Wappen über dem Eingang der ehemaligen Vogtei
Strohgasse 5 in Marbach
Josias Spohn (Spon, Spoun) war von 1608 bis 1638 Untervogt in Marbach am Neckar. Sein Dienst- und Wohngebäude war der Hof der Pflege Erdmannhausen des Klosters Murrhardt (heute Strohgasse 5) mit Scheune und Hofplatz. Der Marbacher Untervogt war mein Vorfahre. Ihn findet man sogar sechs mal in meinem Stammbaum, vier mal als 10-facher Urgroßvater und zwei mal als 11-facher Urgroßvater. Josias ist 1573 in Heidenheim geboren.
Im Buch Geschichte der Stadt Marbach am Neckar Band 1 wird er mehrmals erwähnt. Als Untervogt war er auch Landtagsmitglied und Rechner im Kloster Steinheim. Einige Jahre war er auch Eigentümer seines Dienst- und Wohngebäudes, 1622 kaufte er das Anwesen für 3.000 fl (Gulden). Das solide gebaute Haus hatte zwei Weinkeller, die etwa 40 Fuder Wein fassten, das entspricht ca. 32.000 Liter Wein.
Die medizinische Versorgung in der Stadt übernahm im Regelfall ein lokaler Barbier oder Chirurg und in schwierigen Fällen der Stadt- oder Amtsphysicus. Besondere Angst hatte man vor ansteckenden Seuchen wie der Pest. Über eine der Stecher genannte Krankheit in Marbach berichtete Vogt Spohn im Februar 1625 nach Stuttgart und meldete, dass innerhalb von 14 Tagen drei Personen gestorben seien, nämlich seine Schwiegereltern Bürgermeister Melchior Trautwein und dessen Frau sowie Spezial M. Johann Jäger.
Im Staatsarchiv lagert ein Reskript (Antwortschreiben) vom 25. Juni 1621 Herzog Johann Friedrichs von Württemberg an Josias Spohn, Untervogt zu Marbach, mit Anweisung, der Bitte einiger Untertanen von Benningen um Straferlass zu entsprechen.
Spohns Tochter Dorothea war mit dem Großbottwarer Apotheker Johann Ludwig Andreä, Sohn eines Pfarrers, verheiratet.
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