In dem Buch
Ortsfremde in Kirchenbüchern aus Baden-Württemberg - Steinheim/Murr gibt es eine Liste über ortsfremde Bedienstete. Bedienstete im Haushalt, bei Handwerkern und Bauern. Berufe und Tätigkeiten die wir heute oftmals nicht mehr kennen:
Barbiergesell, Barbierjunge, Bauernknecht, Beckenknecht, Bildwebergesell, Dienstmädle, Dienstmagd, Eseltreiber, Färbergesell, Gerbergesell, Glasergesell, Hafnergesell, Haushälterin, Hirtenbub, Incipient, Kindsmagd, Kindsmägdlein, Klosterknecht, Klosterweingärtner, Köchin, Küferjunge, Küferknecht, Kuhhirt, Ladendiener, Magd, Mahlknecht, Maurergesell, Metzgergesell, Metzgerjunge, Mühlbauer, Nagelgesell, Nagelschmiedgesell, Nähmädle, Oberknecht, Provisor, Sartor, Säubub, Schäfer, Schafjunge, Schäferknecht, Schmiedjunge, Schmiedknecht, Schneidergesell, Schuhknecht, Scribent, Strohschneider, Substitut, Unterknecht, Viehmagd, Wagnergesell, Webergesell, Weingartknecht, Weinknecht, Zieglerknecht, Zimmergesell
In der Liste der Ortsfremden aus dem Ehebuch tauchte der Beruf
Zainenmacher auf. Aber was ist ein Zainenmacher? Ein Handwerker der Zainen macht. Aber was sind Zainen? - Gut, dass es
Google gibt. Arg viel spuckt
Google nicht aus. 'Zaine steht für schweizerisch mundartlich für Korb (Behälter)'. Aber auch im Schwabenland ist/war ein Korb eine Zaine.
Zainenmacher anno 1694
Ich weiß noch was eine Zaine ist, aber bereits eine Generation später ist die Zaine aus dem Wortschatz verschwunden. Meine Tochter kennt das Wort nicht mehr. Kirschen, Äpfel und Kartoffeln haben wir früher in Zainen geerntet. Für die Apfelernte verwenden wir heute Eimer. Nachdem jetzt der Plastikeinkaufstüte der Kampf angesagt wurde, erleben wir vielleicht doch die Rückkehr der Zaine als Einkaufskorb.