"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt
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Freitag, 4. September 2020

Elly Heuss-Knapp & Valentin Halbmayer

Elisabeth Eleonore Anna Justine Knapp (1881 Straßburg - 1952 Bonn), bekannter unter dem Namen Elly Heuss-Knapp, war die Ehefrau von Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten (1949 - 1959) der Bundesrepublik Deutschland.

Elly Knapp legte 1899 ihr Lehrerinnenexamen ab, studierte Volkswirtschaft, hielt politische Vorträge und revolutionierte die Radiowerbung. Sie wurde 1946 Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg und sie war Gründerin des Deutschen Müttergenesungswerkes.
Und das in einer Zeit als Frauen in Deutschland kein Wahlrecht hatten und es Frauen auch nicht erlaubt war ohne Zustimmung des Ehemannes arbeiten zu gehen oder ein Bankkonto zu eröffnen. Erst nach 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen. 


Elly Knapp anno 1904

Mit Elly Heuss-Knapp habe ich nicht nur denselben Geburtstag, wir haben auch gemeinsame Vorfahren. Ihr 6-facher Urgroßvater Carl Valentin Halbmayer (* um 1606 † 1672) ist mein 8-facher Urgroßvater. Er war Stadthauptmann (-kapitän) und Wirt "Zum Schwarzen Bären" in Stuttgart. Geboren sind die älteren Kinder in Unterschwandorf bei Calw.



.  M  .





Montag, 18. Juli 2016

Und noch ein Pfarrer - David Müller aus Ulm

Die neu erworbenen Hefte über Ortsfremde in Kirchenbüchern aus Baden-Württemberg sind eine wahre Fundgrube.
Amtmann Carl Valentin Halbmayer, mein 7-facher Urgroßvater, kam mit seiner Familie 1695 aus Dettingen (Heidenheim) nach Murr, sie erwarben damals das Schlössle in der Mühlgasse. Bisher endete die Linie seiner Ehefrau Anna Regina Müller mit dem Namen ihres Vaters. Unter den Ortsfremden findet man Geburtsort und Geburtsdatum von Anna Regina und den Hinweis, dass ihr Vater David Pfarrer in Oberiflingen (Freudenstadt) gewesen ist. Anna Maria ist dort 1659 geboren. Ein weiteres Puzzleteilchen also und gleichzeitig die Verbindung zum Verzeichnis der Pfarrer aus dem Pfarrerbuch des Herzogtums Württemberg.


Grenzsteinzeuge Oberiflingen

David Müller ist 1623 in Ulm geboren. Sein Vater Jakob war Schneider von Beruf. In Tübingen und Straßburg studierte er Theologie, er war Pfarrer in Schömberg, Oberiflingen und Hermaringen. Seine Ehefrau Maria Nusser ist ebenfalls in Ulm geboren, ihr Vater Matthäus war Süßbäcker in Ulm.

Dienstag, 24. November 2015

Marbach - Strohgasse vierzehn

An den Häusern in der Marbacher Strohgasse findet man noch Spuren aus längst vergangener Zeit. Kopfsteine mit der Jahreszahl der Erbauung oder Wappen über den Hauseingängen. Ein ganz besonders auffallendes Gebäude ist das Haus Nummer 14 mit der Porträtplastik des reichen Handelsmannes und Bürgermeisters Dietrich Wunderlich (+ 1694).


"Dieterich Wunderlich
Burger und Handelsmann allhier
dessen Hausfraw Anna
Margretha ein geborene
Schroffin - Aano 1678" 


 
Das Denkmalamt Baden-Württemberg schreibt darüber: Das Bauherrenporträt als Eckkonsole hat dokumentatorischen Wert für die Bauweise der gehobenen Schicht vor dem großen Stadtbrand in Marbach.
Sein Sohn, Samuel Jacob, heiratete 1696 Margaretha Halbmayer aus Murr. Familie Halbmayer wohnte im Murrer Schlössle, das Margarethas Vater und mein Vorfahre, Carl Valentin Halbmayer, 1695 erworben hat. Halbmayers sind aus dem Raum Heidenheim zugezogen. Carl Valentin war dort "Amtmann zu Sontheim, Heidenheimer Herrschaft".   
 
 
Kopfstein über dem Hauseingang
 
 
 


Mittwoch, 27. Mai 2015

Wilhelm Hauff - schwäbischer Dichter & Schriftsteller

Wilhelm Hauff, der 1802 in Stuttgart geborene Schriftsteller der Romantik und zum Kreis der Schwäbischen Dichterschule gehörend, ist bekannt durch seine Märchen, Sagen, Gedichte und den Roman Lichtenstein.


Hauffs Spuren und meine Spuren treffen sich bei Valentin Halbmayer (1606 - 1672) und seiner Ehefrau Anna Margarethe (1619 - 1665). Valentin und Anna Margarethe sind die 4-fachen Urgroßeltern von Wilhelm Hauff. Sie sind aber auch meine 8-fachen Urgroßeltern. Hauffs Linie setzt sich durch Anna Margarethe Halbmayer (1641 - 1673) fort. Ihr Bruder, Amtmann Carl Valentin Halbmayer (1640 - 1696), der Erwerber des Murrer Schlössle, ist mein Vorfahre.

Wilhelm Hauff war ein kurzes Leben beschieden, er starb am 18. November 1827 an Typhus, eine Woche nach der Geburt seiner Tochter  Wilhelmine. Sein Grab befindet sich auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart.

Wie viel Schüler wurden wohl durch das Lernen der langen Hauffschen Gedichte traktiert? Dieses Hauffsche Spruchgedicht wäre mein Lieblingsgedicht als Schülerin:

Ach, wie bald, ach, wie bald,
schwindet Schönheit und Gestalt.



Wanderer über dem Nebelmeer
ein aus dieser Zeit stammendes Gemälde von Caspar David Friedrich



Samstag, 28. Februar 2015

Amtmann

Mein 7-facher Urgroßvater Carl Valentin Halbmayer (*1640) war seit 1688 Amtmann in Dettingen (Heidenheim), bevor er 1695 das Murrer Schlössle erwarb. 
Carl Pfuderer (1765 - 1845), Bruder meines 4-fachen Urgroßvaters Johann Wilhelm Pfuderer, war Ortsvorstand in Murr und wurde 1813 vom württembergischen König zum Amtmann ernannt.
Aber was ist/war ein Amtmann? - Der Amtmann war im deutschsprachigen Raum seit dem Mittelalter der oberste Dienstmann eines vom Landesherrn zur Territorialverwaltung von Gutshöfen, Burgen und Dörfern geschaffenen Amtes, das zugleich ein Verwaltungs- und Gerichtsbezirk war. Er gehörte meist dem Adel oder dem Klerus an, in Städten oft auch den wohlhabenden Schichten des Bürgertums. Er residierte im Amtshaus und trieb im Amtsbezirk die Steuern ein, sprach Recht und sorgte mit einer kleinen bewaffneten Einheit für Sicherheit und Ordnung.

Quelle: wikipedia


Donnerstag, 26. Februar 2015

Murr - alt & neu


Postkarte aus Murr

Zehntscheuer - neues Rathaus - Schlössle
altes Rathaus - Katz- und Mausbrunnen - Brunnen an der Hindenburgstraße
Weinberg - Teil des Katz- und Mausbrunnens - alte Dorfscheune
Schwan in der Murr - Peterskirche - Hardtlinde

Montag, 12. Januar 2015

Inventur und Theilungsbuch 1762 - 1765 aus Höpfigheim


Mein 6-facher Urgroßvater Johann Jakob Nafzger ist 1762 in Höpfigheim verstorben. Nach seinem Tod wurde ein umfangreiches Teilungs- und Inventarprotokoll erstellt. Gut 250 Jahre nach seinem Tod hatte ich das "Inventur und Theilungsbuch" der "Dasigen Innwohnerschaft" aus Höpfigheim in meinen Händen. Es enthält Protokolle "Von Anno 1762 biß Anno 1765". Im Innern ist das Buch sehr gut erhalten, die Ränder des handgeschöpften Papiers haben sich in den vergangenen 250 Jahren durch Feuchtigkeit verfärbt, sind leicht ausgefranst und das Buch riecht etwas moddrig - Ein Unikat, das sorgsam verwahrt wird.



Das Buch enthält auch das - vermutlich anlässlich der Hochzeit - am "4.ten Marty 1764" erstellte Inventarium meiner 5-fachen Urgroßeltern Michael Irion und seines "Weibs" Catharina.



Beim blättern fiel mir der für unsere Gegend fremde, aber für mich nicht unbekannte Namen "Chategnieur" auf. Maria Magdalena Halbmayer, eine Tochter meines 7-fachen Urgroßvaters Karl Valentin Halbmayer, heiratete 1707 Philipp Ulrich Chastignieur, geboren 1684 in Steinheim. Philipp Ulrichs Vater, Jacques Chastignieur, kommt aus Orléans und war Herzoglicher Parforce-Jäger in Steinheim, er wurde auch "der welsche Jäger" genannt (Anmerkung: 'welsche' ist eine früher übliche Bezeichnung für romanische Völker).
Damals wurde meist nach Gehör geschrieben und da der Name für die Schwaben doch etwas schwierig war, gibt es verschiedene Schreibweisen: Chastignieur - Chastegnier - Chastegnieur - Chategnieur - Chategnier - Chastignier - Chasignieur.

Philipp Ulrichs Bruder, Georg Christoph Chastignier (Chategnier) war Stiftsverwalter in Backnang und Vogt in Göppingen. Im Handschriftenkatalog (Mh - württembergische Handschriften) der Universitätsbibliothek Tübingen findet man diese Informationen über ihn:  
Chategnier, Georg Christoph (1671- (?)) - Stiftsverwalter in Backnang, 1712-1736 Untervogt in Göppingen, 1736 Rentkammerexpeditionsrat in Stuttgart, 1737 als Stifts- und geistlicher Verwalter beeidigt, 1739 Stiftsverwalter in Stuttgart - Sohn des Parforcejägers Jacques Chategnier, Vogt und Stiftsverwalter in Göppingen. Der gleichnamige Pfarrer ist sein Neffe.

Laut dem Fürstlich Württembergischen Dienerbuch vom IX. bis zum XIX. Jahrhundert war Chategnier von 1738 bis zu seinem Tod im Jahre 1753 "Stifftsverwaltter" in Stuttgart.

Für die Südwestdeutschen Blätter für Familien- und Wappenkunde wurde 1979 ein Beitrag über die  "Familie Chategnier (Chastegnier, Chasteignier, Chateigneur)" geschrieben.


Samstag, 14. Juni 2014

Schlössle & Zehntscheuer in Murr


Murrer Schlössle heute - 1695 von meinem 7-fachen Urgroßvater Carl Valentin Halbmayer erworben 



Infotafel am Schlössle



angrenzende Zehntscheuer ...



... erbaut im Jahr 1557



Infotafel an der Zehntscheuer



Sonntag, 1. Juni 2014

400 Jahre Schlössle in Murr

Die Zahl 1614 ist in einem Sandsteinbogen eingraviert, wer das Murrer Schlössle jedoch vor 400 Jahren erbaut hat, ist nicht mehr in Erfahrung zu bringen.
Im Jahre 1695 erwarb mein 7-facher Urgroßvater Carl Valentin Halbmayer das gesamte Anwesen, das zuvor unter zwei Eigentümern aufgeteilt war. Nach seinem Tod 1696 ging das Schlössle auf seine Witwe Anna Maria und die vier Töchter über. 1720 vererbt sie das Schlössle an ihre sechs Kinder aus erster und zweiter Ehe. Ihre Tochter Anna Sara heiratete den Schultheißen Hans Michel Schmid, der 1732 den anderen Erben die 5 Anteile abkaufte. Eine neue Scheuer wird gebaut, das Wohnhaus renoviert, ein Waschhaus und Ställe kamen mit den Jahren dazu. 1757 übernimmt einer der Schultheiß-Söhne das gesamte Objekt.
1838 kaufte Friedrich Pfuderer *), dessen Großvater Johannes Pfuderer mein 5-facher Urgroßvater ist, die Hälfte des Anwesens. 1954 übernahm die Gemeinde Murr das Schlössle, seit 1982 ist es im Besitz eines Architekten.

*) in einem Stammbaum ist vermerkt: "Ochsenwirts Friederle wohnte im alten Haus Mühlgasse neben der Zehntscheuer"