"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt
Posts mit dem Label Marbach werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Marbach werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 15. April 2019

Wegen Trunksucht des Pfarrers - Kirchenbücher unvollständig & vernichtet

Im Jahr 1435 wies der Konstanzer Bischof Friedrich III. von Zollern an, dass Kirchenbücher zu führen seien. Allerdings hielt sich kaum eine Kirche an diese Anweisung. 
Der am 11. November 1563 beim Konzil in Trient verordnete Erlass ordnete an, dass von nun an Eheregister und im diesem Zusammenhang auch Taufbücher geführt werden müssen. 1614 im „Rituale Romanum“ wurden erste Schritte zur Führung von Sterbebüchern festgelegt, allerdings ohne verpflichtenden Charakter für die Kirchen.
In den Gebieten wo die Reformation (zwischen 1517 und 1648) zur Spaltung der Kirchen führte, wurden seit Beginn Kirchenbücher geführt. In den anderen Gebieten dauerte es zum Teil noch etwa 50 Jahre bis jede Kirche Tauf-, Trau- und Sterbebücher führte. Leider gingen jedoch viele der bis dahin geführten Bücher während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) verloren,  sodass es in einer Vielzahl von Kirchen erst ab Ende des Krieges kontinuierliche Aufzeichnungen gibt.
Die Franzosen brannten 1693 die Stadt Marbach nieder, dabei gingen alle Kirchenbücher verloren. Auch im benachbarten Murr fielen in diesem Sommer die Kirchenbücher in die Hände der Franzosen, während in Pleidelsheim, wo die Franzosen lagerten, die Kirchenbücher unversehrt blieben. In Pleidelsheim beginnt das Kirchenbuch im Jahre 1581 zur Freude der Ahnenforscher. 
Auch in Steinheim gelangten 1693 die Bücher in die Hände der Franzosen, die sie zerrissen und auf einen Misthaufen warfen. Der Pfarrer war mit seiner Familie Richtung Schwäbisch Hall geflüchtet, ein zurückgebliebener Bürger hat das Buch wieder zusammengesetzt. Das Kirchenbuch hat gelitten, einige Seiten sind kaum lesbar und es ist vermerkt: 'Dem Leser oder denen, so hieran gelegen dienet zur Nachricht, daß aus diesem Ehebuch 6 Blätter durch die Franzosen sind ausgerissen, und verloren worden. Gleichwohl aber aus dem Proclamationsbüchlein , so noch in meinem s.h. Schweinestall gefunden worden, so viel finden können daß proclamiert und folglich copuliert sind worden.' - Bereits1634 zogen feindliche Truppen durch Steinheim und legten Feuer in der Kirche, die bis dahin geführten Bücher sind dem Brand zum Opfer gefallen.
Der Geburtstag von Katharina Rait aus Poppenweiler konnte nur in etwa ermittelt werden, im Sterbebuch wurde an ihrem Todestag 28. August 1717 vermerkt: '72 Jahre weniger 4 Wochen', weil die Geburtsjahre 1642 1646 im Mischbuch der damals zuständigen Pfarrei Oßweil fehlen. 
Und der Todeseintrag meiner Vorfahrin Margarethe Seitz (*1608) wurde überhaupt nicht vorgenommen, denn 'Ehe- und Totenbuch Asperg wurden von 1646-60 wegen Trunksucht des Pfarrers nicht geführt'.


Asperg anno 1682
aus dem Forstlagerbuch von Andreas Kieser


.  M  .

Dienstag, 30. Oktober 2018

1918 - Geht denn der schreckliche Krieg nicht bald aus - 2018

Einhundert Jahre sind seit Ende des Ersten Weltkriegs vergangen. Bei Kriegsausbruch 1914 glaubten viele, das "Abenteuer" Krieg werde nach wenigen Wochen mit einem schnellen Sieg enden. Entsprechend groß war die Begeisterung, die aber bald blankem Entsetzen wich.

Das Stadtarchiv Marbach zeigt in seiner Ausstellung die Kriegsbegeisterung, die zu einem übersteigerten Patriotismus führte, der das Empfinden vieler Menschen erfasste, aber auch die moderne technische Kriegsführung, die schließlich viele Menschenleben kostete. Weitere Themen sind Verpflegung, Hygiene, medizinische Versorgung der Verwundeten und schließlich das Kriegsende und die Heimkehr der oftmals dauerhaft an Leib und Seele gekennzeichneten Soldaten.

Daneben werden auch die Ereignisse vor Ort in Marbach und Rielingshausen, nicht zuletzt anhand von Einzelschicksalen, beleuchtet. In der Ausstellung sind zahlreiche Fotos, Postkarten und Schriftstücke sowie Uniformen, Kopfbedeckungen, Ausrüstungsgegenstände, Urkunden, Orden, Grabenkunst, Literatur, Spielzeug und Reservistenandenken zu sehen.

Elastolinsoldaten - Kraftradmelder 

Wir beteiligen uns an der Ausstellung mit einer Leihgabe von 15 besonderen Elastolinsoldaten, hergestellt bei der Firma O. & M. Hausser in Ludwigsburg.

Die Ausstellung ist vom 15. November 2018 bis 28. Februar 2019 in der Volksbank Marbach zu sehen. 
Öffnungszeiten: 
Mo 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Di  9 bis 12 Uhr
Do 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Fr 14 bis 17 Uhr


.  M .


Mittwoch, 22. August 2018

Fantasie & Wirklichkeit oder Abschied für immer

Im Mai habe ich unter Steinheim - das Lämmle & die Lovestory  über Traude und Walter Sänger geschrieben. Das Künstlerehepaar aus Marbach gehört zur entfernten Verwandtschaft.
Walter (*1928) ist bereits 1994 überraschend verstorben, seine geliebte "Schnecki" Traude (*1928) ist ihm nach längerer Krankheit vergangenen Oktober gefolgt.
Im und um das Haus wurde nach dem Ableben von Walter kaum etwas verändert. Das Atriumhaus, außen unscheinbar, aber innen die Wände voll mit bunten Kunstwerken, Collagen, Gemälden, farblich auffallenden Möbeln und Vorhängen, überall der von Traude entworfene Schmuck. Traude hat nahezu alles gesammelt, von einem Blatt über Federn, alte rostige Blechdosen, Bücher, Sand von verschiedenen Stränden und Bonbonpapierchen. Im Garten neben dem Fischteich, in dem immer noch ihre Goldfische schwimmen, stand jahrzehntelang ihr geliebtes Lämmle, das wir inzwischen restauriert und auf ein neues altes Brett gestellt haben, das wir aus einem alten Holzlager einer längst geschlossenen Steinheimer Stuhlfabrik erworben haben.
In den vergangenen Wochen wurde der "Haushalt" und das Lager der ehemaligen Firma "Sängerform" von einem Auktionshaus geräumt. Alles, wirklich alles, steht zum Verkauf. Noch einmal durch das Haus zu wandeln, das ich seit über vier Jahrzehnten kenne, war mir ein Bedürfnis. Ganz ehrlich, ich war mehrmals dort .... die Schränke und Kartons steckten voller Überraschungen, vom Gesangbuch bis zu uralten Familienfotos, Ketten, Broschen, Federn, Collagen, Traudes farbenfrohe Kleider und Hüte .... es war ein Abschiednehmen für immer. Oder doch nicht ganz, denn ich erwarb eine Sitzgruppe samt Tisch, spanisch antik aus dem 19. Jahrhundert, mit Samt in pink gepolstert. - Bei keiner Schwäbin der alten Generation, außer eben bei Traude, standen so auffällig gepolsterte Sitzmöbel im Wohnzimmer. 
Das Lager von Sängerform war übervoll mit Modeschmuck und Stoffen, mit Bergen von Rohmaterial und alten Schmuckmustern der Messestände. Der Schmuck wurde von Traude entworfen, von fleißigen Marbacherinnen in Heimarbeit hergestellt, verpackt und auf internationalen Messen in London, Mailand, Paris, Berlin und Stuttgart verkauft. - Dieses Imperium wurde jetzt von Kaufinteressenten durchwühlt und geplündert. Eine Million Schmuckstücke etwa, schrieb die Marbacher Zeitung in ihrem Artikel Eine Schatzkammer wird aufgelöst mit dem der Verkauf angekündigt wurde.
Der Auktionator ist von der Vielfalt und dem Können der Sängers begeistert, ein Teil des Nachlasses wird im September auf einer Auktion in Stuttgart angeboten. Was mir an dem adeligen Auktionator gefällt, er hat auch ein Auge für die einfachen materiell wertlosen Dinge aus dem Leben von Traude und Walter, so wie diesen von Traude kunstvoll geschriebenen Text. Er hat auch das Berichtsheft von Walter aus seiner Lehrzeit bei der Firma Porsche "gerettet".


Aus dem Fundus von
Walter Sänger.
Nicht die Flucht aus der
Wirklichkeit ist für mich
faszinierend, sondern
die Gegenwart! -----
Die Fantasie ermöglicht das
fast Unmögliche ----
Entwickle dich ständig
bis zum Tod - Verrücktes
tun damit sich normales
entwickeln kann       T.

Mit einem großen T. wie am Ende des Textes,
signierte Traude ihre Kunstwerke, Briefe und
persönlichen Geschenke,
ein einfaches T mit Punkt
oder auch ganz schwungvoll.

Wir sind gespannt auf die Zukunft des Hauses, von Innenarchitekt Walter Sänger selbst entworfen und eingerichtet. Wer wird das Haus erwerben? Muss das Haus einem Industriebau weichen? Oder wird das Haus von neuen Eigentümern in diesem Stil erhalten und bleibt es weiterhin mit Kunst verbunden?
Ich setze mich jetzt ganz "wirklich" in einen der pinkfarbenen Sessel von Traude, denke an die gute alte Zeit mit ihr und Walter und vielleicht springt die eine oder andere "verrückte" Idee auf mich über ....

.M.

schon geht es los, ich signiere ab heute mit Punkt M Punkt

.M.




Firmenlogo von SÄNGERFORM



Donnerstag, 26. Juli 2018

Melchior Fuchs - Stadtbrand Marbach 1693

Als sich während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688 - 1697) französische Truppen Ende Juli 1693 der Stadt Marbach näherten, flüchteten viele Bewohner. Die Franzosen rückten in die unverteidigte Stadt ein, plünderten, misshandelten und ermordeten die nicht geflohenen Bewohner. Die Stadt wurde an mehreren Stellen angezündet und brannte nahezu vollständig ab. Die Alexanderkirche und wenige, meist außerhalb der Stadtmauern gelegene Gebäude überstanden die Zerstörung.


anno 1686 - Marbach vor dem Stadtbrand
Forstlagerbuch Andreas Kieser

Besonders tragisch sind die Todesumstände von Melchior Fuchs, Bruder meines Vorfahren Hippolyt "Pältin" Fuchs (1623 - 1694), der von seiner Familie bereits auf den Wagen gesetzt worden war, aber wieder "davon heruntergetan und zurückgelassen" wurde.
Möglicherweise wegen seines Alters, möglicherweise war Melchior Fuchs schwer erkrankt. Damals ging eine Seuche, "die Kopfkrankheit" um, welche die Erkrankten derart schwächte, dass sie wochenlang ans Bett gefesselt waren und nicht einmal "den Kopf heben konnten". Einige Marbacher starben an der Seuche.
Die Hoffnung, der Feind werde den zurückgelassenen Kranken nichts tun, erfüllte sich nicht. Sie wurden teilweise grausam mißhandelt. Als am Abend des 28. Juli 1693 die Stadt brannte, versuchte Melchior Fuchs, aus dem Haus auf die Gasse zu kommen. Die zurückgekehrten Bürger fanden seine Leiche in der Strohgasse liegend, beim geistlichen Verwaltungskeller und den Häusern - besser gesagt, den Ruinen der Häuser - von Johann Christoph Hemminger und Johann Kodweiß. Melchior Fuchs war verbrannt.
Einige der Geflohenen kehrten nicht wieder zurück, von den übrigen erlebten etliche den darauffolgenden Winter nicht, da neben den Häusern auch die Vorräte vernichtet worden waren. Auch Hippolyt "Pältin" Fuchs starb an den Strapazen der Flucht und dem Hungerwinter. Nach 1.478 Einwohnern im Jahr 1692 wurden 1695 in Marbach nur noch 609 gezählt.



Samstag, 19. Mai 2018

"Gerechtigkeit und Friede liebe ich" - Fünf Jahre 'Back to the Roots'

Vor genau 5 Jahren begann ich diesen Blog, der erste Beitrag war über die Hankertsmühle im Rottal bei Mainhardt im Schwäbischen Wald. Heute schreibe ich wieder über die Hankertsmühle, es ist mein 374. Beitrag auf diesem Blog. In diesen 5 Jahren kamen weitere Informationen über die Mühle meiner Vorfahren Klenk hinzu.
Und fast auf den Tag genau fand ich in der Südwest Presse einen Zeitungsartikel über die Hankertsmühle mit dem Titel: "Ein Hort der Erholung und des Grauens".
Und auch hier stellt man wieder fest, dass früher nicht alles besser war, wie wir oftmals unüberlegt vor uns hinsagen. Im Gegenteil, es waren grausame Zeiten. Die Unterlagen in den Archiven erzählen von Mord und Totschlag, Hunger, Krankheit und Not in der Mühle. - Nach der Schlacht bei Nördlingen im September 1634 verwüsteten herumziehende Soldatentruppen das Land, auch die Hankertsmühle wurde geplündert, dem Müller Lienhardt Klenk der "Schwedische Trank" gewaltsam eingeflößt. In einem Brief ist die Rede von "ain Korn Simri Wasser", das sind 22,153 Liter Flüssigkeit, vermutlich Jauche.
Lienhardt hat diese grausame Tortur nicht lange überlebt. Ob er direkt an den Folgen oder danach an Hunger oder Pest starb, die ebenfalls grassierte, ist nicht überliefert. Gott habe ihn schließlich und "etliche" seiner Kinder von ihren Qualen erlöst, heißt es in einem Brief von Jacob Wieland, der die Mühle 1640 zusammen mit seinem Schwiegervater Jacob Dietrich gekauft hat. Lienhardts Frau und zwei Kinder haben offenbar überlebt.


Zu den wenigen Überresten der Mühle gehört eine Sandsteinsäule mit der von den Wielands stammenden Inschrift: "Gerechtigkeit und Friede liebe ich".

Nicht weit entfernt von der Hankertsmühle verlief der Limes, die Außengrenze des Römischen Reiches mit einem Kleinkastell. In den nächsten Wochen liegt mein Fokus auf der Römerzeit. Die Recherchen beginnen nächste Woche mit "Salben und Düfte der Antike" am Limestor Dalkingen. Dieses einzigartige römische Triumphalmonument am Obergermanisch-Rätischen Limes zählt zu den eindrucksvollsten Ruinen. "Salben und Düfte der Antike" gehören zum Kinderprogramm des Limesmuseum Aalen und ist für mich Vorbereitung auf meine Betreuertätigkeit beim nächsten Sommerferienprogramm in Marbach/Neckar mit dem Thema "Zeitreise". Im Schwäbischen Wald und auf der Ostalb gibt es vielerlei Spuren der Römer: Grenzzäune, Wachttürme, Kastelle und Museen mit freigelegten Grundmauern denen ich bisher keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt habe.


Wachtturm bei Geißelhardt


Doppelt lebt, wer auch Vergangenes genießt.

- Marcus Valerius Martial, römischer Dichter - 



Freitag, 24. November 2017

Marbach - Rathmann & Rathmann

Der reiche Johann Sebastian Rathmann setzte sich und seinem Vater beim Bau seines Hauses Niklastorstraße 7 in Marbach ein Denkmal.
Sein Vater Johann Friedrich war von 1663 - 1688 Geistlicher Verwalter in Marbach. Er wurde 1624 in Göppingen als Sohn des königlichen Zollschreibers Bartholomäus Rathmann geboren und starb um Georgii 1688 in Marbach.
Die frei gewordene Stelle wurde an seinen Sohn Johann Sebastian vererbt, der nach dem Jurastudium Keller (Kellermeister) in Hoheneck gewesen war, er hatte die Stelle bis zu seinem Tod 1699 inne.


 Johann Sebastian Rathmann auf dem linken Konsolstein



Niklastorstraße 7 -  Baujahr 1699



Johann Friedrich Rathmann auf dem rechten Konsolstein




Sonntag, 15. Januar 2017

Hungerstein in Marbach - 1817

Der Hungerstein am Marbacher Mühlweg erinnert an die Teuerung der Lebensmittel, die vor 200 Jahren nach dem zweitgrößten Hochwasser des Neckars ihren Höhepunkt erreichte. Die bereits schon astronomischen Getreidepreise stiegen auf nie zuvor erreichte Höhen an.
Am Ende der napoleonischen Kriege (1804 - 1815) war die Bevölkerung Württembergs verarmt. Hohe Steuerlasten und militärische Dienstleistungen hatten für eine schwierige wirtschaftliche Situation gesorgt. Durch die Verköstigung der vielen einquartierten Soldaten waren die Vorräte aufgebraucht. Hinzu kamen Missernten, besonders gravierend war das Jahr 1816 mit starker Kälte bis in den Frühsommer, starken Regenfällen und Hagelschlag. Da der Nahrungsbedarf damals zu 80 Prozent aus Getreide gedeckt wurde, traf die schlechte Getreideernte die Menschen besonders hart. Die Getreidepreise "explodierten", erbärmlicher Hunger bestimmte das Leben der Menschen.
Nach dem Hochwasser des Neckars am 28. Mai 1817 kostete ein Scheffel Hafer mit 25 Gulden zehnmal mehr als in den früheren Jahren. Die Stadt Marbach kaufte aus Russland und Polen eingeführtes Getreide auf, um die notleidende Bevölkerung zu unterstützen. Die Ernte fiel entgegen allen Befürchtungen sehr ergiebig aus. Ende September lag der Brotpreis wieder auf dem Niveau vom Frühjahr 1816.
Die Stifter des Hungersteins sind Werkmeister Christoph Heinrich Albrecht (1757 Mühlacker - 1834 Marbach) und seine Ehefrau Maria Elisabetha geb. Schempp (1760 Marbach - 1819 Marbach).

 

 
Hungerstein an der Stützmauer im Mühlweg

 

Merkmal stiftet
Werkmeister Christoph Heinrich Albrecht & Maria Elisabetha
Albrechtin - den 28ten May 1817
stieg der Nekerstrom hier auf bis an die Wand, darauf
fiel ein, eine grosse Theuerung im ganzen Land.
1 Scheffel Kernen 84 Gulden - 1 Simr Welschkorn, Bohnen 9 Gulden
1 Scheffel Korn, Ackerbohnen 64 Gulden - 1 Simr Erbsen, Linsen 6 Gulden
1 Scheffel Gersten 48 Gulden - 1 Simr Grundbiren 2 Gulden 48 Kreuzer
1 Scheffel Haber 25 Gulden - 1 Simr düren Zwetschen 15 Gulden
1 loth weck 1 Kreuzer - 1 Pfund brod 15 Kreuzer
 
 
Die Familie von Christoph Heinrich Albrecht stammt aus dem Raum Mühlacker. Zu meinen Vorfahren, der Marbacher Metzgers- und Gastwirtsfamilie Albrecht besteht keine familiäre Verbindung.  

 
 


Montag, 3. Oktober 2016

1677 - Lorentz Matthäus Albrecht aus Kuchen - 1734

Am Nationalfeiertag begab ich mich auf die Spuren der Familie Albrecht aus Kuchen im Filstal, Kreis Göppingen. Lorentz Matthäus Albrecht, mein 6-facher Urgroßvater mütterlicherseits ist 1677 in Kuchen geboren. Sein Vater Jacob (1624 - 1693) war Gastgeber (Wirt) in Kuchen. Mit seinem Großvater Georg (1586 - 1626) beginnt (vorerst) die Linie Albrecht. Vater und Großvater sind in Kuchen geboren und auch dort verstorben. Die Linie der Großmutter Maria Ziegler lässt sich bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen.


Wappen der Gemeinde Kuchen - der Elefant erinnert an die Grafen von Helfenstein, ein altes schwäbisches Adelsgeschlecht, die auch den Elefanten in ihrem Wappen hatten, ihre Burg Helfenstein, eine Spornburg, liegt oberhalb der Nachbargemeinde Geislingen


Jakobuskirche, erbaut um 1220
die kleine Kirchenglocke von 1538 ist noch erhalten


Eingangsportal der Jakobuskirche


Kriegerdenkmal 1914 - 1918 an der Jakobuskirche

Vier junge Soldaten aus der Familie Albrecht sind im ersten Weltkrieg gefallen.
1914 - Johannes Albrecht *1887 +7.September bei Sommaisne (Argonnenwald südlich Verdun)
1915 - Jakob Albrecht *1883 +20.Januar in Stettin (Polen)
1915 - Daniel Albrecht *1894 +12. Mai bei der Lorettohöhe (zu Beginn der 7-wöchigen Schlacht bei Lens und Arras, Nordfrankreich)
1915 - Johannes Albrecht *1883 + 12.Juli in Mühlhausen (Elsass) 


Turmuhr und Wetterhahn der Jakobuskirche


Ochsenbrunnen aus dem Jahr 1762 ...


... mit dem doppelköpfigen Ulmer Reichsadler


Elefantenbrunnen neben dem Ochsenbrunnen

Im Alter von fast 22 Jahren heiratete Lorentz Matthäus im Mai 1699 in Marbach am Neckar Margaretha, eine Tochter der wohlhabenden Metzgersfamilie Fuchs aus Marbach. In dem Buch Geschichte der Stadt Marbach ist vermerkt, dass der aus Kuchen bei Geislingen stammende Marbacher Bürger und Metzger Lorentz Matthäus Albrecht 1720, für die bereits im 17. Jahrhundert mehrfach genannte Wirtschaft Ochsen, eine Erlaubnis als Schildwirtschaft erhielt.
Auch in seiner 2. Ehe blieb er dem Metzger- und Gastwirtsgewerbe treu. Er heiratete 1734 Anna Maria, die Witwe von Samuel Hartmann, Metzger und Gastgeber "Zum Rothen Löwen" in Balingen. Wenige Monate später starb Lorentz Matthäus und 1735 ehelichte seine Witwe Anna Maria den Gerichtsverwandten und Verwaltungskastenknecht Johann Georg Hampp.





Montag, 11. Juli 2016

Erdmannhausen - Museum für die Brezel

Dass die Brezel seit Jahrhunderten zum Süden unseres Landes gehört und bei uns einen hohen Stellenwert besitzt, sieht man auch immer wieder an Hausfassaden in den Altstädten. Über dem Eingang einer früheren Bäckerei in der Marbacher Niklastorstraße, unterhalb der Stadtkirche, ist dieser restaurierte Kopfstein aus dem Jahre 1779. 
 

 Hauseingang in der Marbacher Altstadt

Seit wenigen Tagen gibt es im benachbarten Erdmannhausen das weltweit erste BREZELMUSEUM. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte und dem Mythos der Brezel sowie dem Handwerk. Die Schau soll auch anregen, sich grundsätzlich mit dem Thema Lebensmittel auseinanderzusetzen.
 
brezelmuseum.de

Auf der Webseite geht es unter 'Aktuelles' zu den Pressestimmen: 66 Aspekte ist ein sehr interessanter Artikel in der Zeitschrift Schönes Schwaben. 
 

 


Sonntag, 22. Mai 2016

Josias Spohn - Untervogt in Marbach von 1608 bis 1638

 
Wappen über dem Eingang der ehemaligen Vogtei
Strohgasse 5 in Marbach
 
Josias Spohn (Spon, Spoun) war von 1608 bis 1638 Untervogt in Marbach am Neckar. Sein Dienst- und Wohngebäude war der Hof der Pflege Erdmannhausen des Klosters Murrhardt (heute Strohgasse 5) mit Scheune und Hofplatz. Der Marbacher Untervogt war mein Vorfahre. Ihn findet man sogar sechs mal in meinem Stammbaum, vier mal als 10-facher Urgroßvater und zwei mal als 11-facher Urgroßvater. Josias ist 1573 in Heidenheim geboren.
Im Buch Geschichte der Stadt Marbach am Neckar Band 1 wird er mehrmals erwähnt. Als Untervogt war er auch Landtagsmitglied und Rechner im Kloster Steinheim. Einige Jahre war er auch Eigentümer seines Dienst- und Wohngebäudes, 1622 kaufte er das Anwesen für 3.000 fl (Gulden). Das solide gebaute Haus hatte zwei Weinkeller, die etwa 40 Fuder Wein fassten, das entspricht ca. 32.000 Liter Wein.
Die medizinische Versorgung in der Stadt übernahm im Regelfall ein lokaler Barbier oder Chirurg und in schwierigen Fällen der Stadt- oder Amtsphysicus. Besondere Angst hatte man vor ansteckenden Seuchen wie der Pest. Über eine der Stecher genannte Krankheit in Marbach berichtete Vogt Spohn im Februar 1625 nach Stuttgart und meldete, dass innerhalb von 14 Tagen drei Personen gestorben seien, nämlich seine Schwiegereltern Bürgermeister Melchior Trautwein und dessen Frau sowie Spezial M. Johann Jäger.
Im Staatsarchiv lagert ein Reskript (Antwortschreiben) vom 25. Juni 1621 Herzog Johann Friedrichs von Württemberg an Josias Spohn, Untervogt zu Marbach, mit Anweisung, der Bitte einiger Untertanen von Benningen um Straferlass zu entsprechen.
Spohns Tochter Dorothea war mit dem Großbottwarer Apotheker Johann Ludwig Andreä, Sohn eines Pfarrers, verheiratet.  
 
 


Freitag, 29. April 2016

Der Marodeur im Dienste des Dauphin - Steinheim 1693

Im Frühjahr 1693 überquerte der Dauphin mit einem 80.000 Mann starken Heer den Rhein und zog den Neckar herauf, ging am 17. Juli bey Beihingen und Großingersheim über den Neckar. In Pleidelsheim war das Hauptquartier, das Heer lagerte zwischen zwischen Pleidelsheim und Steinheim. Alle umliegenden Orte wurden geplündert und niedergebrannt. Scharen von Flüchtlingen kündigten schon früh die Annäherung der Franzosen an. Die gefürchteten "Schnapphahne" gingen dem Hauptheer voraus und schon war die ganze Bevölkerung von Steinheim , wie in den Zeiten des 30-jährigen Kriegs oft geschehen war, im Begriff sich nach Marbach mit Weib und Kindern und was sich an Habe retten ließ, zu werfen, in der Hoffnung, dort vor dem schnell vorübergehenden Durchzug eines Streif-Corps sicher zu sein. Als einer von eben jenen dem Heer vorausziehenden Marodeure, der mit einigen seiner Kameraden zuerst nach Steinheim gekommen war und durch reichliche Bewirtung und freiwillige Geschenke sich das Plündern hatte abkaufen lassen. Er hatte die Beratschlagungen zur Flucht mit angehört, auf einmal - ob er gleich vorher kein "teutsches" Wort zu verstehen sich stelle - in gutem Dialekt des Landes die Leute dringend bat, doch ja nicht nach Marbach zu gehen, das Morgen mit Steinheim selbst und allen umliegenden Orten, auf Befehl des Dauphins, der mit der Haupt-Armee nachkomme, geplündert und niedergebrannt werde.
Mit Dank wurde diese Nachricht zur Warnung genommen. Und so wandte sich der ganze Zug der Flüchtlinge, mit Ausnahme weniger, die einzeln anders wohin sich zerstreuten, fast die gesamte Gemeinde über Backnang in das Hällische Gebiet. Ein trauriger Anblick, jammernde Weiber, weinende Kinder, auf Wagen Kranke und gebrechliche Greise. Der 77-jährige, am Podagra (Gicht) leidende Pfarrer Pfaff mit seiner Gattin, der so viele Drangsale des 30-jährigen Krieges durchgemacht, verließ auch jetzt seine Gemeinde nicht. Auf einem Wagen mit wenigem Geräthe zog er mit dem Haufen der Fliehenden und hinter sich sah er das von ihm zu einem Ruhesitz seines Alters erbaute eigne Haus in Flammen auflodern, und verloren war mit allem Hausgeräthe seine sorgfältig gesammelte Bibliothek  und zahlreiche Manuscripte vieljähriger, literarischer  Thätigkeit. Sein Sohn, der junge Pfarrer Gottfried Pfaff zog mit zu Fuß, zu Fuß mit ihm seine Gattin eine 14-tägige Wöchnerin, das neugeborene Kind selbst tragend, während der Vater zwei Knaben an den Händen führte und das dritte Knäbchen, ein 4-jähriges Kind, den größten Teil des Wegs auf den Schultern trug.
Das jüngste Kind erkrankte und starb im Forsthause Rietenau. Aber der Schrecken feindlicher Ankunft, der die Flüchtlinge schnell weiter trieb, nöthigte die Eltern schon 4 Stunden später nach dem Tode das Kind in dem Rietenauer Walde zu begraben. Ja sogar von der Beerdigung weg mußten sie fliehen und eine angstvolle Nacht im Walde zubringen.

"Der Marodeur soll ein Steinheimer gewesen seyn", sagte der alte Pfaff in der dieß enthaltende handschriftlichen Nachricht. "Er wollte aber nicht genannt seyn und ritt, als er erkannt zu werden glaubte, nachdem er dem Wirth einen harten Thaler in die Hand drückte, was sonst die Herrn Franzosen nicht zu thun pflegen, auf und davon."

(Quelle: Geschichte und Topographie des Marktfleckens und ehemaligen Frauenklosters Steinheim an der Murr von M.F.A. Scholl, Pfarrer zu Steinheim - Druck 1826 / die Schreibweise entspricht nicht der gültigen deutschen Rechtschreibung)

 
Auf dem Felsen 1

Wer immer die Franzosen verraten und die Steinheimer vor der Flucht hinter die Stadtmauern der Oberamtsstadt Marbach gewarnt hat, wird ein ewiges Rätsel bleiben. Bis auf das Haus "Auf dem Felsen 1" der Familie Fuchs (meine Vorfahren) brannten beim Marbacher Stadtbrand alle innerhalb der Stadtmauer gelegenen Wohnhäuser und Scheunen ab.

Samstag, 9. April 2016

Wanted - Family Allbright from Philadelphia

Im Oktober 2015 habe ich hier über die Glockenspende für die Steinheimer Martinskirche aus Philadelphia geschrieben. - Heute starte ich hier den Versuch, Nachfahren meines 4-fachen Urgroßvaters Georg Friedrich Albrecht (*1785 Steinheim) zu finden, der 1854 nach dem Tod seiner Ehefrau nach Philadelphia ausgewandert ist.

 
Der Stadtplan von Philadelphia schachbrettartig angelegt - Ausschnitt aus dem Plan of the City and Environs of Philadelphia aus dem Jahr 1777.
 
Er verließ Deutschland zusammen mit seinem Sohn Samuel Friedrich (*1828). Zwei seiner Kinder sind einige Jahre zuvor in die "Neue Welt" ausgewandert. Sein Sohn Gottfried Albrecht (*1815 Steinheim) ist 1842 ausgewandert und 1860 in Bridgeton, New Jersey verstorben. Seine Tochter Regina Catharina (*1825 Steinheim) folgte ihm 1847 in die "Neue Welt". Die Albrechts waren Metzger von Beruf, wie schon Generationen vor ihnen. Sie stammen aus Kuchen bei Göppingen, kamen durch Heirat 1699 nach Marbach am Neckar und später nach Steinheim an der Murr.
Samuel war in erster Ehe mit Christiana verheiratet, 1858 ist die Tochter Carolina geboren. Im Jahr 1897 heiratete Samuel die 31 Jahre jüngere Philippina Betz, verwitwete Mohl. Philippinas Söhne Harry (*1888) und Berthold (*1891) haben laut Census den Namen ihres Stiefvaters angenommen, der sich inzwischen "Allbright" nannte. Im Jahr 1900 lebte die Familie Allbright in Philadelphia, 2038 N 2d.

Zum Glück ist der Sohn Ludwig Friedrich (1801 - 1881) mit seiner Familie in Steinheim geblieben, sonst gäbe es mich nicht .... !

Samstag, 19. März 2016

Marbach - 18. Jahrhundert-Fest



Am 7. und 8. Mai 2016 ist es wieder soweit: Damen in langen, weiten Röcken mit einfachen Häubchen, Herren in engen Kniebundhosen und Dreispitz, Soldaten mit Bajonett und Spielleute mit Flöten ziehen durch die Marbacher Marktstraße mit ihren Fachwerkhäusern. Sie bleiben stehen vor Buden mit einfachen Leckerbissen, beobachten Handwerker, die ihre Künste anpreisen, erfreuen sich an den Gauklern. Das laute Leben einer kleinen Stadt im 18. Jahrhundert, in Marbach kann man es erleben.



Mittwoch, 25. November 2015

Marbach - Auf der Suche nach dem "Rothen Ochsen"

Nach den Kirchenbüchern war mein 6-facher Urgroßvater Lorentz Matthäus Albrecht (1677 - 1734) Metzger und Wirt im "Rothen Ochsen" in Marbach. Das Gasthaus "Ochsen" in der Marbacher Bottwartalstraße gibt es aber erst seit etwa 200 Jahren. Auch Kenner der Marbacher Stadtgeschichte wussten auf Anhieb nichts von einem anderen "Ochsen" oder gar einem "Rothen Ochsen".
Aber Seite 593 der "Geschichte der Stadt Marbach am Neckar 1" beendete die Suche:

"Für die bereits im 17. Jahrhundert mehrfach genannte Wirtschaft "Ochsen" erhielt 1720 der aus Kuchen bei Geislingen stammende Marbacher Bürger und Metzger Lorenz Matthäus Albrecht eine Erlaubnis zur Schildwirtschaft (Anmerkung: im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit ein Bewirtungs- und Beherbungsbetrieb für Reisende und deren damaliges Verkehrsmittel). - Seine Kinder heirateten zwischen 1724 und 1734 und er selbst als Witwer ebenfalls 1734. Er starb aber Monate später und 1735 ehelichte seine Witwe den Gerichtsverwandten und Geistlichen Verwaltungskastenknecht Johann Georg Hampp. Die Ochsenwirtschaft von Albrecht befand sich in der unteren Marktstraße, heute Marktstraße 41. Das Gebäude kaufte der Hutmacher Jakob Preißler."

Sein Vater Jakob (1624 - 1693) war Gastgeber (Wirt) in Kuchen, er zeugte mit seinen beiden Ehefrauen Anna Lohrmann und Anna Stahl 24 Kinder. Das jüngste Albrecht-Kind war Lorentz Matthäus.

  
Marktstraße 41, der frühere "Rothe Ochsen"
leider ohne eine Hausmarke oder Kopfstein mit Jahreszahl der Erbauung
 

 
in der Nachbarschaft der Kopfstein eines typischen Wiederaufbauhauses, bereits ein Jahr nach dem Stadtbrand erbaut

Dienstag, 24. November 2015

Marbach - Strohgasse vierzehn

An den Häusern in der Marbacher Strohgasse findet man noch Spuren aus längst vergangener Zeit. Kopfsteine mit der Jahreszahl der Erbauung oder Wappen über den Hauseingängen. Ein ganz besonders auffallendes Gebäude ist das Haus Nummer 14 mit der Porträtplastik des reichen Handelsmannes und Bürgermeisters Dietrich Wunderlich (+ 1694).


"Dieterich Wunderlich
Burger und Handelsmann allhier
dessen Hausfraw Anna
Margretha ein geborene
Schroffin - Aano 1678" 


 
Das Denkmalamt Baden-Württemberg schreibt darüber: Das Bauherrenporträt als Eckkonsole hat dokumentatorischen Wert für die Bauweise der gehobenen Schicht vor dem großen Stadtbrand in Marbach.
Sein Sohn, Samuel Jacob, heiratete 1696 Margaretha Halbmayer aus Murr. Familie Halbmayer wohnte im Murrer Schlössle, das Margarethas Vater und mein Vorfahre, Carl Valentin Halbmayer, 1695 erworben hat. Halbmayers sind aus dem Raum Heidenheim zugezogen. Carl Valentin war dort "Amtmann zu Sontheim, Heidenheimer Herrschaft".   
 
 
Kopfstein über dem Hauseingang
 
 
 


Donnerstag, 16. Juli 2015

Familienforschung mit Archion

Mit Archion können Sie jetzt online in Kirchenbüchern forschen. Die Originalkirchenbücher werden nach und nach eingestellt. Um das Portal zu nutzen, sollten Sie die alte deutsche Handschrift lesen können.
Aus dem Dekanat Marbach ist bereits ein großer Teil der Kirchenbücher aus Abstatt, Höpfigheim, Kleinbottwar, Marbach, Murr, Oberstenfeld, Rielingshausen und Steinheim online.

 
Die Nutzung ist kostenpflichtig. Ich teste das Portal zur Zeit zum Monatspreis von 19,90 Euro. Bei diesem Preis sind 50 Downloads enthalten.
 
 
 
 

Montag, 11. Mai 2015

Wecker & Seefische & Eheanbahnung - 1936





Anno 1936 wurde das von meinem 6-fachen Urgroßvater Hans Leonhard Pfuderer im Jahr 1716 eröffnete Gasthaus Ochsen in Murr - nach 220 Jahren Familienbesitz - verkauft. Am 3.Oktober 1936 berichtete die Marbacher Zeitung (damals in NS-Kreiszeitung umbenannt) über den "Abschied der Familie Pfuderer vom 'Ochsen' in Murr". Als ich in den archivierten alten Zeitungen nach diesem Artikel suchte, warf ich auch einen Blick in den kleinen Anzeigenteil. 
Der heute noch in Marbach existierende "Uhren-Fischer" warb für zuverlässige Wecker. Die in der Anzeige "frische Seefische" genannten Läden Pfund und Sorg existieren schon lange nicht mehr in Marbach und in den dortigen Holdergassen steht auch keine Nutz- und Schaffkuh mehr in den Bauernhäusern. Der in Murr angebotene kleine Ofen des Schreiners Seitz heizt heute vermutlich keine Stube mehr, aber das Gewerbe Eheanbahnung hat sich bis in das 21. Jahrtausend hinüber gerettet. 


Dienstag, 5. Mai 2015

Durch die Gassen des ehemaligen Oberamts Marbach


Allianzwappen am Torturm
Wappen Herzog Carl Alexanders von Württemberg & Teck und 
seiner Gemahlin der Fürstin Maria Augusta von Thurn und Taxis 


1697/98 erbaute Vogtei mit Herzogswappen über der Eingangstüre und 
Geburtshaus des "grossen Rechtslehrers" Dr. Carl Georg von Wächter (1797 - 1880)


Vogtkeller in der Strohgasse


Im Jahr 1700 erbaute "Geistliche Verwaltung" mit barockem Sandsteinportal, Herzogswappen und Herzogsinitialen Eberhard Ludwigs.


Kopfstein in der Strohgasse


Strohgasse


Hauseingang in der Strohgasse


Wappen am ehemaligen Physikat 
Nach der Zerstörung der Stadt anno 1693 wurde das Haus 1699 von Stadt und Amt 
Marbach für den Stadt- und Amtsphysikus (studierter Arzt) wieder aufgebaut. 


Kopfstein eines Wohnhauses, das bereits ein Jahr nach dem Stadtbrand 1693 von dem Schneider Johann Caspar Weinlen wieder aufgebaut wurde.


Kopfstein in der Marktstraße


Hauseingang in der Marktstraße


Hauseingang in der Holdergasse


Eingang zur Ölmühle Jäger


Bäckerei, erbaut 1700


Hauseingang in der Holdergasse


Kopfstein von 1793 - Holdergasse


Zunftzeichen in der Holdergasse


Kellereingang Holdergasse


Salzscheuer  mit Brauerei in der Holdergasse


Portraitplastik Christian Probst
Wohnhaus des Steinmetzen Christian Probst, der sich um 1700 mit 
Meisterzeichen, Initialen und Handwerkszeug selbst darstellte.


Wohnhaus der Familie Dentzell in der Niklastorstraße


Zunftzeichen


Apotheke in der Marktstraße - erbaut 1628