"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Dienstag, 17. März 2020

Autoatlas & Feldpostbriefe aus Belarus

Während ich im neuen kyrillischen Autoatlas theoretisch durch Belarus reise wird die praktische Reise bereits in Frage gestellt. Das Corona-Virus hat die Welt halb lahm gelegt. Keine Reisen ins Ausland, Grenzübergänge sind geschlossen, so gut wie alle Vergnügungen gestrichen, die Öffnungszeiten der Gaststätten sind zeitlich begrenzt, Kindergärten und Schulen sind geschlossen, Hamsterkäufe in den Supermärkten. Zum ersten Mal in 60 Jahren stehe ich vor geplünderten fast leeren Regalen. Frankreich hat bereits eine Ausgangssperre verhängt und wir müssen damit rechnen, dass unsere Regierung weitere Einschränkungen anordnet. Wie lange das Virus unser Leben drastisch einschränkt steht in den Sternen. Die Reise nach Belarus ist im  Terminkalender gestrichen. Aber es gibt Schlimmeres als Reisepläne zu verschieben!



Die Spurensuche aber geht weiter. Mein Großvater hat aus Weißrussland auch Briefe an seinen Bruder geschrieben. Und diese Briefe schlummern seit 76 Jahren in Steinheim vor sich hin. Mit keinem Wort wurden diese Feldpostbriefe jemals erwähnt. Meine Mutter erzählte ihrer Cousine von meiner geplanten Reise nach Belarus. Und die Cousine sagte so ganz nebenbei, dass sie diese Feldpostbriefe aufbewahrt. Es grenzt fast an ein Wunder. - Ich weiß noch nicht wie viele Briefe es sind. Da das Leben außer Haus momentan eingeschränkt ist, bleibt jetzt viel Zeit für die Transkription der Feldpostbriefe.


.  M  .

Sonntag, 1. März 2020

Weißrussland - Kinofilm "Der Krieg in mir"

Seit vielen Jahren wird Sebastian Heinzel von Kriegsträumen verfolgt. Mit dem Wunsch, diese Träume besser verstehen zu können, macht er sich auf den Weg und erforscht die Kriegsvergangenheit seines Großvaters auf dessen Spuren bis ins tiefste Weißrussland.


Der Kinofilm und das gleichnamige Buch zeigen, wie sich Knoten in der Familiengeschichte lösen lassen, um Versöhnung und Heilung zwischen den Generationen zu ermöglichen. Der Autor gibt Impulse und Anregungen für eine andere Betrachtung der eigenen Biografie. Im Buch vertieft er seine Spurensuche und gewährt persönliche Einblicke in die Auseinandersetzung mit diesem Thema. Dabei dokumentiert er, wie sich sein Leben in dieser Zeit grundlegend verändert.
In Zeiten eines neuen Kalten Krieges, der von mächtigen politischen Interessen herbeigerufen wird, ist mir der Brückenschlag zwischen uns Menschen im Westen und im Osten ein echtes Herzensanliegen. Wir sind uns näher, als es vielen manchmal scheint. (Sebastian Heinzel)
Kinokarten sind reserviert. - "Der Krieg in mir" ist eine gute Reisevorbereitung für die Suche nach Spuren meines in Weißrussland vermissten Großvaters. 





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