"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Sonntag, 17. Juli 2016

Grafeneck - Steingebronn - Ödenwaldstetten

Gestern jährte sich der Todestag von Adolf N. zum 76. Mal. Ein Anlass um nach Grafeneck zu fahren, an den Ort wo er und weitere 74 Männer am 16. Juli 1940 ermordet wurden. Viel Zeit ist seither vergangen, aber bis vor wenigen Jahren sprach man in Deutschland kaum über Euthanasiemorde und wir wissen erst seit gut 3 Jahren von dem Schicksal unseres Familienangehörigen. Ich habe über sein Leben recherchiert und ein Dreivierteljahrhundert nach der Ermordung noch viele Informationen gefunden.

 
 Gedenkstätte Grafeneck 


Im benachbarten Steingebronn ist 1702 mein Vorfahre Johann Conrad Ulmer geboren. Er wuchs dort im Pfarrhaus auf. Vater, Großvater und Urgroßvater waren Pfarrer, sie haben in Tübingen und Straßburg Theologie studiert. Seine Mutter stammt aus Ulm, ihre Eltern Hans Held und Rosina Löw haben 1631 in Ulm geheiratet. Hans Held war 'Schiffmann' von Beruf. - Johann Conrad lernte Schuhmacher und heiratete 1732 die Steinheimerin Dorothea Ruff, Tochter des Schultheißen Jacob Ruff. Johann Conrad war offensichtlich selbständiger Schuhmachermeister, denn er beschäftigte laut Kirchenregister der Ortsfremden mehrere Schuhknechte. Johann Conrad, zwei mal als 6-facher Urgroßvater im Stammbaum, hatte 10 Geschwister, sein älterer Bruder Anton (*1697) war ebenfalls Pfarrer. Württembergische Kirchengeschichte samt Daten von Pfarrern und Äbten gibt es bei der Evangelischen Kirche online. 


Evangelische Kirche in Steingebronn

Weiter ging's nach Ödenwaldstetten wo Johann Konrad Ulmer von 1719 bis zu seinem Tod 1733 seine zweite Pfarrstelle hatte. Vor Besichtigung der Kirche mit Pfarrhaus und angrenzendem Friedhof  stärkten wir uns in der Brauereigaststätte Lamm.


Evangelische Nikolauskirche und Pfarrhaus in Ödenwaldstetten

Die Kirche war geöffnet, so konnte ich den Altar fotografieren vor dem mein 7-facher Urgroßvater Johann Konrad Ulmer vor 300 Jahren das Wort Gottes verkündete.

 
Altar und Orgel der Nikolauskirche
 
Man verlässt die Schwäbische Alb nicht ohne regionale Produkte probiert und eingekauft zu haben. Früh morgens habe ich in Bad Urach beim Becka Bäck eingekauft: Brot, Brezeln und eine Flasche Albwhisky aus Owen. In der Hohensteiner Hofkäserei kam noch Albkäse und Büffelmozarelle hinzu. Der nächste Ausflug auf die Alb ist in Planung, dann geht es in das Lenninger Tal von wo die Vorfahren Laitenberger abstammen. In den 1690-ern kam die Familie nach Großbottwar und auf Schloss Liebenstein.

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