"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Freitag, 24. November 2017

Möckmühl - Lebküchner Johann Jacob Kayser & Johann Gottlieb Kayser

Zur Vorweihnachtszeit passend tauchten zum ersten Mal Vorfahren auf, die den Beruf Lebküchner ausübten. - Der Beruf des Lebkuchenbäckers wird auch Lebküchner oder Lebzelter genannt. 
Nachdem die Bäcker im Spätmittelalter die Kunst des Brotbackens beherrschten, verfeinerten einige von ihnen die Teige mit Honig, Trockenfrüchten und Gewürzen. Im Nürnberger Raum wurde 1634 eine Lebkuchenzunft gegründet. Die Lebkuchenhersteller betrieben gleichzeitig mit dem Wachs, dem Nebenprodukt des Honigs, ein weiteres Gewerbe: die Wachszieherei. Sie belieferten Kirchen und Haushalte mit kunstvollen Kerzen, Wachsfiguren und Wachsbildern. Sie schnitzen selbst hölzerne Model, in denen sie das Wachs für die prachtvollen Wachsbilder gossen.
Aus den Lebküchnern entwickelten sich später die Zuckerbäcker und dann die Konditoren.


Lebzelter Hans Buel - um 1520
Pinselmalerei und Feder auf Pergament

Johann Jacob Kayser (1691-1758), Bürger und Ratsverwandter aus  Möckmühl (Landkreis Heilbronn), erlernte das Lebküchnerhandwerk. Da er auch als Handelsmann erwähnt wird, kann man annehmen, dass er seine Produkte weit über seine fränkische Heimatstadt hinaus verkauft hat.
Sein Sohn Johann Gottlieb (1720-1786), ebenfalls Lebküchner und Handelsmann, kam auf seinen Geschäftsreisen in das Haus des Meisterbäckers Staig in dem 40 km südlich gelegenen Weinstädtchen Beilstein am Fuße der Burg Hohenbeilstein. Er heiratete 1741 Maria Magdalena, Tochter des Meisterbäckers Johann Michael Staig.
Meine 6-fachen Urgroßeltern Kayser-Staig lebten mit ihren Kindern in Beilstein. Johann Gottlieb engagierte sich an seinem neuen Wohnort als Gerichtsverwandter, Amtspfleger und Waisenrichter.


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