"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Samstag, 22. August 2015

Hans Sall aus Calw - Urkunde von 1474

Mein 15-facher Urgroßvater Hans Sall wurde um 1450 in dem Schwarzwaldstädtchen Calw geboren.


Fachwerkhäuser am Calwer Marktplatz

Im Staatsarchiv Stuttgart lagert ein Pachtvertrag aus dem Jahr 1474, von dem ich bisher nur eine weniger gute Fotokopie hatte. Den Pachtvertrag zwischen der Kirche und Hans Sall kann man jetzt auf der Webseite des Staatarchives einsehen.



Das Original der Urkunde auf Pergamentpapier kann man im "Normalfall" nicht zur Ansicht bekommen. Man kann allerdings einen begründeten Antrag stellen, wenn man das Original sehen möchte. Es ist das einzigste Dokument meiner Vorfahren aus dem Mittelalter und das möchte ich doch im Original sehen. Ich bin auf die Antwort des Staatsarchives gespannt.

In den Jahren 1634 und 1692 wurde Calw von feindlichen Truppen niedergebrannt, aber gibt es in Calw trotzdem noch "Reste" aus dem Mittelalter, aus der Zeit in der Hans Sall in Calw gelebt hat?


Stadtmauer mit Wehrgang 

Wehranlage vor 1500 erbaut


Nikolauskirche auf der Nikolausbrücke


die gotische Brückenkapelle St.Nikolaus wurde um 1400 erbaut 


die figürlichen Darstellungen von
Tuchmacher ...



... und Flößer
weisen auf die ehemals wichtigen Gewerbe der Stadt hin 

Calw ist der Geburtsort vieler Persönlichkeiten, von denen der weltweit bekannte Schriftsteller Hermann Hesse (1877 - 1962) auch zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde. Die Wiege des Politikers Karl Moersch stand ebenfalls in Calw. Der Sternekoch Alfred Klink und Volker Kugel, der Direktor des Blühenden Barocks und SWR-Moderator stammen auch aus dem Städtchen an der Nagold.


Kirchturm der evangelischen Stadtkirche Peter und Paul


1262 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt
nach den Zerstörungen 1634 und 1692 wieder aufgebaut


das 1454 erbaute Rat- und Kaufhaus ...


... am Marktplatz, wird zur Zeit saniert

Im Mittelalter fanden hier Schauspiele, größere Versammlungen bis hin zu öffentlichen Hinrichtungen statt. Die Häuser zeigen erst wieder nach dem Beginn des 20. Jahrhunderts ihr Fachwerk. An der Bergseite stehen öffentliche Gebäude, an der Talseite Bürgerhäuser mit dem Platz zugewandten steilen Giebeln.
Hermann Hesse schreibt in seinem Roman "Unterm Rad": "An Vornehmheit konnte mit der Gerbergasse nur der Marktplatz wetteifern, wo Kirche, Oberamt, Gericht, Rathaus und Dekanat standen und in ihrer reinlichen Würde durchaus einen städtischen noblen Eindruck machten."


 

Bürgerhäuser am Marktplatz 




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