"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Montag, 23. Februar 2015

Vor 100 Jahren - 22. Februar 1915

Frankreich - Kriegstagebuch vom 22. Februar 1915: schwerer deutscher Artilleriebeschuss der Kathedrale von Reims, das deutsche Heeres-Luftschiff LZ29 wirft in der vergangenen Nacht 1.000 Kilogramm Bomben  auf Calais.


Die Kathedrale von Reims, für die Franzosen die wichtigste Kirche der Nation, wurde von den deutschen Truppen als Symbol der nationalen Geschichte anvisiert und weitgehend zerstört. Die militärisch sinnlose Aktion sollte die Franzosen moralisch treffen und schwächen.


Seit sich der Beginn des 1. Weltkrieges im vergangenen Jahr zum 100. Male jährte wurde in den Zeitungen viel geschrieben und wurden Ausstellungen eröffnet. Aber auch Enkel und Urenkel der deutschen Soldaten, die an die Westfront nach Frankreich in den "Grande Guerre" geschickt wurden, beschäftigen sich mit dem 1. Weltkrieg. Weihnachten 1914 sollte Frankreich besiegt und die Soldaten wieder zuhause sein. Dieser Optimismus sollte nicht lange anhalten, der Krieg dauerte mehr als vier  Jahre und endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918.

Opas Krieg ist der Versuch, auf die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" zurückzuschauen. Und zwar aus der Perspektive des Infanteristen Franz Mack aus Nürnberg. - So beginnt das Online-Projekt seines Enkels Christian, mit dem er die Feldpostkarten seines Großvaters, jeweils 100 Jahre nach dem sie verschickt wurden, veröffentlicht.

Bedauerlich, dass von meinem Urgroßvater Gottlob Albrecht keine Feldpost mehr vorhanden ist. Er kämpfte ebenfalls in Frankreich. Nach einer Verletzung wurde ihm ein Teil des Beines amputiert und er trug eine Holzprothese, die ihm, Erzählungen zufolge, bis an sein Lebensende immer wieder Schmerzen bereitete. Er erlebte und überlebte den 2. Weltkrieg, in dem seine drei Schwiegersöhne in Russland gefallen und vermisst sind. Seinen Enkeln ersetzte er den Vater, hatte Angst um Töchter und Enkelinnen als sich im Mai 1945 die amerikanischen Soldaten in seinem Bauernhaus einquartierten und ihr Feldküche in der Scheune aufbauten.



Urgroßvater Gottlob Albrecht

Eine Urenkelin und ich stellten übereinstimmend fest, dass wir doch einen recht attraktiven Urgroßvater haben ! - Wie der Engländer William Somerset Maugham schon sagte:  ".... jede Generation bewundert die Urgroßväter."


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