"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Samstag, 31. Oktober 2015

Großbottwar - Simri & Storch

Auf der Suche nach mehr Informationen über meinen Vorfahren Abt Melchior Volz in seiner Geburtsstadt Großbottwar, sah ich in der dortigen Stadtbücherei dieses alte Getreidemaß: einen gut erhaltenen Simri.
Der (das) Simri oder das Simmer (von althochdeutsch sumbir mit der Bedeutung Korb) war ein Hohlmaß zum Messen von Getreide. Ein Simri hatte etwa 22 Liter. Das genaue Maß wich oft von Ort zu Ort etwas ab.
 
 

 
eingebrannt in den Simri ist das Wappen der Stadt Großbottwar:
der Storch unter einer liegenden Hirschstange
 
 

Steinheim - "Blaue Pfütze"

Gewohnt haben meine Vorfahren in der "Blauen Pfütze" in Steinheim. Ich kann mich nur an den heutigen Namen dieses Gässchens erinnern, das irgendwann in der Nachkriegszeit in Brunnenweg umbenannt wurde. Für unsere Familie war und ist es weiterhin die "Blaupfütze".
 
 

Seit einigen Jahren gibt es eine neue "Blaue Pfütze" in Steinheim. Ein neu gebauter Weg, von der Brühlstraße abgehend, nicht weit von der alten "Blauen Pfütze", wurde "Blaue Pfütze" getauft.
Die Stadt Steinheim erklärt auch was die "Blaue Pfütze" ist: ursprünglich der Platz, an dem die Färber das Tuch mit "Waschblau" bleichten. - Gefragt habe ich nie, warum die "Blaue Pfütze" "Blaue Pfütze" heißt. Für uns war das halt die "Blaupfütze", aber man lernt nie aus. - Danke, Steinheim!



1521 - Wäschefärber




Freitag, 30. Oktober 2015

Oberstenfeld - Kratzmühle

 
die verbliebene Mauer erinnert an die Kratzmühle in Oberstenfeld
 


 
die Mühle ist 1693 beim Einfall der Franzosen abgebrannt und
wurde 1702 "wider aufgericht durch Gotes Seges Hand" 

 
 
Aus Oberstenfeld stammen u.a. die Vorfahren Häussermann, Gscheidle, Ziegler, Kayser und Zagelmayer. - Die 1693 entstandenen Plünderungs- und Brandschäden wurden aufgenommen. Überliefert ist, dass Michel Zagelmayer "nach dem Consignatio vom 21.2.1694" einen Brandschaden von 574 Gulden hatte.

Heimatbuch & Bauernhaus

"Viele Ereignisse und Gestalten, Schicksale und Begebenheiten sind es wert, dargestellt zu werden....
das Heimatbuch will sicherlich kein Lehrbuch sein, es will ein Lebensbuch, eben ein Heimatbuch sein." - Zitat aus dem Vorwort des Heimatbuches Steinheim an der Murr -



Diese 567 Seiten Heimat wurden im Juli 1980 gedruckt, in der Stadtbibliothek Steinheim habe ich dieses Heimatbuch ausgeliehen. - Die Ausleihfrist geht zu Ende und ein großer Teil des Buches ist ungelesen. Die Ausleihfrist verlängern und interessante Beiträge kopieren? Eigentlich sollte dieses Nachschlagewerk im eigenen Buchregal stehen. Im Antiquariat Alt-Hoheneck wurde ich fündig, eine gut erhaltene Ausgabe zu einem guten Preis.
Das Antiquariat ist im alten Ortsteil des Ludwigsburger Stadtteils Hoheneck. Durch schmale Gässchen mit restaurierten uralten Häusern gelangt man zum Antiquariat neben der "Krone Alt-Hoheneck", dem Gasthaus am Neckar.
Gegenüber steht ein aufwendig restauriertes Bauernhaus aus dem Jahr 1575, das 1828 als Schulhaus genützt wurde und seit 1908 dient das Gebäude als Rathaus.

 
Kopfstein über der Eingangstüre
das abgebildete Rebmesser lässt auf einen Weingärtner schließen

 
Steinporträt an der Fassade, vermutlich der Bauherr
 

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Steinheim - Auswanderung nach Australien

Nach dem Ende der Sträflingsverschickung 1853 hat die Kolonialregierung von Tasmanien ein Programm zu subventionierten Überfahrten aufgelegt. Die Einwanderer sollten lediglich 5 englische Pfund beisteuern. Besonders interessiert war man an Farmarbeitern, Handwerkern und Dienstmädchen. 1870 begann man auch die Einwanderung aus Deutschland zu fördern, indem kostenloses Farmland offeriert wurde.
 
 
Louis Knorr war als Agent für die australische Regierung tätig
 
Auch Steinheimer wanderten nach Australien aus, 1854 waren es 151 Personen. Ihnen folgten 1855 aus armen Familien 73 Personen, für deren Überfahrt die Gemeinde 4.000 Gulden bezahlte.
Für die mittellosen Auswanderer bezahlte die Gemeinde je Kopf 42 Gulden. Heiraten von armen Brautleuten wurden nur genehmigt, wenn sie tatsächlich auswanderten. Die Hochzeit durfte erst einen Tag vor der Abreise stattfinden. Die Gemeinde zahlte auch die amtsärztlichen Zeugnisse, die Pässe, für die Bedürftigsten die erforderlichen Kleider und den Transport "per Wagen" nach Heilbronn oder Bietigheim, der von mehreren Gemeinderäten begleitet werden musste. Unter den Auswanderern befanden sich Familien mit sechs, sieben oder acht Kindern.
Die Auswanderungsgruppe, die im April 1855 die Überfahrt bezahlt bekam, bestand aus fünf Bauern, vier Webern und Bauern, drei Zieglern und Bauern, einem Zimmermann und Bauer im Alter von 14 bis 45 Jahren, drei Ehefrauen mit zehn Kindern und sechs ledigen Frauen zwischen 19 und 36 Jahren mit fünf unehelichen Kindern. Sie durften auf Gemeindekosten auswandern, weil - wie es im Gemeinderatsprotokoll heißt - "die Armuth stets zunimmt und die Opfer hiefür nicht mehr aufzubringen sind.... in der That ist es auch nöthig, in hiesiger Gemeinde zu säubern, da leider durch Armuth und Verdienstlosigkeit der Bettel so um sich greift, daß der Ruf der Gemeinde ernstlich Noth leidet... "
Auch auf eigene Kosten gingen zahlreiche Steinheimer nach Australien. Nach Privatnachrichten soll Carl Friedrich Körner, ein Schlosser, der 1864 nach Australien auswanderte, 1882 in Cardwell gestorben sein. - Carl Friedrich ist der Enkel meiner 4-fachen Urgroßeltern Christian Körner und Elisabeth Friederike Baader.
Auf rootsweb schrieb eine Nachfahrin von C.F.Körner: "I am researching the family of Charles Frederick Korner und Sarah Elizabeth Prangley. They were married in Roma, QLD in 1871. They had five children: Mary Elizabeth, Edward Charles, Adeline Sophia, Ernest Victor (died as an Infant) and Charles Frederick (Junior) - all born in Roma or Cardwell. Charles Frederick (Senior) died in Cardwell in 1881. He emigrated from Stuttgardt in 1864 as Carl Friedrich Korner. I would love to hear from anyone with a connection".
 
Johannes Reif, geboren 1840 in Steinheim, schrieb am 6.November 1862 aus Hornetbank in Queensland in Australien an seinen Bruder: "Lieber Bruder, du schreibst mir, daß der Karl und du zu mir kommen willst und ich soll dir schreiben, wie es ist in diesem Lande. Das Land ist gut, aber es ist nicht wie in Deutschland, daß alles Ackerbau ist und daß man sich in das Federbett legen kann nachts! Es ist guter Lohn von 30 bis 50 bis 60 Pfund das Jahr. Wo ich wirklich bin, habe ich 65 Pfund das Jahr, aber ich muß manche Nacht unter einem Baum liegen mit einem Teppich für mein Bett. Man hat kein so gutes Leben als wie in Deutschland.
Es ist gutes Leben, so wie es ist. Man bekommt 8 Pfund Mehl, 2 Pfund Zucker, 1/4 Pfund Tee und so viel Fleisch, als man essen mag. Die Leute, die "schefern" (Schafe züchten), die halten sich gewöhnlich einen Garten, die haben es besser. Ich bin 300 Meilen von der Stadt. Bis Januar komme ich hin, dann will ich dem Karl das Geld schicken, daß er frei zu mir kommen kann. Dann will ich sehen, was ich für dich tun kann ...."
 
aus: Heimatbuch Steinheim an der Murr
 
 


Montag, 26. Oktober 2015

Steinheim - Briefe eines Auswanderers 1836 & 1837

Der am 4. Februar 1813 geborene Johann Bernhard Sumser, Sohn des Philipp Heinrich Sumser, Bürger und Müller, ist als lediger Bäcker nach Amerika gereist und schrieb in einem Brief aus Cincinnati am 27. August 1836 an seinen Vater, seine Geschwister, seinen Schwager und seine Schwägerin sowie an seine Freunde in Steinheim unter anderem, dass er nimmer nach Deutschland kommen will, da nun seine Mutter gestorben war. Er schreibt:
"Denn es würde mir nur neuen Kummer erwecken, wenn ich meine liebe Mutter nicht mehr antreffen würde, und zudem ist die Reise mit zu großen Unkosten verknüpft, denn es gefällt mir zu gut in diesem Lande, es gefällt mir von Tag zu Tag besser! Es kann einer hier mehr verdienen als draußen in einer Woche, wenn man arbeiten will. Es gibt freilich viele, welche Amerika verachten und darüber schelten, aber das sind lauter solche, welche in Deutschland nicht gern gearbeitet haben, welche bloß nach Amerika gehen um zu essen und zu trinken, wie sie sich's einbilden, aber eben diese irren sich sehr, denn es ist gerade das Gegenteil, man bekommt nichts umsonst, man muss es bezahlen, wiewohl man kann es auch bezahlen, der Verdienst ist es danach. Ich verdiene diesen vergangenen Sommer die Woche 5 Taler und die Kost."

Und in seinem Brief vom 26. Juli 1837 schreibt er u.a.: "Ich habe schon so viel als das amerikanische Bürgerrecht angenommen, ich will lieber hier Bürger sein als in Deutschland. Hier hat man nicht so viele Abgaben als in Deutschland, hier in Amerika zahlt jeder Mann nicht mehr als einen Taler das Jahr und den Hauszins, das ist alles was er zu zahlen hat. Das Übrige was er verdient, ist seins!"

aus: Heimatbuch Steinheim an der Murr

Sonntag, 25. Oktober 2015

Kloster Maulbronn - Swabian Summer

Warum in die Ferne schweifen? Die Felder sind abgeerntet, die Weinlese ist beendet, der Herbst zaubert buntes Laub in die Wälder und Weinberge, die Zugvögel sammeln sich für den weiten Flug in den Süden.

 
Weingartmeisterei in Maulbronn - Baujahr 1768
Wohnhaus des Hof- und Weingärtners
 
 
Restaurant zur Klosterkatz

 
Zugvögel über dem Klosterhof

 
do wird no schwäbisch gschwätzt...
Schwabenvokabular in einem der Klosterlädla
 
Auch wenn die Besucher zum Jahresende hin weniger werden, das Kloster Maulbronn verfällt nicht in den Winterschlaf:
Kerzenlicht und Plätzchenduft, Glockenklang und Weihnachtslieder, ein Markt für die Sinne und die Seele. Unter diesem Motto findet der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt statt. An 120 weihnachtlich geschmückten Ständen gibt es viel Kunsthandwerk, Spielzeug und allerlei für das leibliche Wohl. Der
Weihnachtsmarkt findet am 05. und 06.12.2015 statt.



Samstag, 24. Oktober 2015

Schultheiß in Steinheim

An der Spitze einer Gemeinde stand der Schultheiß. Seine Wahl erfolgte seit dem Mittelalter durch die Gemeinde. Der Schultheiß versah sein Amt unentgeltlich, erhielt aber sogenannte "Amts-Akzidentien", die aus Naturalien bestanden, aber auch eine gewisse Steuerfreiheit beinhalteten.
Die Schultheißen kamen meist aus wohlhabenden und bekannten Steinheimer Familien. Drei meiner Vorfahren übten dieses Amt aus:

Hans Trautwein wird in den Jahren 1600, 1603, 1610, 1614 und 1626 bis zu seiner Ermordung 1634 als Schultheiß genannt.
Andreas Zäh war von 1659 bis 1681 in diesem Amt tätig.


Christoph Heintzelmann ließ während seiner Amtszeit (1681-1688) das 1634 abgebrannte Rathaus am Marktplatz wieder aufbauen.

 
 
Das gesamte tägliche Leben wurde von der Gemeindeverwaltung überwacht und geregelt. Neben dem Schultheißen standen Gerichts- und Ratsverwandte, sie zählten zu den wichtigsten Honoratioren der Gemeinde. 1774 gehörten zwei Metzger, ein Kaufmann, der Adler- und der Lammwirt, sowie der Amtsbürgermeister diesem Gremium an. Er war ein Gemeindebediensteter , der eine feste Besoldung in Höhe von jährlich 15 Gulden erhielt. Außerordentliche Einkünfte hatte er aus der Verrichtung dienstlicher Aufgaben wie etwa die Überwachung der Felder und Weinberge, die Ausgabe von Holz an die Gemeindemitglieder. Im 18. Jahrhundert kamen hinzu: der Unterbürgermeister, der Gerichtsschreiber, der Heiligenpfleger (der u.a. für die Verteilung der Almosen zuständig war), der Vorratspfleger, der Mühlmeister, der Brotwäger, der Fleischschätzer, der Umgelder (der von allen in Steinheim ausgeschenkten Getränke fällige Abgaben einzog), der Unterkäufer (eine Art Makler), der Eicher (für das Eichen der Wein- und Bierfässer zuständig), der Untergänger (für das Verlegen der Zeugen unter die Grenzsteine und für Grenzstreitigkeiten zuständig), der Salz- und Pferchmeister, der Bau- und Feuerschauer, der Hochzeitsschauer, der Brunnenmeister, der Marktstandgeldeinzieher, der Feuerspritzeninspektor, der Heu- und Holzmesser, der Feld- und Waldschütz, die Hebamme (1774 sogar drei), der Weinbergschütz, der Fleckenschäfer, der Büttel, der Vieh- und Schweinehirt, der Nachtwächter und der Totengräber.
 
 
Die Verwaltungstätigkeit der Gemeinde wurde in Amts- und Gerichtsprotokollen festgehalten, die viele Bände füllen. 

 

Steinheim - Metallspende des deutschen Volkes

Als Metallspende des deutschen Volkes wurden Sammlungen von Rohstoffen und Einschmelzungen von Gegenständen aus Metall im Ersten und Zweiten Weltkrieg bezeichnet. 
Den Höhepunkt der Metallsammlungen bildete die reichsweite Erfassung und Demontage von bronzenen Kirchenglocken. Sie wurden auf den sogenannten Glockenfriedhof in Hamburg verbracht, dort eingeschmolzen und in ihre Grundbestandteile Kupfer und Zinn getrennt. Von den rund 90.000 im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten beschlagnahmten Glocken waren bei Kriegsende rund 15.000 noch nicht eingeschmolzen und konnten nach aufwändigen Identifizierungen weitestgehend wieder an ihre angestammten Plätze zurückkehren.

Glockenfriedhof in Hamburg
 
In Steinheim wurden die Kirchenglocken am 26. Januar 1942 abgenommen. Vom Kirchturm wurden die große und die mittlere Glocke geholt. Die mittlere Glocke hatte oben einen Rebenkranz als Verzierung. Die Inschrift lautete:
 
Aus Kriegs- & Friedensnot
Errette uns, Lieber Gott
1920 gestiftet zum Andenken an Samuel Albrecht in Philadelphia 
 
Beide Glocken wurden von Gebrüder Bachert in Kochendorf gegossen. Außerdem wurde noch die kleine Bronzeglocke vom Rathaustürmchen entfernt, die vermutlich 1767 von dem Ludwigsburger Glockengießer Christian Ludwig Neubert gegossen wurde.
 Samuel Albrecht (*1828 in Steinheim) ist der Sohn meiner 4-fachen Urgroßeltern Georg Friedrich Albrecht und Regina Magdalena Straub. Samuel ist 1854 von Le Havre mit dem Schiff Edgar P. Stringer nach Nordamerika ausgewandert, er kam am 25. Oktober in New York an. 
Die englische Zeitung Northern Times meldete am 10. November 1854: The ship EDGAR P. STRINGER arrived on the 25th from Havre and had 23 deaths on the passage from cholera. - Für 23 Auswanderer war bereits auf dem Schiff die Fahrt in die "Neue Welt" zu Ende.


Laut den Volkszählungen war Samuel Albrecht Metzger und lebte in Philadelphia. Seinen Nachnamen hatte er "amerikanisiert" und wurde im Zensus 1890 mit "Samuel Allbright" registriert. Am 23. April 1909 ist er in Philadelphia verstorben und wurde dort am 27. April bestattet.

Wer diese Glocke für die Kirche seines Geburtsortes Steinheim gestiftet hat, konnte (noch) nicht in Erfahrung gebracht werden.



Dienstag, 20. Oktober 2015

Kloster Maulbronn - Brunnenhaus

 
von weitem schon hört man das Plätschern des Klosterbrunnens in dem kleinen Brunnenhaus, der seit gut 2 Jahren in den Geldbeuteln der Europäer steckt

 
 
 
Das 1147 gegründete Kloster Maulbronn vertritt Baden-Württemberg auf der Zwei-Euro-Münze. Das Motiv des Unesco-Weltkulturerbes wurde rund 30 Millionen Mal geprägt. 
Gestaltet hat die Prägung der Pforzheimer Künstler Eugen Ruhl. Seit 2006 kann jedes Bundesland, das den Vorsitz im Bundesrat führt, ein Motiv für eine 2-Euro-Münze bestimmen. Im vergangenen Jahr war es Bayern mit Schloss Neuschwanstein, 2014 folgt laut Bundesbank Niedersachsen mit der St. Michaeliskirche Hildesheim.
Das ehemalige Zisterzienserkloster in Maulbronn zählt zu den besterhaltenen Klosteranlagen nördlich der Alpen. Mit seiner mehr als zwei Jahrhunderte umfassenden Bauzeit präsentiert es alle Spielarten der Gotik. Es ist zudem ein Denkmal der Religionsgeschichte, wurde das Kloster doch in Folge der Reformation 1556 in eine evangelische Klosterschule umgewandelt.

Quelle: Heilbronner Stimme

 

Kloster Maulbronn - Deckenmalereien

Im Kloster und um das Kloster herum gibt es viele Fotomotive. In den Klostergebäuden sind es die einfachen Deckenmalereien im Kontrast zu dem eintönigen Sandstein der Wände.









Montag, 19. Oktober 2015

Kloster Maulbronn - Epitaph von Abt Melchior Volz

 
8. Seitenschiff der Klosterkirche Maulbronn mit dem ...

 
... Grabmal von Abt Melchior Volz

 
Epitaph (Grabinschrift) mit seinem Wappen

 
Wappen von Melchior Volz

 
lateinische Inschrift

 
Deckengemälde über dem Epitaph

 
Das Wappen von Melchior Volz enthält eine Weintraube. Vermutlich als Erinnerung an seinen Geburtsort Großbottwar im Weinbaugebiet Bottwartal.  
 

Diese Kopie aus einem Buch, das die Wappen der Äbte enthält, erhielt ich in der Info-Stelle des Klosters. Die meisten Anfragen über die früheren Klostervorsteher betreffen dort meinen Vorfahren Abt "Melchior Voltz Botmarensis". 
  
 

Sonntag, 18. Oktober 2015

Abt - Klostervorsteher

Mein Urahn Melchior Volz war Abt im Kloster Maulbronn und ist dort in der Klosterkirche begraben.
Aber was ist ein Abt ? - Ein Abt war ursprünglich ein allgemeiner Ehrenname und ist seit dem 5./6. Jahrhundert den Vorstehern eines Klosters vorbehalten.
Im Zuge der Reformation behielten die evangelischen Äbte der reformierten Klöster zunächst die Amtsbezeichnung Abt bei. Im Laufe der Zeit setzten sich dann andere Bezeichnungen durch, so hießen die württembergischen Klostervorsteher bald nur noch Prälaten. Doch gibt es auch heute noch evangelische Konvente, deren Obere den Titel Abt bzw. Äbtissin tragen. Ein streng reguliertes Leben wie katholische Klöster führen diese Gemeinschaften jedoch nicht.

Auf dem Grabmal des Abtes Melchior Volz in der 8. südlichen Seitenkapelle der Klosterkirche Maulbronn findet sich die lateinische Inschrift, deren Übersetzung lautet wie folgt:
"Am  9. Dezember 1625 starb, fromm in dem Herrn, der berühmte Mann Herr Melchior Voltz, dieses Klosters würdigster Abt, der sich um den württembergischen Staat aufs beste verdient gemacht hat, im 63. Lebensalter, nachdem er den Schulen, den Kirchen und ebenso dem Vaterland viele Jahre lang mit höchstem Lob aufs treueste gedient hatte, dessen Gedächtnis in bestem Andenken sei. Seine Seele aber ist in der Hand Gottes und sein hier ruhender Leib wird einst ruhmvoll mit allen Heiligen auferstehen. Amen."

 


Freitag, 16. Oktober 2015

Kloster Maulbronn - Kloster Alpirsbach

Wer hätte gedacht, dass meine Wurzeln bis zu den Klöstern von Maulbronn und Alpirsbach gehen, dass zwei Äbte aus diesen Klöstern meine Vorfahren sind ... ?!
Melchior Volz (1562 Großbottwar - 1625 Maulbronn) ist nicht nur mein 11-facher Urgroßvater, er war auch Landtagsabgeordneter, Berater des Herzogs, Präzeptor in Bebenhausen, Diakon in Böblingen, Pfarrer in Wangen, Dekan in Blaubeuren, ab 1616 Abt in Anhausen und ab 1619 Abt im Kloster Maulbronn. Am 9.Dezember 1625 ist er in Maulbronn verstorben. Sein Grabmal ist in der Klosterkirche in Maulbronn, im 8. südlichen Seitenschiff.

 
Abt Melchior Volz
 
 
Kloster Maulbronn anno 1684
Forstlagerbuch von Andreas Kieser
 
  
Balthasar Elenheinz (1504 Stetten im Remstal - 1577 Alpirsbach), der Großvater seiner Ehefrau Barbara Elenheinz und mein 13-facher Urgroßvater, war der erste evangelische Abt im Kloster Alpirsbach.
Nach dem Studium in Tübingen war Balthasar Augustinerchorherr, schloss sich bald darauf der Reformation an und wurde 1553 evangelischer Pfarrer in Altdorf (Kreis Böblingen), 1549 Katechet in Holzgerlingen, 1556 Spezial (Dekan) in Böblingen und 1563 wurde er erster evangelischer Abt in Alpirsbach.
 
 
Kloster Alpirsbach
 
 
 
 





Mittwoch, 14. Oktober 2015

Spezial-Superintendent Johann David Flattich

Meine 6-fache Urgroßmutter Loysa Schuler ist am 9. Januar 1721 in Oberstenfeld geboren. Eigentlich nichts besonderes. Schaut man jedoch in das Taufregister der Gemeinde Oberstenfeld findet man unter den Paten den Spezial-Superintendent Johann David Flattich aus Freudenstadt.
Flattichs hatten über mehrere Generationen Kirchenämter inne. Der Pfarrersohn Johann David ist  1665 in Schwabbach (Gemeinde Bretzfeld) geboren, sein Vater war damals Pfarrer in Schwabbach, davor war er in Cleversulzbach.
Johann David Flattich war Pfarrer in Heutingsheim, Oberstenfeld, Ilsfeld und Dekan in Heutingsheim. Von 1716 bis zu seinem Tod im Jahre 1735 war er Spezial-Superintendent in Freudenstadt.
Im Alter von 56 Jahren nahm er also im Winter die beschwerliche Reise aus dem Schwarzwald auf sich, um die Patenschaft für meine 6-fache Urgroßmutter Loysa Schuler zu übernehmen.


 
Oberstenfeld anno 1686
Forstlagerbuch Andreas Kieser

Flattichs Tante Anna Justine (1644 - 1716), verheiratet mit dem Schreiner Johann Friedrich Entenmann aus Kirchheim, gehört zu den deutschen Ahnen des Prinzen Henrik von Dänemark (Henri de Laborde de Montpezat), Ehemann der dänischen Königin.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Steinheim - Kopfsteine und andere Steine


Marktstraße


Marktstraße
Handelszeichen des Hans Jakob Steinhofer


Ecke Marktstraße / Lammgasse
WHC
Handelszeichen des Wilhelm Christoph Hueber


Ecke Marktstraße / Lammgasse
WCH -Wilhelm Christoph Hueber
MCH - Maria Christiana Hueber


Lammgasse


Lammgasse


Klosterstraße


Kleinbottwarer Straße
Rathaus, später Pfarrhaus und heute Stadtbibliothek



Kleinbottwarer Straße


Marktstraße - Brezel über dem Eingang der Gaststätte Lamm


Landgasthof Rose - Marktstraße
Umbau 1783 durch Sebastian Hardt
in der Mitte das Beil, das Zunftzeichen der Metzger


Landgasthof Rose - Marktstraße
Wirtsleute Eberhard Friedrich Harth & Margaretha Dorothea Harth (geb. Weiler)


Marktstraße


Am Schaftor


Marktstraße 2