"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt
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Samstag, 14. Mai 2016

Ulrich Trautwein Vaihinger von Schönthal

Ein offensichtlich kluger, geschäftstüchtiger und windiger Geselle scheint Trautwein Vaihinger von Schönthal gewesen zu sein. Sein Name taucht immer wieder auf im Landesarchiv, in den Oberamtbeschreibungen und jetzt auch in einem Trautwein-Stammbaum. Laut diesem Online-Stammbaum soll der Stadtschreiber zu Bottwar (Großbottwar) der Großvater meines Vorfahren Hans Trautwein (1560 - 1634) gewesen sein. Bekannt ist sein Geburtsdatum nicht und weitere bekannte Daten passen nicht ganz, eventuell ist noch eine Person dazwischen oder er ist halt nicht mein Vorfahre.
Bei der Suche nach dem heute nicht mehr existierenden Hetzelhof meiner Vorfahren Schuster, stieß ich bereits auf Trautwein Vaihinger, der 1524 den benachbarten Warthof erworben hatte. Am 8. Mai 1508 wurde der Fürstenhof (Großaspach) von Herzog Ulrich dem Kanzleischreiber Trautwein Vaihinger zum Lehen gegeben. Vom Stift Backnang erwarb der damalige Amtmann 1516 einen Hof in Unter-Schönthal (Backnang) um eine Jahresgült (Jahrespacht) von 3 Pfund 7 Schilling und 8 Heller.

 
Forstlagerbuch Andreas Kieser - Unter-Schönthal anno 1686
 
Besondere Dienste um die Floßbarmachung der Murr, der Lauter und andere Zuflüsse erwarb sich der Vogt zu Bottwar, Trautwein Vaihinger zu Schönthal, der auch am 6. April 1517 für sein Floßwesen den Freiheitsbrief von Herzog Ulrich erhielt.
Nach der Zerstörung des Warthofs im Jahr 1525 wohnte Trautwein Vaihinger in seinem Bottwarer Haus und klagte von dort aus noch 1533 vergebens auf Schadenersatz gegen die vermeintlichen Übeltäter, die den Warthof plünderten und in Brand steckten. Nach dem Vaihinger sich dann vor Herzog Ulrich "wegen Untreue und Überschuldung" verantworten sollte, setzte er sich ins Ausland ab.
 
 
 
Vogthaus in Großottwar, Vogtgasse 7

 
Im Gebäude Nr. 7 kann man gut den ehemaligen Bauernhof erkennen. Es wurde also nicht ein besonderer Verwaltungs- und Repräsentationsbau für den Vogt errichtet. Indes zeugen der Rundbogen-Kellereingang, die klassizistische Türrahmung und die ovalen "Spione" davon, dass der Amtssitz viele dekorative Umbauten erfuhr.
 
 

Dienstag, 17. Juni 2014

PL 17 II Bü 234 - Hetzelhof / Etzelhof

PL 17 II Bü 234 aus dem Gutsarchiv Schaubeck sind Schriftstücke und ein Plan anlässlich der Verpachtung des Hetzelhofes an den Waldschützen Schuster  im Jahr 1848. 
Wegen Auswanderung der damaligen Eigentümer - Johann Friedrich Müller vom Warthof und seiner 2. Ehefrau Rebekka Karoline Föll aus Kleinhöchberg - wurde der Hetzelhof an Heinrich Carl Friedrich von Kniestedt (Schloss Schaubeck, Kleinbottwar) verkauft. In erster Ehe war Johann Friedrich Müller mit Christine Magdalene Schuster verheiratet, die von ihrem Vater den Hof übernommen hatte. Ihr Vater, Altbauer Johannes Schuster führte den Hof als herrschaftlicher Pächter bis 1859 weiter, zog dann nach Allmersbach, der Hetzelhof wurde 1860 abgerissen und mit der Aufforstung der gesamten Markung begonnen.






Mittwoch, 21. Mai 2014

Sallenhans der Brotbeck - Pergamenturkunde 1474


Das ist sie, die Pergamenturkunde von meinem 15-fachen Urgroßvaters Hans Sall (auch Sallenhans der Brotbeck genannt) aus Calw, aus dem Jahre 1474. Der Besuch im Staatsarchiv Stuttgart war nicht wie erhofft, denn das Original blieb im Magazin des Archivs. Es war lediglich der Mikrofilm im Lesesaal.
Das Original möchte ich schon gern sehen und auch eine Farbkopie davon haben. Ein Antrag dafür wird beim Staatsarchiv gestellt.

Dieser Pachtvertrag mit der Kirche "über ein Äckerlein zu Calw ob der Ziegelhütte" ist das mit Abstand älteste Dokument meiner Vorfahren.


Montag, 24. Februar 2014

Calw - Sallenhans der Brotbeck

"Sallenhans der Brotbeck, Bürger zu Calw, bekennt, der Pfarrei Calw jährlich 5 ß h. freier Gült, die vormals Landachtgült war, von einem Äckerlein zu Calw ob der Ziegelhütte zu schulden."

So lautet der Inhalt einer Pergamenturkunde, die am 7. Februar 1474 von Hans Sall aus Calw ausgestellt wurde. Unter dem Bestand A 602 Nr. 7794, Württembergische Regesten 1301 - 1500, lagert diese Urkunde im Staatsarchiv in Stuttgart.

Hans Sall war Bäcker, daher auch sein Spitzname "Sallenhans der Brotbeck". Sallenhans steht unter 196.704 in meiner 17. Ahnenreihe, er ist mein 15-fach Urgroßvater. Er ist eine von fünf Personen aus der Reihe der Urahnen-Großeltern die bisher namentlich bekannt sind, in der 17. Ahnenreihe sind es insgesamt 131.072 Vorfahren, Ahnenschwund ausgenommen.





Calw 1681 - Forstlagerbuch Andreas Kieser


Dienstag, 3. Dezember 2013

Vorgetäuschtes Attentat auf König Friedrich bei Marbach

„Seine königl. Majestät haben allergnädigst geruht, dem Schultheißn Pfuderer zu Murr, Oberamts Marbach, wegen seines Benehmens bei einem auf das Leben Seiner königl. Majestät gerichteten Mordanschlag den Charakter als Amtmann zu ertheilen und die goldene Civil-Verdienstmedaille durch den Minister des Innern in der Section der innern Administration überreichen zu lassen. 
Stuttgart, den 12. Jän. 1813. Königliches Ministerium des Innern."

Es kursieren jedoch Gerüchte, dass es ein fingierter Anschlag gewesen sein soll. Kann der wirkliche Tathergang nach 200 Jahren noch ermittelt werden?

Im Landesarchiv Baden-Württemberg schlummert ein Aktenpaket (auch Büschel genannt) mit folgendem Titel: Vorgetäuschtes Attentat auf König Friedrich bei Marbach am Neckar (Lkr. Ludwigsburg) durch Johann Georg Briegel und Johann Georg Wahl von Murr (Lkr. Ludwigsburg) am 07.01.1813. 
Das Aktenpaket enthält eine Entschädigungsforderung des zu Unrecht festgesetzten Joseph Berthold aus Neckarsulm: Belohnung des Kronenwirts Sausenbacher von Rielingshausen zur Ermittlung der Täter.

Also sind es doch keine Gerüchte, ein Besuch im Landesarchiv wird zeigen was es mit dem Attentat und der Verdienstmedaille auf sich hat.

Der Bestand "E31 - Geheimer Rat I" besteht aus 1717 Büscheln (Akten) mit 38 laufenden Metern, Büschel 3 enthält die o.g. Entschädigungsforderung.

Dienstag, 9. Juli 2013

Landesarchiv Baden-Württemberg - Hetzelhof

Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart schlummert eine Akte der Herzoglichen Rentkammer Großbottwar aus dem Jahr 1757 mit dem Titel: Versteinung und Vermessung der Hezelhofgüter und Waldungen mit einem Grundriß über sämtliche Hezelberger Waldungen / 1757 -

Inhalt der Akte A 249: 
**1757 Juni 1 / "Carl Conrad Staudenmayer von Rieckberg, verpflichter Forstamt Reichenberger Feldmesser" / o. M. / Kartengröße 65,3 x 83,5 cm, Blattgröße 67,5 x 85,7 cm / o.Or.

Begrenzung: Wolffs Klingen - Altwürttenbergische Waldung - Kurtzacker Com. Wald - Hehrles Gehrn Klingen - Nassacher Vieh Mays - Fr. Schusters Wißen - deß Hetzel Bauren Friderich Schusters Räcker - des Bauren Wißen - Schusters Dubaccs Acker - Bronnen Klengens oder deß Bauer Wißen

Pap., 2 zusammengeklebte Blätter / kol. Federzeichnung / Situationsplan des Hetzelhofes und seiner Waldungen. Forstparzellen mit Grundstücksgrenzen (z.T. in Schlangenlinie) und nummerierten Grenzsteinen, Nennung der Besitzer, der Flurnamen und Flächeninhalte / In der Mitte der Hetzelhof mit 2 perspektivisch gezeichneten Häusern, davor Garten, darüber und knapp außerhalb des Forsts ein stilisierter Brunnen / oben links Titel mit Flächenberechnungen, eingerahmt von bunter Arabeske. Unten rechts Tafel mit Name des Geometers und Datum, darüber bekrönte, farbige Arabeske, Umrandung der Karte in den Landesfarben (gelb/schwarz) / Dorsal: "Lit. E" / Karte angefertigt anlässlich der Versteinung der an Friedrich Schuster verkauften Güter, beiliegend Vermessungsprotokoll und Auszüge aus den Lagerbüchern.**


Ein Besuch im Staatsarchiv ist also unumgänglich, um zu erfahren wie und wo genau die Urahnen lebten.


Sommer im Hetzelwald