Ein Teil der Kirchenbücher aus dem Dekanat Marbach sind bei archion.de online. Ich "blätterte" durch Eheregister, Familienregister, Taufbücher, Totenregister und Mischbücher der Pfarrämter von Höpfigheim, Murr, Steinheim und Kleinbottwar.
Die Qualität der Bücher ist sehr unterschiedlich, oft kann man die Sütterlinschrift sehr gut lesen, dann sind die Seiten so ausgebleicht, dass man nichts mehr entziffern kann. Oft sind die Buchstaben wie gemalt und auch mal verschnörkelt, dann plötzlich sind die Einträge nahezu unleserlich geschrieben, so dass man nur einzelne Worte aber keine Zusammenhänge erkennen kann. Im Kleinbottwarer Totenregister ist nicht von Toten die Rede, auf jeder Seite steht die Überschrift "Leiche".
Die lateinischen Bezeichnungen wie Parentes, Infantes, Spousa, Sponsa, Spousus und Uxor sind inzwischen kein Problem mehr. Aber was heißt der Vermerk "Prematuri Concubitus" aus dem Jahre 1711 im Kleinbottwarer Geburtsregister unter dem Namen der Kindsmutter? - Die Zeugung der Tochter Juliana Regina erfolgte also vor der Heirat! - In der heutigen Zeit ist dieser Hinweis undenkbar.
Und je "nobler" die Eltern (freie Bürger also) der Täuflinge aus Steinheim sind, um so größer ist die Anzahl der "Tauffzeugen", es sind bis zu 10 Paten genannt. Außer Familienangehörigen waren befreundete Handelsleute und Bürgermeister die Taufzeugen.
Unterstanden die Eltern der Herrschaft, wie in Kleinbottwar, so übernahmen die Damen der Herrschaft Patenschaften. Wer kann heute schon ein Hochwohlgeborenes Fräulein Juliana Sophia Charlotte von Gaisberg oder ein Hochwohlgeborenes Fräulein Maria Catharina von Kaltenthal zu seinen Taufpaten zählen?
Ab und zu liegen verfilmte "Überraschungen" wie Zeitungsartikel, Traueranzeigen, Danksagungen oder ein Stimmzettel der Steinheimer Kirchengemeinderatswahl aus dem Jahr 1947 zwischen den großen Seiten.
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