"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Dienstag, 31. März 2015

Hugo Pfuderer - der kostümierte Konditor

In dem markanten Fachwerkhaus am Marktplatz in Tübingen, dort wo heute das "Ranitzky" ist, befand sich einst mit dem Café Pfuderer ein typisch Tübinger Anziehungspunkt. Inhaber Hugo Pfuderer leitete das Café von 1919 an über 40 Jahre und machte sich mit seiner Spezialität, den berühmten Pfuderer-Pralinen, einen Namen. Doch Pfuderer war seinerzeit in Tübingen nicht nur bekannt wie "ein bunter Hund", manchmal machte er sich auch selbst zu einem - wenn er verkleidet im Café saß und ihn nicht jeder erkannte.



Nach seiner Ausbildung im Königin-Olga-Bau in Stuttgart legte der gebürtige Zuffenhausener bereits mit 21 Jahren seine Meisterprüfung ab. Er war damit der jüngste Konditormeister in Deutschland. Nicht nur deshalb - auch wegen seines Konfekts war er bekannt. Er gründete die Konditor-Innung Reutlingen, war dort 20 Jahre lang Mitglied der Lehrlings- und Prüfungskommission und war während des Ersten Weltkriegs Obermeister der Konditoren im Kreis Tübingen. Diese Verdienste um seinen Berufsstand würdigte der deutsche Konditorenverband mit der Verleihung der silbernen Ehrennadel.
"Im Pfuderer" gingen nicht nur angesehene Bürger der Stadt und Akademiker - vom Erstsemester bis zum Professor - ein und aus. Der Konditormeister war stolz darauf, insgesamt acht Tübinger Oberbürgermeister, den letzten württembergischen König Wilhelm II. und mit Konrad Adenauer auch den ersten deutschen Bundeskanzler in seinem Café empfangen zu haben. Adenauer, der noch als Kölner OB Tübingen besuchte, kaufte sich bei Pfuderer sogar Pralinen.


1931 - Hugo Pfuderer als verkleideter "Zaungast" auf der Ofenbank in seinem Café 


Sicherlich fiel den zahlreichen Gästen in dem Kaffeehaus ab und zu auch ein kostümierter Mann auf: mal mit Melone, mal mit Zipfelmütze oder als Clown geschminkt. Dass es sich dabei um Hugo Pfuderer persönlich gehandelt hat, wusste offenbar nicht jeder.

1965 übernahm Heinrich Gauker das Café am Marktplatz. Hugo Pfuderer starb wenige Jahre darauf, im August 1971, kurz vor seinem 80. Geburtstag. Seine Frau Emma starb ein Jahr später, kurz nachdem ihr Haus bei einem Großbrand fast vernichtet worden war. - (Quelle: Schwäbisches Tagblatt)

Der Murrer Ochsenwirt Johann Wilhelm Pfuderer (1762 - 1802) ist unser gemeinsamer Vorfahre. Er ist Hugo Pfuderers Ur-Urgroßvater und mein Ur-Ur-Ur-Urgroßvater.


Der Vulkan und die schlechte Ernte

Vor 200 Jahren brach in Indonesien der Vulkan Tambora aus, daraufhin wanderten aus unserer Region viele Menschen aus. In den beiden folgenden Jahren spielte die Natur verrückt, als Konsequenz mussten Mensch und Tier Hunger leiden. Aber erst 1920 fanden amerikanische Klimaforscher heraus, dass der Ausbruch dieses Vulkans hauptsächlich für die Abkühlung des Klimas verantwortlich war. Der Tambora war 1815 explodiert und schleuderte Millionen von Tonnen Asche und Schwefelsäure in die Luft. Das veränderte das Klima für Jahre - weltweit.
Dabei hatte das 19. Jahrhundert gut angefangen. 1811 war ein prächtiges Jahr für die Landwirte und Weinbauern. Es sollte die beste Ernte des gesamten Jahrhunderts eingefahren werden. Im Jahr 1816 stand dann das schlimmste Jahr vor der Tür - in Süddeutschland, der Schweiz und im Elsass. Es war ein "Jahr ohne Sommer". Wegen der gesunkenen Temperaturen kam es zu Unwettern und damit zu katastrophalen Missernten. Die Getreidepreise stiegen um das zwei- bis dreifache. Das konnten sich in den Provinzstädtchen im armen Württemberg, die meisten Leute kaum leisten. - Auch das Vieh hatte nichts mehr zum Fressen, denn die Heuernte fiel sehr schlecht aus. Im Bietigheimer Wetterbericht heißt es: "1816 ersoff bei dem immerwährenden Regen. Die Gerste und der Weizen gerieten nicht. Die Heuernte war Ende Juli und die Fruchternte Ende August. Das Vieh musste zum Teil notgeschlachtet werden, da es kein Futter gab. Die Menschen verwendeten Stroh, Kleie und Baumrinde um damit Brot zu backen. Um Getreide kaufen zu können, mussten viele einen Teil ihres Besitzes verkaufen."



1817 - große Überschwemmung am Neckar bei Kannstatt (Bad Cannstatt)

Im Jahr 1815 stieg die Zahl der Auswanderer in Bietigheim sprunghaft an. Es sind 1815 nur 2 Menschen verzeichnet, die ihrer schwäbischen Heimat für immer den Rücken kehrten. 1816 waren es 18 Auswanderer und im folgenden Jahr 52. Die Hungersnot und die Missernten im Südwesten lösten somit den ersten Emigrationsstoß im 19. Jahrhundert aus. 
Besonders betroffen waren Bauern und Weingärtner. In Bietigheim und Metterzimmern sind zwischen 1816 und 1818 insgesamt 41 Bauern und 32 Wengerter ausgewandert. Dabei ging es nicht immer in Richtung Nordamerika. Nach dem der russische Zar ganz aktiv um deutsche Auswanderwillige geworben hatte, kam es auch zur großen Auswanderungswelle in Richtung Südrussland. 
Danach wurde es wieder ruhiger. Im Bietigheimer Wetterbericht von 1818 ist vermerkt: "Es regnete fast 3 Monate ununterbrochen. Danach kam eine Trockenperiode. Weizen und Wein gerieten gut."
Die nächste Auswanderungswelle fand 30 Jahre später statt. Damals war der Hunger nach Freiheit und die damit verbundene Revolution von 1848 der Auslöser. - (Quelle: Ludwigsburger Kreiszeitung)


Räuberlinsen aus dem Mainhardter Wald


In grauer Vorzeit trieb eine Räuberbande rund um Mainhardt ihr Unwesen. Die Räuber versteckten sich und ihre Beute in den umliegenden Wäldern und engen Schluchten. - Heute stand dieses Schild vor einem Hofladen im Bottwartal. Räuberlinsen? Noch nie gehört. Für die nach dieser Räuberbande benannten französischen "Du-Puy-Linse" besteht wohl eine hohe Nachfrage, denn die "Räuberlinsen" waren ausverkauft.
Die Linse gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde, sie geht bis auf die Anfänge des Ackerbaus zurück. Linsen werden immer noch gern gegessen, stammen jedoch seit dem Zweiten Weltkrieg kaum mehr aus heimischem Anbau. Inzwischen haben Linsen ihr Image als "Arme-Leute-Essen" abgelegt und finden sich sogar auf den Speisekarten namhafter Gourmet-Restaurants in der Region.

In den letzten zehn Jahren ist die Bedeutung regionaler Produkte deutlich angestiegen. Die "Räuberlinsen" werden auf einer Ackerfläche im Mainhardter Wald angebaut. "Räuberlinsen" sind eine qualitativ hochwertige kulinarische Spezialität. Sie sind wahre Nährstoffwunder und zeichnen sich durch ihr kräftiges, besonders nussiges Aroma aus. Am besten schmecken sie im feurigen Mainhardter Räubertopf mit einer schönen Scheibe Bauch vom Schwäbisch Hällischen Landschwein oder zu Spätzle mit Saitenwürstchen.

Montag, 9. März 2015

Weil man vom Frieden singt, mein Schall auch besser klingt

Auf dem Turm der Steinheimer Martinskirche sollen vor 1634 vier Glocken gewesen sein. Die größte Glocke soll bei Annäherung der spanischen Truppen in der Murr, oberhalb des Ortes versenkt worden sein. Die Glocke wurde später aber nicht mehr gefunden. Die drei auf dem Turm verbliebenen Glocken sind beim Brand geschmolzen.
In ruhiger Zeit veranlasste Schultheiß Bader die Gemeinde Rietenau, die 90 Gulden Schulden bei den Steinheimern hatte, zur Überlassung der kleinen Glocke. 1652 und 1684 wurden wieder Glocken in Auftrag gegeben. In der ausgebrannten Stiftskirche in Backnang erfolgte 1698 von einem französischen Wandergießer ein Umguß.
Beim Trauergeläut für König Friedrich 1816 ging die Rietenauer Glocke zu Bruch und wurde von Neubert umgegossen, Sie ist mit Ton d' heute die Betzeitglocke.
Bis auf diese Glocke gab es viel Wechsel, meist durch die Ablieferung für Kriegszwecke. Den hohen Kupferanteil in der Bronzeglocke von etwa 78% brauchte 1917 und 1942 die Rüstungsindustrie zum Anfertigen der Granatringe um die Geschosse. Erst 1949 konnte wieder an die Ergänzung der einzigen, ehemaligen Rietenauer Glocke gedacht werden und bei der Firma Bachert in Heilbronn eine a'- und eine h'-Glocke in Auftrag gegeben werden.

Aus der Beschreibung des Oberamts Marbach von 1866, Kapitel B24 Steinheim: "auf dem Thurm hängen 3 Glocken von denen die größte folgende Inschrift trägt: Weil man vom Frieden singt, mein Schall auch besser klingt. M. Gottf. Pfaff, Pfarrer; Joh. Melchior Herold, Schulth.; Christoph Trautwein, Bürgermeister; Andr. Breitscheid, Heiligenpfleger - 1698."

Der Schultheiß Johann (Hans) Melchior Höroldt (Herold) ist mein 8-facher Urgroßvater.


Berufe der Auswanderer - "Gerberliste"

The occupations of the emigrants make an interesting study. Among those listed are Daylaborers, Masons, Vinedressers, Farmers, Weavers, Shoemakers, Carpenters, Joiners, Clothmakers, Cartwrights, Tailors, Innkeepers, Dyers, Bakers, Coopers, Stockingweavers, Butchers, Blacksmiths, Miners, Cowherds, Shepherds, Barbers, Stonecutters, Soldiers, Judges, Mayors, and Lawyers. Of these, Gerber has estimated that in Volume I, farmers and workers on the land in general, made up only 20 per cent of the whole. The remainder of the occupations can be divided up into weavers of various sorts, 14 per cent; tailors and shoemakers, 14 per cent; masons and carpenters, 9 per cent; cabinetmakers, coopers and cartwrights, 8 per cent; smiths of various sorts, 7 per cent; and butchers and bakers, 6 per cent. In Volume II, a higher percentage of farmers is given. The value of such information, available nowhere else, for the economic background of the Pennsylvania immigrants, is self-evident.

A few individual references will be of interest at this point. Johann Georg Klingenmayr of Hdfingen was listed as a "deserted Wurttemberg soldier." Baltas Dasch of Sulz am Neckar was a "Baker and Beer-brewer." Christianus Pfingstag of Altenriet was the village Grave-digger. Eberhart Biircklin of Weil im Schonbuch was a "Peddler and farmer"; Knobloch of Kusterdingen, a "Night Watchman" and Haberle of Maichingen, a "Weaver and Field-Ranger." Of the politicians and professional men, there were Johann Caspar Gajer of Schlaitdorf, who was the Mayor of his village; the same is true for Paulus Achatius Daser of Nagold. Johannes Weiss of Gechingen, was a "Judge"; Hofelin of Steinheim am Albach, a "Lawyer". Among the doctors or surgeons were Degele, Hailer, Cramer, and Stuber. Schoolmasters included Pfaff of Steinheim an der Murr, a preacher's son; (sein Vater Gottfried Pfaff war von 1685 - 1724 Pfarrer in Steinheim) and Fissler of Lossburg. And, most interesting of all is the versatile Johannes Siglin of Neckartenzlingen—"Butcher, Landlord of the Stag Inn, Judge, Senator, and Farmer."

Source: Adolf Gerber lists



Emigrants from Wuerttemberg

Die Höroldts sind nicht die einzigen Steinheimer, die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Pennsylvania ausgewandert sind. In der Liste von Dr. Adolf Gerber wird auch die Familie Caspar Baerle, die Brüder Samuel und Johann Melchior Joos, sowie der Lehrer Hans Philipp Adam Paff mit seiner Ehefrau Sophia Catharina und der Tochter Friderica Magdalena genannt, die bei der Auswanderung 1752 sieben Jahre alt war.

BAERLE , CASPAR (1)—Steinheim an der Murr (1750) Glazier [Glaser]. Wf : SARA. Ch : (1) Justina Magdalena, b. 11-13- 1730; (2) Johann Caspar, b. 7-28-1734; (3) Sophia Catharina, b. 9-3- 1742. All three children "went to America, May 28, 1750, with their parents." / / Staatsbote, Philadelphia, December 5, 1775, quoted in Hocker, 158: "JACOB GEIGER, living with Nicolaus Weber, Third street, Philadelphia, seeks information of JOHAN N CASPAR BERLEN , who came to America in 1750 from Steinheim an der Murr and left his three children in New York—Justinia Magdalena, who married Seckler Falkenhan; Sophia Catharina, who married Dreher Wohlhaupt, and a son, Johann Caspar, a shoemaker. The father's sister, Eva Agnes Durstin, died in 1774."

JOOS, JOHANN MELCHER (1)—Steinheim an der Murr (1749) B. 12-19-1727, son of AEGIDIUS Joos, vinedresser [Vinitor], and wf. (ANNA ) MARIA.
JOOS, SAMUEL (1)—Steinheim an der Murr (1749) B. 2-12-1725, son of AEGIDIUS Joos, vinedresser [Vinitor], and wf. (ANNA ) MARIA. To "America," 1749.

PFAFF, HANS PHILIPP ADAM (1)—Steinheim an der Murr (1752) Schoolmaster [Schulmeister]. Wi : [FRAU! ] SOPHIA CATHARINA . Ch : (1) Friderica Magdalena, b. 3-25-1745, "emigrated with her parents to the New World, 1752."

HOEROLD, GEORG CHRISTOPH (1) — Steinheim an der Murr. Vinedresser [vinitor]. Wf : MARI A CHRISTINA. Ch : (i) Maria Margaretha, b. 7-28-1721; (2) Georg Christoff, b. 10-22-1723; (3) Anna Maria, b. 3-22-1726; (4) Johann Georg, b. 8-18-1728; (5) Regina Catharina, b. 6-19-1734. All children: "with parents to the New World." / / CHRISTAF HERALDE (GEORG CHRISTOPH HEROLDT), with JOHAN EARAH HERALD , Rosannah, September 26, 1743, Hinke, I, 343, 345. 3PA, 18, 21: CHRISTOPHER HEROLD, Bethel Tp., Berks Co., Pa., 1767. 3PA, 18, 49: GEORGE HEROLD, Heidelberg Tp., Berks Co., Pa., 1767. 3PA, 24, 436: GEORGE HEROLD, 100 acres, Lancaster Co., Pa., survey August 16, 1751. 3PA, 25 165ft: GEORGE HERROLD, land in Northumberland Co., Pa., surveyed 1772, 1774- 3PA, rp, 4SI: GEORGE HEROLD, Penns Tp., Northumberland CO., Pa., 1781. 3PA, 22, 404: CHRISTOPHER HARDLD, SR. and JR., PETER HAROLD and JOHN HAROLD, Hempfield Tp., Westmoreland Co., Pa., 1783. According to the researches of Dr. Charles A . Fisher of Selmsgrove, Pa., historian of the Herrold Family (see THE SNYDER COUNTY PIONEERS, [Selinsgrove, Pennsylvania, 1938] pp. 39-4°), GEORGE CHRISTOPHER HERROLD, was born 1688, and settled, with wife MARIA CATHARINA , and sons, in Heidelberg Township, then Lancaster County, Pa., near Stouchburg, in the present county of Berks, where he died ca. October 27, 1749, and is buried in the old Tulpehocken Lutheran Cemetery near Stouchsburg. The eldest son, GEORGE CHRISTOPHER HERROLD, JR., moved to the present Bethel Tp., Berks County, shortly after 1750, where he resided until 1770-1771, when he removed to Hempfield Township, Westmoreland County, where he died in 1787. JOHN GEORGE HERROLD moved to what is now Snyder County, where he was assessed as a resident of Penn Township as early as 1771; he died in Union Township, Snyder County, in 1803.


Sonntag, 8. März 2015

Wappen der Familie Höroldt - Steinheim



Dieses Wappen wurde gefertigt als Georg Christoph Höroldt (1624 - 1684) im Jahr 1662 in Günthersdorf bei Bunzlau ein "Teichbauerngut" gekauft hat.
Christoph Georg Höroldt ist mein 9-facher Urgroßvater mütterlicherseits. Er ist 1624 (das Jahr 1616 wird auch als Geburtsjahr genannt) in Marbach geboren und hat 1644 die in Steinheim geborene Anna Magdalene Müller (1620 - 1680) geheiratet. Die Linie Höroldt geht bis zu Georgs Großvater Jakob, der 1555 in Marbach geboren ist, zurück.

Georg ist der erste Höroldt der im lutherischen Kirchenbuch (1634 - 1709) der Martinskirche in Steinheim genannt wird. Seine Heirat mit Anna Magdalena wurde 1644 eingetragen. Das erste Buch der Martinskirche enthält 37 Einträge der Höroldts. Das zweite Buch (1710 - 1762) enthält weitere 20 Einträge der Familie bis zum Jahr 1737.  - Die Familie Höroldt bewohnte das Haus Marktstraße 24.

In den vergangenen Jahrhunderten hat sich die Schreibweise des Nachnamens mehrmals geändert: Hoerold, Herold, Herrold, Hörold, Höroldt, Herald, Horoldt....
Der nach Amerika ausgewanderte Familienzweig schreibt sich heute Herrold. Georg Christoph jun.(1688 - 1749), Enkel des o.g. Georg Christoph Höroldt ist 1743 mit seiner Familie nach Philadelphia ausgewandert. Die 7-köpfige Familie segelte mit dem britischen Schiff "Rosannah" von Rotterdam in die "Neue Welt" und kam am 26. September 1743 in Philadelphia an. Eine neue Heimat fanden die Auswanderer in der Region Tulpehocken, dem heutigen Berks County, Pennsylvania.
Gleich nach der Ankunft musste die Familie Höroldt im Philadelphia Court House den Treueeid "Oath of Allegiance" auf den Englischen König leisten. In diesem Jahr wurde auch die erste amerikanische Lutherische Kirche in Philadelphia gebaut.

Noch heute erinnern 2 Grabsteine auf dem Christ Lutheran Cemetery in Stouchsburg, Berks County, PA, USA an Georg Christoph und seine Maria Catharina.





Die "Herrold Family" hat eine Webseite mit Informationen, Bildern von den Familientreffen und einem Stammbaum. Auf dem Hintergrund der Webseite ist das alte Weingärtnerhaus (anno 1910) der Höroldts in der Steinheimer Marktstraße 24. In diesem Gebäude ist heute das Modegeschäft "Mode am Markt".


Mittwoch, 4. März 2015

Stiftendreschmaschine in den Berglen



Auf der Höhe zwischen dem Spechtshof und Reichenbach steht neben einer Feldscheune diese Stiftendreschmaschine, Modell "Hohenzollern 65547".



In einer Stunde konnten 120 Garben, etwa 3 Doppelzentner Körner, gedroschen werden. Früher wurden dazu einige Tage mit schwerer körperlicher Arbeit benötigt.
In den kleinbäuerlichen Betrieben der Berglen kamen nach Einführung der Elektrizität (seit 1912) meist mobile, von Hof zu Hof bewegte Lohn-Dreschmaschinen zum Einsatz. In Reichenbach bildeten die Bauern eine Dreschgemeinschaft mit einer eigenen Dreschmaschine und einem Dreschschuppen.

Die Stiftendreschmaschine erledigte das Ausdreschen der Körner (geschah davor mit dem Dreschflegel), das Wegblasen der Spelzen und Halmreste (davor wurden mit einer Schaufel die Körner in den Wind geworfen) sowie das Reinigen von Unkrautsamen und Steinchen (geschah zuvor mit Hilfe eines Siebes). Mit der Stiftenwalze, dem Gebläse und dem Rüttelsieb erledigte die Dreschmaschine alle drei Arbeitsvorgänge auf einmal.

Es scheint lange her zu sein, dass mit diesen Dreschmaschinen gearbeitet wurde, wir kennen heute nur Mähdrescher mit denen auf dem Feld alle Arbeiten erledigt werden. Aber diese Dreschmaschine weckte Erinnerungen: so lange her ist es doch nicht, denn ich kann mich noch an beide Lohn-Dreschereien in meinem Heimatort erinnern. Zuvor wurde mit einem Binder das Getreide geschnitten und zu Garben gebunden. Die Garben wurden auf dem Feld zu großen Büscheln aufgestellt, damit das Korn und das Stroh trocknen konnten. Danach wurden die Garben auf einen Wagen geladen, zur Lohndrescherei gefahren und dort wurde das Korn vom Halm getrennt. Das Getreide wurde in Säcke gefüllt und das Stroh zu Bündeln gepresst. Hin und wieder sprang eine Maus aus den Garben und wir Kinder hatten unsere Freude. - Dreschen war für uns Kinder auch ein Festtag, es gab für uns Zitronen- oder Orangensprudel. Wenn die Strohballen in der Scheune verstaut waren, durften wir uns in der Bäckerei Fischer ein "20-er Eis" holen. Auch wenn wir heute viel größere Eisportionen essen, das "20-er Eis am Stiel" von Langnese war doch das beste Eis, das ich Zeit meines Lebens nicht vergessen werde !!!


Eiskarte von Langnese - 1964

Spechtshof anno 2015




Heute fuhr ich auf den Spechtshof in die Berglen, in die Heimat meiner Vorfahren Jeutter und Gläser. Der überwiegend blaue Himmel und die Landstraßen "verführten" zur ersten Cabrio-Tour im neuen Jahr. Es war kalt, aber im Sommer bei 35 Grad kann Jede/r Cabrio fahren.... ! - Der Spechtshof liegt am Hang rechts an der Straße von Winnenden nach Schorndorf. Bei einem Einheimischen erkundigte ich mich ob auf dem Hof noch Gläsers oder Jeutters ansässig sind, leider nein. In einigen Teilorten von Berglen gibt es noch Familien mit dem Namen Jeutter.

Dienstag, 3. März 2015

Höpfigheim - anno 1686


Höpfigheim 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser

Höpfigheim, seit 1973 ein Teilort von Steinheim an der Murr, hat heute 2.300 Einwohner. Am 11. April 1245 wurde Höpfigheim erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1339 wurde zum ersten Mal über eine "Burg im Dorf" gesprochen. Diese Burg ist das heutige "Schlössle", im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wechselten die Besitzer und die Nutzung des Wasserschlosses. Die Gemeinde Höpfigheim erwarb das Schloss 1817 um die Schule und das Rathaus dort einzurichten. Heute ist eine Bankfiliale im Erdgeschoss untergebracht, die weiteren Räume dienen der privaten Nutzung. - Das "Schlössle" ist heute Mittelpunkt des Dorfes.

Mein 6-facher Urgroßvater Johann Jakob Nafzger war Herrschaftsküfer im Höpfigheimer Schloss. Die Nafzgers und Irions aus Höpfigheim, deren Ehefrauen aus den umliegenden Dörfern Affalterbach, Mundelsheim, Steinheim, Großbottwar und Gronau stammen, gehören zu meinen Vorfahren väterlicherseits.


Montag, 2. März 2015

Spechtshof & Althütte anno 1686


 Spechtshof 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser

Eine meiner Wurzeln geht zurück auf den Spechtshof in den Berglen. Der Spechtshof gehört zu den 21 Teilorten und Höfen der Gemeinde Berglen, südöstlich von Winnenden.
Am 9. Juni 1789 haben meine 5-fachen Urgroßeltern mütterlicherseits, Christoph Gläser und Anna Margaretha Jeu(t)ter, auf dem Spechtshof geheiratet. Geburtsdaten und Geburtsorte des Ehepaares sind leider (noch) nicht bekannt. Die Tochter Anna Margaretha, meine 4-fache Urgroßmutter, ist am 10. November 1796 geboren und wurde am 20. November in Buoch getauft. Sie heiratete den Weber Gottlieb Lämmle aus Althütte.


Althütte 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser