Heute vor 98 Jahren um 10.30 Uhr wurde mein Urgroßvater Gottlob Albrecht in Brimont (nördlich von Reims) am rechten Unterschenkel von einem Granatsplitter getroffen. Bis auf einen kurzen Stumpf musste das Bein amputiert werden. Ab 2. Juni 1918 war mein Urgroßvater im Lazarett Aschersleben (Sachsen-Anhalt), am 12. Dezember 1918 wurde er nach Hause entlassen.
Das ihm verliehene Verwundetenabzeichen in schwarz war sicherlich kein Trost, so wenig wie das zuvor verliehene Eiserne Kreuz II. Klasse (EK II). Während ich hier schreibe, stelle ich mir die Frage, wie viel Verwundetenabzeichen im 1.Weltkrieg wohl verliehen wurden?!
Laut seinen Enkeln hat er nie über den Krieg gesprochen, sie wissen auch nichts über die erfolgten Auszeichnungen. Sie wissen nur wie ihn der noch verbliebene Stumpf in der Beinprothese schmerzte, ganz besonders im Sommer nach einem langen Arbeitstag.
Zwei Verwandte, Karl (19 Jahre) und Heinrich (23 Jahre), werden seit November 1916 bei Sailly Saillisel und seit August 1918 bei Ville sur Ancre vermisst.
Die Republik Frankreich lädt in Zusammenarbeit mit dem Volksbund am 29.Mai 2016 nach Verdun zu einer gemeinsamen Gedenkstunde am Mémorial de Fleury und dem Gebeinhaus ein.
Neben mir liegt gerade seine Taschenuhr mit der Gravur 'G. Albrecht Steinheim a/M' im Innendeckel samt der Uhrkette aus den Haaren meiner Urgroßmutter Luise Friederike Müller. - Ob mein Großvater seine Taschenuhr in seiner Uniform hatte als er im Sommer 1917 in den "Grande Guerre" nach Frankreich zog?
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