Bei der Suche nach dem heute nicht mehr existierenden Hetzelhof meiner Vorfahren Schuster, stieß ich bereits auf Trautwein Vaihinger, der 1524 den benachbarten Warthof erworben hatte. Am 8. Mai 1508 wurde der Fürstenhof (Großaspach) von Herzog Ulrich dem Kanzleischreiber Trautwein Vaihinger zum Lehen gegeben. Vom Stift Backnang erwarb der damalige Amtmann 1516 einen Hof in Unter-Schönthal (Backnang) um eine Jahresgült (Jahrespacht) von 3 Pfund 7 Schilling und 8 Heller.
Forstlagerbuch Andreas Kieser - Unter-Schönthal anno 1686
Besondere Dienste um die Floßbarmachung der Murr, der Lauter und andere Zuflüsse erwarb sich der Vogt zu Bottwar, Trautwein Vaihinger zu Schönthal, der auch am 6. April 1517 für sein Floßwesen den Freiheitsbrief von Herzog Ulrich erhielt.
Nach der Zerstörung des Warthofs im Jahr 1525 wohnte Trautwein Vaihinger in seinem Bottwarer Haus und klagte von dort aus noch 1533 vergebens auf Schadenersatz gegen die vermeintlichen Übeltäter, die den Warthof plünderten und in Brand steckten. Nach dem Vaihinger sich dann vor Herzog Ulrich "wegen Untreue und Überschuldung" verantworten sollte, setzte er sich ins Ausland ab.
Vogthaus in Großottwar, Vogtgasse 7
Im Gebäude Nr. 7 kann man gut den ehemaligen Bauernhof erkennen. Es wurde also nicht ein besonderer Verwaltungs- und Repräsentationsbau für den Vogt errichtet. Indes zeugen der Rundbogen-Kellereingang, die klassizistische Türrahmung und die ovalen "Spione" davon, dass der Amtssitz viele dekorative Umbauten erfuhr.
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