Über den Zustand der Schule im 18.Jahrhundert
"Alldieweilen die Schulmeisterbesoldung allhier zu Schaubeck gar gering, konnte ohne bessere Beihilfe kein taugentliches Subjekt gehalten werden." (Testament des Johann Sebastian von Gaisberg - 1713)
Jeder beliebige Weingärtner oder Handwerksmann konnte von der Herrschaft, geprüft oder ungeprüft, vielleicht nach einer kleinen Lehrzeit, zum Schulmeister gemacht werden. Unter täglicher Anleitung des Pfarrers arbeiteten sie sich ein, betrieben ihr Handwerk aber noch nebenher; auch waren sie bis 1795, wo dies abgestellt wurde, noch Heiligenpfleger, was jährlich 2 fl (Florin = Gulden), später 6 fl einbrachte, bis ins zweite Jahrzehnt dieses Jahrhunderts Gerichts- und Ratsschreiber (mit zuletzt 16 fl), gewöhnlich auch vereidigte Feldmesser; immer Mesner. 1727 wurde ein herrschaftlicher Hausvogt angestellt; sein Sohn, welchen er als Provisor benützte, war Schreiner. Vor ihnen schwang ein kräftiger Metzger den Schulstock, welchen er aus den Händen eines Weingärtners überkommen hatte. Immerhin heißt es 1763: Die Schule ist in ziemlichem Zustand. Die Kinder werden unterrichtet im Lesen, Schreiben und Memorieren, und machen nach ihrer Fähigkeit Fortschritte. Im Singen hätte man fleißiger sein können; diese Klage schlug indessen schon bald ins Gegenteil um: Schullehrer sei ein Musikus und kein Schulmeister; die Sangesfreudigkeit ist seither, gepflegt durch Männer- und Kinderchöre, hier erhalten geblieben. - Von vielen Eltern wurden die Kinder nicht im gehörigen Alter geschickt; bei 470 Einwohnern zählte man 24 Knaben und 33 Mädchen, diese kamen winters fleißig, sommers desto unfleißiger, nämlich nur 16 bis 20, obwohl winters nur 4, sommers 2 Stunden täglich gehalten wurden. Das Schulgeld für den Lehrer ging sehr schwer ein.
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