"Jakobfriederle, was ist das? Ist kein Fuchs und ist kein Has'! Ist geboren ohne Haut, kann doch schreien überlaut", heißt ein Kindervers.
Händler und Fuhrmann soll dieser Jakobfriederle im 18.Jahrhundert, über dessen Leben und Ende es verschiedene Versionen gibt, gewesen sein.
Einer Legende nach soll er sich aus Verzweiflung im Kälblingswald erhängt haben. Durch einen Unfall hatte er Ware verloren, die er für einen Heilbronner Händler nach Backnang bringen sollte und wusste nicht, wie er diesen Schaden ersetzen sollte.
Eine andere Version macht aus dem Friederle einen Mörder, der Opfer von Lynchjustiz wurde. Er soll im Wald einen Mann erschlagen und beraubt haben, dem er vorher eine Kuh verkauft hat. Aufgebrachte Bürger sollen den schlafenden Mann kurzerhand im Wald aufgeknüpft haben. Dort soll er auch begraben sein. Seine rastlose Seele soll heute noch durch den Kälblingswald spuken.
Einiges erinnert an den Rössleswirt, der zur gleichen Zeit gelebt hat und in der Großbottwarer Gegend sein Unwesen trieb.
Diese Legende und andere Geschichten gab es am vergangenen Samstag bei der Führung mit dem Nachtwächter Johann durch die nächtlichen Gassen von Großbottwar.
"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt
Dienstag, 30. September 2014
Mittwoch, 17. September 2014
Haferflocken mit Milch - Reinhold Messner zum Siebzigsten
Wer kennt ihn nicht? Der Bergsteiger aller Bergsteiger feiert heute seinen 70.Geburtstag. Reinhold Messner war immer da, seit ich denken kann. ER und ICH kennen uns nicht nur, wie der große Rest der Welt, aus dem TV. Vor 5 Jahren trafen wir uns in einer Buchhandlung in Naturns.
Mein erster Blick fiel auf seine Hände. Hände, an denen oftmals sein ganzes Leben hing. Hände, mit denen er sich unzählige Male bei eisiger Kälte die Felswände hochhangelte
Und ich war fast enttäuscht, als ich ganz normale Hände sah. Hände, wie die eines Büromenschen, dabei hatte ich große zerschundene Hände erwartet.
Zu seinem Geburtstag "schenkte" ich mir sein neuestes Buch "ÜBER LEBEN". - Es geht nicht wie in so vielen seiner Bücher nur um die Berge, es geht wie der Titel schon sagt um's LEBEN. Die wenigen bisher gelesenen Seiten lassen ein interessantes und lesenswertes Buch erwarten.
Über die von seiner Mutter über ihre Kinder angelegten Psychogramme musste ich schmunzeln. Über ihren Sohn Reinhold schreibt sie:
R. geb am 17.9.44 in Brixen, aufgezogen mit Haferflocken u. Milch. Er gedieh sehr gut.... in den Ferien machte Vater mit den größeren Buben Bergtouren.
"Aufgezogen mit Haferflocken u. Milch" wurde auch ich, gut gediehen bin ich auch, aber mehr Gemeinsamkeiten haben wir nicht. Zig Generationen vor uns wurden wohl auch nur mit "Haferflocken u. Milch aufgezogen". Es gab ja keine große Auswahl und gut verträglich ist diese einfache Kost. Heute fällt die Wahl vor meterlangen Regalen mit süßen Frühstücksprodukten schwer. Es gab damals keine Wahl, es gab nur Haferflocken und diese einfachen Haferflocken ließen auch noch die Kinder gut gedeihen. Wir kannten keine Allergien. Und weniger ist oft mehr!.
Bemerkenswerte Zeilen gleich am Anfang des Buches:
"Das selbstbestimmte Dasein bleibt mir heilig und deshalb befürchte ich mit der Digitalisierung aller Lebensbereiche einen Verlust an Freiheit. Das Mehr an Effizienz, Sicherheit und Tempo dabei wird aufgewogen durch ein Weniger an Lebensqualität, Demokratie und Menschlichkeit."
Reinhold Messner spricht mir aus dem Herzen, es findet sich doch noch eine dritte Gemeinsamkeit.
Mein erster Blick fiel auf seine Hände. Hände, an denen oftmals sein ganzes Leben hing. Hände, mit denen er sich unzählige Male bei eisiger Kälte die Felswände hochhangelte
Und ich war fast enttäuscht, als ich ganz normale Hände sah. Hände, wie die eines Büromenschen, dabei hatte ich große zerschundene Hände erwartet.
Zu seinem Geburtstag "schenkte" ich mir sein neuestes Buch "ÜBER LEBEN". - Es geht nicht wie in so vielen seiner Bücher nur um die Berge, es geht wie der Titel schon sagt um's LEBEN. Die wenigen bisher gelesenen Seiten lassen ein interessantes und lesenswertes Buch erwarten.
Über die von seiner Mutter über ihre Kinder angelegten Psychogramme musste ich schmunzeln. Über ihren Sohn Reinhold schreibt sie:
R. geb am 17.9.44 in Brixen, aufgezogen mit Haferflocken u. Milch. Er gedieh sehr gut.... in den Ferien machte Vater mit den größeren Buben Bergtouren.
"Aufgezogen mit Haferflocken u. Milch" wurde auch ich, gut gediehen bin ich auch, aber mehr Gemeinsamkeiten haben wir nicht. Zig Generationen vor uns wurden wohl auch nur mit "Haferflocken u. Milch aufgezogen". Es gab ja keine große Auswahl und gut verträglich ist diese einfache Kost. Heute fällt die Wahl vor meterlangen Regalen mit süßen Frühstücksprodukten schwer. Es gab damals keine Wahl, es gab nur Haferflocken und diese einfachen Haferflocken ließen auch noch die Kinder gut gedeihen. Wir kannten keine Allergien. Und weniger ist oft mehr!.
Bemerkenswerte Zeilen gleich am Anfang des Buches:
"Das selbstbestimmte Dasein bleibt mir heilig und deshalb befürchte ich mit der Digitalisierung aller Lebensbereiche einen Verlust an Freiheit. Das Mehr an Effizienz, Sicherheit und Tempo dabei wird aufgewogen durch ein Weniger an Lebensqualität, Demokratie und Menschlichkeit."
Reinhold Messner spricht mir aus dem Herzen, es findet sich doch noch eine dritte Gemeinsamkeit.
Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und dass wir von ihm noch viel hören, sehen und lesen können.
Mittwoch, 3. September 2014
Vergesst die alten Mühlen nicht - Hankertsmühle en miniature
Überbleibsel der Hankertsmühle - Torbogen und Steinsäulen - findet man an ihrem ursprünglichen Platz im Rottal, dass es jedoch auch ein Holzmodell mit der Mühle meiner Vorfahren, der Familie Klenk, gibt, übertraf alle Erwartungen bei der Suche nach Informationen. Der Tipp dazu, von einem Bürgermeister aus dem Schwäbischen Wald, erwies sich als Volltreffer.
Modell der Hankertsmühle
die Originalsäulen der Mühle liegen heute noch im Rottal
die "Müllers" aus dem Rottal
Holz für den Winter & Mühlräder ...
... Vogelhäuser
Treppe ins Wohnhaus der "Müllers"
Mühlrad & Sägemühle
"Vergesst die alten Mühlen nicht"
Die Hankertsmühle, 1371 erstmalig erwähnt, war eine der größten und bedeutendsten Anlagen im Schwäbischen Wald. Die Gebäude der Mühle bestanden aus Mahlmühle, Sägemühle, Wohngebäude, Scheune, Kellerhaus und einem Wasch- und Backhaus.
Ein herzliches Dankeschön an den (bisher noch) unbekannten Modellbauer, der damit die Hankertsmühle nicht in Vergessenheit geraten lässt.
Montag, 1. September 2014
Visitenkarte eines Dorfes
Fassade an der Hindenburgstraße
Veranda
Stallgebäude
Staatspreise für das "liebe Vieh"
heute kräht hier weder der Hahn noch bellt der Hund
Stallfenster an der Bahnhofstraße
Täglich komme ich hier vorbei, am Geburtshaus meines Urgroßvaters "Fritz". Es ist, wie viele andere Häuser in Murr, im Besitz der Gemeinde. Es wird, wie unzählige Häuser entlang der Ortsdurchfahrt, vor sich hingammeln. Solange bis es nicht mehr zu retten ist, wie schon unzählige Häuser zuvor. Wenn der Amtsschimmel hier wiehert, wird der Gammelei ein Ende gesetzt, der Bagger für den Abbruch wird bestellt und das Haus bis auf die Grundmauern zerstört. Zerstört, um einem unscheinbaren, architektonisch wenig ansprechenden Haus zu weichen. Wie schon unzählige Male zuvor in Murr geschehen. Das Ortsbild verändert sich, eines Tages kennen wir unser eigenes Dorf nicht mehr.
Es geht auch anders, Bausubstanz kann erhalten und saniert werden. Doch der Murrer Amtsschimmel tritt da schnell auf die Kostenbremse, obwohl die Steuerzahler das Dorfsäckel Jahr für Jahr reichlich füllen.
Das Hoftor an der Ortsdurchfahrt Hindenburgstraße ist Woche für Woche in einem schlechteren Zustand. Unbekannt hat den Gartenzaun platt gewalzt. Gartenabfälle und Müll werden auf dem Grundstück "entsorgt". Im Winter wird wohl, wie bereits im Vorjahr, der bei den Bürgern angemahnten Streupflicht nicht nachgekommen. - Um den Verfall des Uropa-Geburtshauses nicht täglich sehen zu müssen, werde ich künftig andere Wege gehen.
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