"Seit Jahrhunderten bewahren Dom- und Münsterbauhütten, wie etwa in Ulm, Freiburg oder Köln, Handwerkstechniken, tradiertes Wissen und Bräuche in Zusammenhang mit dem Bau und Erhalt von Großkirchen und führen diese bis in die Gegenwart fort", begründete die Deutsche UNESCO-Kommission die Entscheidung.
Die Ulmer Bauhütte zeigt mit ihren hochspezialisierten ausgebildeten Handwerkern, der lückenlosen Dokumentation und engen Verbindung zur Stadtgesellschaft, wie immaterielles Kulturerbe in Deutschland modellhaft erhalten und weitergegeben werden kann.
Münsterbauhütte in Ulm - rechts das Münster
Mein Vorfahre Ulrich von Ensingen (1352 - 1429) war Baumeister der süddeutschen Gotik. Ihm wurde 1392 die Bauleitung am bereits 1377 begonnenen Ulmer Münster übertragen.
Sein Vorhaben, den höchsten Kirchturm des christlichen Abendlandes zu errichten, sprengte alles bisher Gekannte. Die geniale Konzeption seines Turmes brachte ihm eine Berufung nach Straßburg (1399) ein, ohne jedoch die Bauleitung am Ulmer Münster aufzugeben.
Sein Sohn Matthäus und die Enkel Vincenz und Moritz waren ebenfalls am Bau des Ulmer Münsters und an anderen Kirchen beteiligt. Sie arbeiteten in Bern, Basel, Konstanz, Straßburg und am Martinsmünster in Colmar.
Das Ulmer Münster ist die größte evangelische Kirche Deutschlands, der 1890 vollendete Turm mit 161,53 Metern ist der höchste Kirchturm der Welt.
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