"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Sonntag, 21. Januar 2018

Reinhold Würth und die Schutzmantelmadonna

Genau einen Tag nach dem letzten Post traf ich wieder auf die Schutzmantelmadonna von Hans Holbein dem Jüngeren. In einem Kiosk traf mein Blick den FOCUS mit der Titelstory "25 Jahre Focus" und dem Titelbild von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier samt einem groß aufgedruckten sensationellen und ins Auge springenden Preis von 1 Euro.
Im Jubiläums-FOCUS ist unter der Rubrik Kultur ein Interview mit Reinhold Würth: "Was ist es für ein Glück, die Schutzmantelmadonna zu besitzen, Herr Würth?" als Auftakt zu der neuen Serie "Deutschland, deine Kunstsammler".
Reinhold Würth (82) machte den 2-Mann-Betrieb seines Vaters zum Weltmarktführer. Die Kunstsammlung des Unternehmens zählt mit mehr als 17 000 Werken zu den größten Privatsammlungen Europas. Untergebracht ist sie in den 14 Museen des Unternehmers: dem Museum Würth in Künzelsau, der Kunsthalle Würth und der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall und den Museen in der Schweiz, Spanien, Dänemark, Österreich, Frankreich, Norwegen, Italien und den Niederlanden. Für mich ist die Kunsthalle Würth und das Museum Würth mit den Wechselausstellungen seit vielen Jahren ein wichtiger Ort. Fast vor der Haustüre gibt es wertvolle alte, moderne und abwechslungsreiche Kunst, die sonst nur in Metropolen zu sehen ist. Bildungstechnisch sind die Museen für Kinder und Jugendliche hervorragend. Und ich werde den Tag nicht vergessen, wo meine Tochter fasziniert und ganz nah vor einem Gemälde von Claude Monet stand. - Würth macht's möglich und der Eintritt ist frei.

Aus dem jahrelangen Ringen um den Erwerb der Himmelskönigin ging Milliardär Würth als Sieger hervor, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, Kenner der Kunstszene schätzen 50.000.000 Euro plus X. Dabei ist zu bedenken, dass die Madonna auf der nationalen Liste der zu schützenden Kulturgüter steht, das heißt: mit Ausfuhrverbot belegt ist - und also dem internationalen Markt entzogen ist, auf dem dieses Schlüsselwerk der nordischen Renaissance einen wesentlichen höheren Preis erzielt hätte. Also ein Schnäppchen für den Kunstsammler aus Hohenlohe.


Schutzmantelmadonna in der Johanniterkirche
Meisterwerk von Hans Holbein dem Jüngeren,
der zwischen 1526 und 1528 neben der Jungfrau mit dem Kind
die Familie des Basler Bürgermeisters Jakob Meyer "zum Hasen"
dargestellt hat
146,5 cm x 102 cm

FOCUS: "Bitte beschreiben Sie das Glück, die Schutzmantelmadonna zu besitzen:"
Reinhold Würth: "Glück ist relativ. Was die Schutzmantelmadonna angeht: Da bin ich nicht sentimental. Mich beeindruckt mehr die Geschichte des Werkes. Holbein malte es, als in Basel die Reformation einzog, er keine Aufträge mehr bekam und fliehen musste. Zum Glück nahm er das Gemälde mit."

Wie schon im vorigen Beitrag erwähnt, hat mein Vorfahre Michel Erhart an der Ulmer Schule mit Hans Holbein dem Älteren zusammengearbeitet. Die beiden Familien lebten zeitweilig in Ulm. In Schwäbisch Hall treffen 500 Jahre später Holbein und Erhart wieder aufeinander. Von der Johanniterkirche aus gelangt man in wenigen Minuten zur Evangelischen Kirche St.Michael, die durch die Freilichtspiele auf der großen Treppe weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Dort über dem Altar ist das 1494 von Michel Erhart geschaffene Chorkruzifix, ein Hauptwerk der schwäbischen Gotik.




Montag, 15. Januar 2018

Madonnen & The Limewood Sculptors of Renaissance Germany

Ganz unverhofft findet man Irgendwo immer mal wieder etwas über seine Vorfahren. Das "Irgendwo" ist dieses Mal das Buch "Die Lindenholzskulpturen der Deutschen Renaissance" aus der Druckerei der Yale University. In diesem Buch ist die Rede von meinen Vorfahren, dem Münsterbauer und Steinmetz Vinzenz Ensinger, seinem Schwiegersohn, dem Bildhauer Michel Erhart, dessen Schwiegersohn Adolf Daur (Daucher) und Enkel Hans Daur. Selbst bei Pinterest ist eine große Sammlung mit Kunstwerken von Michel Erhart.


Gregor Erhart, Michel Erharts Sohn, Bildhauer in Augsburg, erhielt 1496 in Augsburg das Meisterrecht, 1509 wurde er Bildhauer des Kaisers und fertigte für Kaiser Maximilian I. ein Reiterstandbild an. Sein Werk Maria-Magdalena, ein Glanzstück deutscher Schnitzkunst, befindet sich im Louvre in Paris, die Franzosen nennen sie bewundernd "La Belle Allemande", die Schöne Deutsche.
Das Buch enthält auch einen kleinen Stammbaum über die verwandtschaftliche Beziehung der Erharts zu den berühmten Holbein Malern. 
Gregor Erhart heiratete 1496 die Augsburgerin Anna Mair. Annas Tante war mit dem Augsburger Gerber Michael Holbein verheiratet, sie sind die Eltern von Hans Holbein dem Älteren. Er arbeitete 1493 in Ulm mit meinem Vorfahren Michel Erhart zusammen und übte einen Einfluss auf die Ulmer Schule aus. Sein Sohn Hans (der Jüngere) zählt zu den bedeutendsten Renaissance-Malern. Der Jüngere schuf in Basel seine beiden berühmten Madonnenbilder:"Die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen", auch Darmstädter Madonna genannt, ist Teil der Sammlung Würth in der Schwäbisch Haller Johanniterkirche, seine Solothurner Madonna ist im Kunstmuseum Solothurn in der Schweiz.





Samstag, 13. Januar 2018

Head of a young man - Victoria & Albert Museum London

Michel Erhart war im späten fünfzehnten Jahrhundert der bekannteste und meistbeschäftigte Ulmer Bildhauer. Er kam nach seinen Wanderjahren, die ihn unter anderem nach Konstanz, aber auch bis in die Niederlande führten, ab etwa 1469 in die freie Reichsstadt Ulm, in der sein Wirken von 1469 bis 1522 nachgewiesen ist.
Eines seiner erhaltenen Werke ist der 13,5 cm hohe Kopf eines jungen Mannes aus Lindenholz geschnitzt. Diese Skulptur ist heute im Victoria & Albert Museum in London.

Erhart probably made this head for a goldsmith, who would have used wooden models to design statuettes of precious metal. The present appearance as a bust is a later modification to appeal to collectors. This reflects the process by which models came to be valued as finished works in their own right.

He was probably trained in the Netherlands and the Upper Rhine and appears in the tax-rolls in Ulm in 1469, and became the leading sculptor there until his death in 1522. Most of his major works, for instance, the monochrome wood statues on the high altar of the Ulm Minster of about 1474-81, or the monumental stone figures for the Mount of Olives in front of
the Minster do not survive. The busts of the choir-stalls in the Minster (about 1470), the Blaubeuren altarpiece (1493-94), and several small-scale sculptures do however give a clear picture of his contribution to the development of Late Gothic Sculpture in Ulm - (Source: V&A Collections).

Michel Erhart ist mein 16-facher Urgroßvater väterlicherseits. Er gehörte der Ulmer Schule an, einer Künstlergruppe der Spätgotik, die in dieser Zeit ihre Werkstätten in Ulm hatten. Zur Ulmer Schule gehörten außer den Bildhauern auch Maler, Architekten und Steinmetzmeister.


Freitag, 12. Januar 2018

Wanted - gesucht wird ....

Liebe Leser, ich brauche Ihre Hilfe !

Der Stammbaum der Familie Trautwein aus Steinheim enthält einige Ungereimtheiten. Eventuell können Sie mir dabei helfen mehr über "Ulrich Trautwein Vaihinger von Schöntal" zu erfahren und ihn zeitlich richtig einzuordnen.
Sein Vater soll Bürgermeister Ulrich Trutwin gewesen sein, der 1529 verstorben ist. Schöntal liegt bei Backnang. Dieser Ulrich taucht in mehreren Online-Stammbäumen mit verschiedenen Schreibweisen (Vayhinger, Veyhinger, Vohinger, Vöhinger) auf.
Geburts- und Todestag sind unterschiedlich geschätzt. Seine Ehefrau hieß Margarethe Lorcher, Tochter des Georg Lorcher, Schultheiß und Vogt in Großbottwar.
Verschiedene Ereignisse aus dem Leben von Ulrich Trautwein Vaihinger zu Schöntal habe ich gesammelt, passen aber zeitlich nicht zusammen:

1508 - am 8. Mai 1508 wurde der Schäferhof zu Fürstenhof (Großaspach) von Herzog Ulrich dem Kanzleischreiber Trautwein Vaihinger (Vohinger) und seinen Erben zu Lehen gegeben
1516 - vom Stift Backnang erwarb der damalige Amtmann 1516 einen Hof in Unter-Schönthal (Backnang) um eine Jahresgült von 3 Pfund 7 Schilling und 8 Heller
1516 - Amtmann und Sekretär bei Herzog Ulrich
1524 - Erwerb des Warthofs (meine Vorfahren Schuster besaßen den benachbarten Hetzelhof)
1525 - nach der Zerstörung des Warthofs im Jahre 1525 wohnte Trautwein Vaihinger in seinem Bottwarer Haus (Großbottwar) und klagte von dort aus noch 1533 vergebens auf Schadenersatz gegen die vermeintlichen Übeltäter, die den Warthof plünderten und in Brand steckten


Großbottwar anno 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser


1534 - nachdem Vaihinger sich dann von Herzog Ulrich "wegen Untreue und Überschuldung verantworten sollte, setzte er sich ins Ausland ab
1536 - geht es in einem Schriftstück (Staatsarchiv Stuttgart) um das Schuldenwesen von Trautwein Vaihinger
1547 - Stadtschreiber Ulrich Vayhinger habe, seit er etwa 1547 im Amt war, sehr penibel Buch über die Finanzierung des Rathauses geführt. Das geht aus dem 200 Seiten starken in Schweinsleder gebundenen "Elsa-Buch" hervor (Heilbronner Stimme 2006)
1552 - in einer Urkunde (Staatsarchiv) verpflichtet sich Ulrich Vayhinger, Stadtschreiber zu Bottwar, für seine drei Viertel Weingarten ........ statt des bisherigen sechsten Teils einen jährlichen Urbarzins von 30 Schilling an die Predikatur zu Bottwar zu zahlen

Es kann sich um Vater und Sohn handeln, der 1547 genannte Stadtschreiber soll kinderlos gewesen sein, sein Vater soll aus Murrhardt stammen. Die gesammelten Daten passen leider nicht zusammen.

Für jede Information bin ich dankbar, Ihre Informationen können Sie gerne als Kommentar unter diesen Beitrag schreibe.


Montag, 8. Januar 2018

Der Sprössling - Ein Jahr in Sibirien

Heute geht es einmal nicht um die Wurzeln eines Baumes, denn ein Baum hat ja auch Sprossen, sprich unsere Nachfahren.
Mein "Sprössling" arbeitet in Sibirien, 5000 Kilometer von Zuhause entfernt. Über Russland wissen wir nicht viel. Eltern und Großeltern erzählen nur Negatives über den "Iwan". Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Föderation, ist oft der Böse und die Sanktionen des Westens gegen Russland sind nach wie vor in Kraft. Unser Russland-Bild wird von den Medien geprägt, Russland-Bashing ist nach wie vor "In".
Das Land, das sich über 11 Zeitzonen erstreckt, kann doch nicht nur aus Putin, gedopten Sportlern, dem Ukraine-Konflikt und megareichen Oligarchen bestehen!? Schon während des Studiums reiste mein "Sprössling" mehrmals nach Russland und verbrachte auch ein Semester in Moskau. Für unsere Lokalzeitung berichtete sie damals in vier großen Artikeln aus Moskau, die bei den Lesern auf sehr großes Interesse gestoßen sind. Wir wurden immer wieder auf ihre Berichte angesprochen. Die aufmerksamen Leser hatten plötzlich ein ganz anderes Bild von Russland und den Russen.
In dem Alter meiner Tochter hielt uns der "Eiserne Vorhang" von Reisen Richtung Osten hab. Wir haben die Welt westwärts erkundet, flogen nach Chicago und Los Angeles, fuhren die Traumstraße Nummer 1 entlang, besuchten das Monument Valley und wanderten im Grand Canyon bis zum Colorado River hinunter. Den Sprössling aber zieht es immer wieder nach Russland.

Für unsere Lokalzeitung schrieb sie den Artikel "Silvester in der Eiseskälte". In ihrem Blog "Ein Jahr in Sibirien - Neues aus Novosibirsk" und in einem Gastbeitrag "Grau, kalt und weit weg?" auf einem Reiseblog, schreibt sie über das Leben in Novosibirsk.
Einen ganz anderen Blick auf Novosibirsk - sozusagen von innen - ermöglichen die Texte auf dem Blog "Mein Novosibirsk - Studenten erzählen aus ihrer Stadt", den die Teilnehmer ihres Journalismus-Kurses verfasst haben.


Begeben auch Sie sich auf eine Reise nach Sibiren:







der "Sprössling" - immer auf der Suche nach schönen Motiven und guten Worten



Samstag, 6. Januar 2018

Stammbaum - Volltreffer 2018

Gleich zu Beginn des neuen Jahres gab es eine megagroße Überraschung in Form eines Stammbaumes, 67 Seiten auf einen Streich. Einen Stammbaum den ich längst verloren glaubte. Im Frühjahr 2015 wollte ich einen Ahnenforscher aus dem Nachbarort treffen, der schon gut 30 Jahre nach seinen Vorfahren forschte. Die Trautweins gehören unter anderem zu unseren gemeinsamen Vorfahren. Wenige Tage vor unserer Verabredung ist er völlig unerwartet verstorben.

So nebenbei sagte mir diese Woche meine Tante, dass sie kurz vor seinem Tod einen Stammbaum von ihm erhalten hat, er sagte nur: "hier dein Stammbaum, wir sind ja verwandt" und war schon wieder weg. Es ist ein Stammbaum meiner Vorfahren mütterlicherseits. Eigenartig, denn meine Tante hat sich nie mit ihren Vorfahren beschäftigt. Vielleicht meinte er aber, dass ich ihre Tochter bin. Wir werden es nie erfahren. Fast drei Jahre nach seinem Tod liegen diese 67 Seiten vor mir. Der Vergleich wird zeitaufwendig, aber ich mache das ja gerne. Mein erster Blick galt der  Linie Trautwein, die bisher bei Caspar, der um 1600 verstorben ist, endete.
Die Linie Trautwein geht jetzt bis zu Baldemarus Trutwin, er war Advoctus, was später dem Vogt und heute einem Rechtsanwalt entspricht. In der Geschichte von Tauberbischofsheim wird er erwähnt: Kaiser Friedrich II. verzichtete 1273 zugunsten von Mainz auf Tauberbischofsheim, doch behielt der kaiserliche Vogt Baldemar Trutwin die Vogtei als Erblehen.

Dazwischen ist der Kanzleischreiber "Ulrich Trautwein Vaihinger von Schöntal", den ich zwar vom Namen und seinem Tun kannte, zu ihm fehlte bisher die genaue Verbindung. Damit sind die Trautweins wider Erwarten komplett, weitere Vorfahren dürften kaum zu finden sein.

Die neu hinzugekommenen Vorfahren waren Küfer, Bürgermeister, Richter, Kastenkeller, Schultheiß, Vögte in Städten und Oberämtern und Sekretär des Herzogs. Auberlin Schertlin (*1410), der Schwiegervater von Johannes Trutwin, war Vogt in Nagold und Leonberg und wird 1471 als reichster Bürger in Leonberg genannt, er zahlte Steuern aus einem Vermögen von 6.000 Gulden.



Im Kreuzgang des Nussberger Schlosses, unweit von Vaihingen an der Enz, steht diese fast 2 Meter hohe Grabplatte aus dem Jahr 1470. Es ist die Grabplatte des erwähnten Johannes Trutwin. Die Platte ist aus rotem Sandstein und trägt eine lateinische Umschrift, im Feld ist eine Ritzzeichnung mit Kreuz und schräg stehendem Wappenschild: Im Jahr des Herrn 1470 am Tag Christi Geburt starb der Bürger Johannes Trutwin, dessen Seele in Frieden ruhen möge.
Der Verstorbene entstammt der in Vaihingen mehrfach nachweisbaren Familie Trutwin, deren Wappen gleichfalls von den Pforzheimer Patrizierfamilien Rappenherr und Reut (Rot), genannt Veyhinger, geführt wurde.


Die Kirche bleibt im Dorf - Lehrhof Steinheim

Der zu Steinheim gehörende Lehrhof, den meine Vorfahren Sprecher von Bernegg 1658 teilweise erworben haben, ist ein ruhiger abseits gelegener Weiler. In vergangenen Sommer war es plötzlich aus mit der Idylle, als die letzten 6 Staffeln der 30-teiligen Serie "Die Kirche bleibt im Dorf" gedreht wurden.  Eine Serie die angeblich niemand anschaut, aber doch kennen fast alle Schwaben die TV-Familien Rossbauer und Häberle. Die Zugereisten werden den derben schwäbischen Wortschatz ebensowenig verstehen wie der Film-Pfarrer Kai-Uwe Köster, der auch ein Zugereister ist.



Filmpfarrer Kai-Uwe Köster

Hollywoodmäßig stand ein blitzeblanker Airstream im Rohrbachtal, der als "Kantine" für die Filmleute diente. Zu Fuß ging ich die Hofstraße in den Weiler hinauf und wurde aber gleich von einem Aufpasser angehalten. Gewöhnlich schauen ja die Schauspieler "aus der Glotze" heraus in unsere gute Stube. Jetzt wollte ich die Gelegenheit nutzen um die Schauspieler an einem der Drehorte zu beobachten. - Ich sollte einfach aufpassen, dass ich nicht durch's Bild laufe, sonst muss bei der Sommerhitze die Szene nochmals gedreht werden. 



TV - Kantine 

Ich schlich mich an dem kleinen Feuerwehrhaus des Lehrhofs vorbei, das für Filmszenen eingerichtet war und schon sah ich Pfarrer Köster im Schatten einer Remise auf seinen nächsten Einsatz wartend. Auch sein blaues Moped stand schon bereit. Fotos sollte ich vor dem Filmstart bitte nicht veröffentlichen, so die Anweisung der Film-Crew. Pfarrer Köster schien in seiner schwarzen Kleidung bei der sommerlichen Hitze genervt zu sein, hatte aber doch 2 Minuten Zeit für Fotos. Ich schaute mich auf dem Film-Bauernhof kurz um, verließ aber bald wieder den Lehrhof um nicht ins Bild zu laufen und unnötig Arbeit zu machen.



in allen 30 Folgen war Pfarrer Köster mit seinem Schwalbe-Fatzgerle* unterwegs
* zu deutsch: Motorroller der Firma Schwalbe

Die Verhältnisse in Ober- und Unterrieslingen sind so unübersichtlich wie nie: Das Pfarrhaus quillt über vor Rossbauers und Häberles, der Pfarrer ist überfordert, Maria hat tatsächlich geheiratet und ist nun unglücklich in ihrer Ehe mit Heinz. Der hat Gottfried Häberle beim durchzechten Polterabend das halbe Schloss abgeluchst und zeigt jetzt sein wahres Gesicht: Er kommandiert, schikaniert, lässt die anderen für sich arbeiten oder will sie gleich ins Altersheim abschieben. Aber nichts vereint mehr als ein gemeinsamer Feind. Für die Rossbauers und die Häberles gibt es nur noch eins: Heinz muss weg! Final, wenn es nicht anders geht. Es werden Allianzen geschmiedet und ein verrückter Plan nach dem anderen entworfen: Der Pfarrer versucht das Schlimmste zu verhüten...  

An Weihnachten und zu Beginn des neuen Jahres saßen also wir Schwaben erwartungsvoll vor der "Glotze" um die letzten Staffeln mit den Häberles und Rossbauers nicht zu verpassen. - Alles gut, Pfarrer Kai-Uwe Köster verließ aber dennoch die chaotischen Schwaben die er immer noch nicht richtig verstehen konnte ... !