Dieser Feldpostbrief wurde kürzlich bei der Auflösung des Haushalts seines Vetters Richard gefunden. Die ledige Patentante "Päule" lebte bei den Eltern von Richard. Es ist übrigens der einzige Feldpostbrief den es von meinem Großvater, der seit dem 25. Juni 1944 in Russland vermisst wird, gibt. Meine Großmutter hat die Feldpostbriefe am Ende ihres Lebens vernichtet, wir sollten diese sehr persönlichen Zeilen, die sie von ihrem Rudolf erhalten hatte, nicht lesen dürfen. Fast 50 Jahre lang hat sie die Briefe ihrer großen Liebe aufbewahrt und immer wieder gelesen.
Ich beneide hin und wieder die Menschen die Feldpostbriefe und Kriegstagebücher ihrer Großväter und Urgroßväter haben. Aber andererseits kann ich verstehen, dass sie diese Briefe vernichtet hat.
Somit ist der Feldpostbrief vom Brückenstützpunkt "Erlkönig" eine Rarität.
Der Text ist schwer lesbar, mein Großvater hatte eine etwas eigenwillige Handschrift und die Bleistiftschrift ist verblasst. - Aber ich gebe nicht auf, den Text zwischen "Dienstag, den 11.1.44, Liebe Dote... " und "Grüße vom Brückenstützpunkt "Erlkönig" im Osten, Rudolf" zu entziffern.
etwas "überarbeitet" ist die Schrift besser lesbar
Der Feldpostbrief kam aus der Gegend um Minsk, dem heutigen Weißrussland. Nach den Daten von der WASt Berlin, der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht hielt er sich zu diesem Zeitpunkt dort auf.
Mein Großvater fiel zu Beginn der Operation Bagration bei Bobruisk. Drei der vier Divisionen des rund 40.000 Mann starken 53. Korps in Witebsk unter General Friedrich Gollwitzer durften auf Hitlers Erlaubnis hin am 25. Juni ausbrechen - doch die russischen Stoßkeile standen da schon 80 Kilometer weiter im Westen, die Ausbrecher fanden sich überall umzingelt, liefen in Sperren, wurden bombardiert, aufgerieben, getötet oder ergaben sich......
zerschossene deutsche Kolonne bei Bobruisk
Bereits vier Monate vor der Durchführung der Operation Overlord wurde von den Alliierten eine Serie von Luftangriffen gegen Ziele an der Kanalküste, der holländischen Küste und Ziele im Reichsgebiet durchgeführt, mitunter um die Verteidigungsbereitschaft der deutschen Luftwaffe zu testen. Bei diesen Operationen, die bei den alliierten Besatzungen als "Big Week" bekannt wurden, stellte sich heraus, dass die alliierten Luftstreitkräfte an jedem Ort und zu jeder Zeit die Luftherrschaft erringen konnten.
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