"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Sonntag, 11. November 2018

Waffenstillstand - 11. November 1918 - 12 Uhr deutscher Zeit

Mit einer historischen Geste haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Opfer des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht. Merkel bedankte sich bei Macron für die Einladung nach Compiègne an die Stätte des Waffenstillstands von 1918. Es sei das erste Mal seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland, dass ein Bundeskanzler mit dem französischen Präsidenten an diesem Ort gewesen sei, sagte sie am Samstagabend in Paris. Das sei eine „symbolische Geste“. „Insofern ist dieser Tag nicht nur Mahnung, sondern er ist auch Ansporn.“

Am Morgen des 11. November 1918 zwischen 5:12 Uhr und 5:20 Uhr französischer Zeit unterzeichneten beide Delegationen den Waffenstillstand von Compiègne.
Der Waffenstillstand trat um 11 Uhr französischer Zeit in Kraft (12 Uhr deutscher Zeit) und war zunächst auf 36 Tage begrenzt, beendete jedoch faktisch den Krieg.

In dem verheerenden Krieg von 1914 und 1918 starben fast neun Millionen Soldaten und mehr als sechs Millionen Zivilisten.


Poppies - die Mohnblume wurde nach dem 1. Weltkrieg im englischsprachigen Raum zu einem Symbol für das Gedenken an die gefallenen Soldaten


Heute sei der Wille da, „alles zu tun, um eine friedlichere Ordnung auf der Welt zu schaffen“, sagte Merkel.
Macron verteidigte seinen Vorstoß, zum Schutz vor Russland eine europäische Armee aufzubauen....
Zum Schutze vor Russland? Wurde Russland nicht von Napoleon und von den Deutschen angegriffen? Die amerikanische Hetze wirkt...

Mein Großvater wird seit 25. Juni 1944 in der Nähe von Minsk vermisst, im 2. Weltkrieg kamen 27.000.000 Millionen Russen ums Leben. Und der Westen baut eine europäische Armee zum Schutz vor Russland auf? Die Politik lässt keine Gelegenheit aus, die Russen wieder als Feindbild darzustellen. Hat die Politik wirklich nichts begriffen? 


Ein Bäcker aus Novosibirsk lernte in Frankreich Baguettes und Croissants backen und eröffnete in Sibirien eine Bäckerei mit einem kleinen Café. Natalja, die Freundin meiner Tochter, kauft sich dort jeden Tag ein Croissant, obwohl die Eltern sagen, dass das Croissant viel zu teuer ist. Sie gönnt sich aber weiterhin täglich "ihr" Croissant. Das Croissant erinnert sie jeden Tag an den vergangenen Sommer in Berlin, an ihren ersten Aufenthalt in Deutschland, wo sie zum ersten Mal ein Croissant gegessen hat. Vor ein paar Tagen bedankte sie sich bei ihrem Croissant-Bäcker dafür, dass er jeden Tag für sie ein Croissant backt. 

Natalja und meine Tochter skypen jeden Sonntag. Natalja spricht deutsch und meine Tochter russisch. Sie notieren sich die Fehler ihrer Gesprächspartnerin und am Ende der Skype-Stunde besprechen sie ihre Notizen. Eine deutsch-russische Freundschaft zwischen zwei jungen Frauen wie sie besser kaum sein kann. Sie wollen, wie andere junge Menschen, friedlich auf unserem Planeten leben. Diesem grenzüberschreitenden Wunsch stellen sich wiederum machtgeile Männer in den Weg, es geht um Machtgelüste, um Bodenschätze, um Rüstungsindustrie, um Geld, um viel Geld ... man trifft sich an historischen Stätten, umarmt sich, gedenkt den Millionen gefallener Soldaten und rüstet gleichzeitig wieder auf, weiß offensichtlich nicht, wonach sich die Jugend in ihren Ländern sehnt. 
Das französische Croissant hat für die Jugend offensichtlich Symbolcharakter. Für mich gehört ein Croissant seit meinem ersten Aufenthalt vor gut 40 Jahren in Paris zu jedem Frühstück in Frankreich. Der Duft eines Croissants bedeutet für mich Freiheit und Erinnerungen an unendlich viele Reisen nach Paris. Butter und Erdbeermarmelade sind die Krönung eines Croissants. Längst hat das Croissant die Grenzen überschritten, aber es geht nichts über ein Croissant eines französischen Bäckers. Natalja wünsche ich, dass sie eines Tages in einem französischen Café vor einem Croissant und einer Tasse Milchkaffee sitzen kann - zusammen mit ihrer deutschen Freundin wäre die Krönung meines Wunsches!




.  M  .

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