"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Sonntag, 27. Oktober 2013

Waldglas - Glasmuseum Spiegelberg

Im Schwäbischen Wald, Heimat meiner Vorfahren, gab es einst Waldglashütten. Das reich bewaldete Gebiet der Löwensteiner Berge und des Mainhardter Waldes bot alles, was zum Betrieb der Waldglashütten nötig war: Holz, Quarzsand und Wasser.
Typisch für Waldglas ist die grüne Farbe, die durch das im Quarzsand enthaltene Eisenoxid zustande kommt. Obwohl die Waldgläser meist Gebrauchsgläser waren, besitzen sie eine große Formenvielfalt und reichhaltige Verzierungen.



Im Schwäbisch-Fränkischen Wald sind insgesamt 25 Hüttenstandorte nachgewiesen. Aus den meisten haben sich noch heute bestehende Ortschaften entwickelt. Die älteste urkundlich erwähnte Glashütte  ist Weihenbronn (1430), gefolgt von Altlautern (1488) und Stangenbach (1505). Die längste Bestandszeit hatte Neulautern (1530 - 1822). Als letzte Glashütte beendete Erlach 1865 die Produktion. Von besonderer Bedeutung war die Spiegelberger Manufaktur, die als einzige Spiegel herstellte. Sie wurde 1705 gegründet und bestand bis 1820.
Quelle: Glashaus Spiegelberg

Im Glasmuseum Spiegelberg kann man sich auf eine Reise in die Welt der Glas- und Spiegelmacher begeben. Produkte aus längst vergangenen Zeiten lassen erahnen, welche Glaskunst einst in unseren Wäldern gefertigt wurde. Die Ausstellung präsentiert Glas vom späten Mittelalter bis in die Gegenwart.


Spiegel der Glashütte Spiegelberg aus dem 18. Jahrhundert


Im Glasmuseum blätterte ich im "Heimatbuch Spiegelberg", fand zu meiner Überraschung einen Artikel über den Hetzelhof
Aus dem Heimatbuch: 1887 wurde die Scheune abgebrochen und kam nach Kleinaspach. Die Nassacher bedauerten es, dass der Hetzelhof aufgeforstet wurde. Der Boden soll dort ertragreicher gewesen sein als der größte Teil der Nassacher Sandböden. Fast alle Wiesen waren reich mit Obstbäumen bepflanzt. Später, als der Staat schon aufforstete, waren diese ein beliebtes Ziel für die Nassacher Kinder, da sich um das Obst, das die Bäume noch trugen, sonst niemand kümmerte. Eine besondere Pflaumenart, hier Hengst genannt, wurde vom Hetzelhof hierhergebracht. Die Nassacher Männer halfen beim Schlagen und Abtransport der Obstbäume.


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