlagerbuch Andreas Kieser
Ein Schäfer mit 11.000 Nachkommen schrieb der Reutlinger Generalanzeiger zum Familientreffen des Pfleidererverbandes im vergangenen Jahr.
Am Sonntag, 1. Oktober 2017, findet das nächste Familientreffen in Münsingen statt. "Wir freuen uns auf ein Wiedersehen" und auch bisher noch unbekannte Verwandte sind eingeladen.
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