"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Montag, 15. Dezember 2014

Kraichgau & Odenwald

Zum 50. Geburtstag eines guten Freundes begab ich mich auf die Suche nach seinen Vorfahren, deren Zuhause im Kraichgau und Odenwald gewesen ist. Was anfangs sehr schwer erschien, entpuppte sich nach und nach in kleinen Schritten - auch mit Hilfe anderer Ahnenforscher - als wirklich gelungenes Geburtstagsgeschenk: eine Ahnenliste mit 330 Namen + alte Familienfotos + Familiengeschichten + Familienwappen.
Zu Beginn meiner Suche fuhr ich nach Gochsheim, um in der Kraichtal-Bibliothek einen Blick in das Buch "KAMUF - Geschichte und Verbreitung eines Namens 1330 - 1990" zu werfen. Ich hielt fast den Atem an, als ich die kleine Geschichte über die (vermutliche) Herkunft der Kamuf las. 

Von Indien nach Rettigheim
Es wurde erzählt, dass die KAMUF im 30-jährigen Krieg aus Indien nach Rettigheim eingewandert sind. Sie hätten dort ein Stück Land besessen, "so groß wie's badisch Länd'l", außerdem hätten sie viel Gold mitgebracht, das ihnen aber während des damaligen Krieges geraubt wurde.
Als Wappen hätten sie eine Eule gehabt. Die damalige Kriegs- und Pestzeit sollen sie in einem Schuppen überlebt haben, in dem sie sich versteckt hielten und zu dem man nur über eine Leiter gelangen konnte. Diese hätten sie nachts hochgezogen und sich so vor herumstreunenden Soldaten und vor der Ansteckung durch die Pest gesichert.




Diese geheimnisvolle Geschichte, das Familienwappen mit der Eule  und der doch etwas exotisch klingende Name KAMUF sind faszinierend.
Doch der schöne Traum von indischen Prinzen und Prinzessinnen, die vielleicht auf Elefanten von Indien nach Rettigheim kamen, zerplatzte schnell. Richtig ist, dass die Kamuf, wie in der geheimnisvollen Geschichte erzählt wird, während des 30-jährigen Krieges nach Rettigheim kamen. Aber sie kamen nicht den langen Weg aus Indien, sondern aus dem Nachbarort Malsch.

Und trotzdem bleibt die Familie Kamuf, mit ihrer kleinen faszinierenden Geschichte, das Highlight meiner Recherchen, denn von keiner anderen Familie sind so viele Aufzeichnungen - bis ins Jahr 1330 zurück - zu finden.



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