"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt
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Samstag, 31. Dezember 2016

DJT fight for a better world

Mit dem letzten Sonnenuntergang des Jahres 2016 über meiner schwäbischen Heimat geht ein weiteres Bloggerjahr zu Ende. Ein Jahr das bei der Ahnenforschung immer wieder Überraschungen parat hatte. Ein Jahr in dem ich zum zweiten Mal dem französischen Staatspräsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin begegnet bin. 'Small talks' mit Francois Hollande und Angela Merkel, mit Menschen die Geschichte 'schreiben',  wer kann das schon von sich erzählen?!
Die Reise nach Verdun und Romagne-sous-Montfaucon war das Highlight in diesem Jahr. Dort, wo sich vor 100 Jahren französische und deutsche Soldaten an der Front gegenüberstanden, spielte das deutsche Heeresmusikkorps aus Ulm die Totensignale "Aux Morts" und "Ich hatte einen Kameraden", sowie die französische Nationalhymne und die deutsche Nationalhymne. Beeindruckt hat mich an diesem Tag ein Amerikaner, der nach Verdun gereist war, um am Grab seines gefallenen Großvaters einen Blumenkranz niederzulegen.
Die europäische Einheit war aber noch nie so in Gefahr wie in diesem Jahr. Die politische Landschaft hat sich verändert, auch in den Vereinigten Staaten. Wir haben Verwandte und Freunde in Übersee, wir haben aber auch in den letzten Jahren Freundschaften mit Russen geschlossen. Ein Land das für mich im Alter meiner Tochter unerreichbar war. Darum freut es mich um so mehr, dass meine Tochter die russische Sprache erlernt hat, in Moskau studiert und in Sibirien gearbeitet hat.
An Weihnachten 1943 war mein Großvater als deutscher Soldat in Russland. An Weihnachten 2016 besuchten uns russische Freunde meiner Tochter aus Moskau. - What a change !

Barack Obama, der als Friedensnobelpreisträger gestartet war, hat die Hoffnungen der Amerikaner und der restlichen Welt nicht erfüllt, das Verhältnis zu Russland ist untragbar, um so ärgerlicher, dass die große Europäische Union kein Rückgrat zeigt und amerikahörig ist.

 DJ Trump: fight for a better world !
Ob DJT meinen Wunsch wohl erfüllen kann?




Sonnenuntergang an Silvester in den Kleinbottwarer Weinbergen


Das neue Ahnenforschungsjahr starte ich am 1. Januar mit der Besichtigung der Burg Lichtenberg in Oberstenfeld. Gleichzeitig stimmt sich mein Heimatdorf mit Glockengeläut auf ein Jahr ein, das für uns Protestanten eine ganz besondere Bedeutung hat: das Lutherjahr. Zahlreiche Veranstaltungen erinnern daran, dass Martin Luther im Jahr 1517 seine berühmten Thesen über den Ablasshandel veröffentlichte und damit die Reformation anstieß. Das Glockengeläut beginnt um 15.17 Uhr und wird 500 Sekunden lang dauern. - Das Lutherjahr beschert uns am 31. Oktober einen einmaligen Feiertag.




Freitag, 23. September 2016

Kleinbottwar - Unteres Schloss & Mittelschloss

In dem schwäbischen Dorf Kleinbottwar gibt es nicht nur Burg Schaubeck (auch das Obere Schloss genannt) sondern auch das Untere Schloss und das Mittelschloss.
Mein 7-facher Urgroßvater Jerg Müller war Hauptmann und 'Hällischer Unterthan' im Unteren Schloss, sein Sohn Hans Georg war dort als Kutscher beschäftigt. Hans Georg Müller heiratete 1725 in Kleinbottwar Elisabetha Ladner. Ihr Vater Ludwig Ladner war Metzger von Beruf und 'Hirschwirth' in Kleinbottwar. Die Gaststätte Hirsch in Kleinbottwar gibt es heute noch und ist bekannt für extragroße Portionen.


Unteres Schloss

 
Amtshaus - Von Megizer von Velldorf nach dem 30-jährigen
Krieg als unteres Schloss erbaut, brannte es 1693
ab und wurde 1706 von Sebastian von Gaisberg
wieder aufgebaut. Später wurde es Amtshaus.
Geburtshaus des Theologen und Philosophen
Eduard von Zeller (1814 - 1908).

 
Kelter des Unteren Schlosses
 
 
Mittelschloss
Erbaut 1541 - 1543 von Hans Dietrich von Plieningen.
Im 30-jährigen Krieg abgebrannt.
1663 wurde es von Wolfgang Friedrich von Eltershofen
wieder aufgebaut und wechselte in der Folge mehrfach
den Beseitzer.
Bemerkenswert ist der große Schlosskeller.


Schlosskeller
 
Meine 7-fachen Urgroßväter Jerg Müller und Ludwig Ladner sind etwa um 1670/1680 geboren. In dieser Zeit entstanden auch die Bilder von Andreas Kieser für das Forstlagerbuch.
 
 
Kleinbottwar anno 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser

Die "Kieser‘schen Ortsansichten" sind sicherlich die am häufigsten reproduzierten Archivalien des Hauptstaatsarchivs Stuttgart: es gibt kaum eine lokalgeschichtliche Veröffentlichung, die sich nicht mit den bunten Bildern schmückt. Kein Wunder, sind es doch oft die frühesten bildlichen Ansichten der Städte, Dörfer und Weiler des Herzogtums Württemberg überhaupt.
Die 687 Ortsansichten stammen aus der Zeit 1681-1686 und illustrierten die Lagerbücher, in denen der Obristleutnant Andreas Kieser die Vermessung der württembergischen Forste neu niederlegte. Die Blätter befanden sich ursprünglich am Anfang der Bände und sind in der Regel in einzelne Felder (3 x 3, 4 x 3 oder auch 4 x 4) aufgeteilt, in denen die württembergischen Dörfer, Weiler, Einzelhöfe, Schlösser und Burgen und Klöster dargestellt werden. Die Städte bekamen etwas mehr Platz, einzelne werden sogar aus verschiedenen Himmelsrichtungen abgebildet. Vorlage für die Ansichten waren von den Feldmessern im Gelände aufgenommenen Skizzen. In den Lagerbüchern wurden die Ansichten mit Bleistift vorgezeichnet, dann mit Feder und Pinsel mit Aquarellfarben ausgeführt.



Dienstag, 13. September 2016

Burg Schaubeck - Besichtigung & Weinprobe

Ein magischer Ort ist fest in Männerhand titelte die Marbacher Zeitung 2014 zum 100. Jubiläum der Familie Adelmann auf Burg Schaubeck.
 

Für eine Gruppe der Schillervolkshochschule öffnete Michael Graf Adelmann seine Märchenwelt: Haus, Hof, Garten und Keller der über 700 Jahre alten Burg. - Nach einem Glas Muskattrollinger Sekt Rosé gab's Burggeschichte, Familiengeschichte und Adelsgeschichte.

Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1272, als die Ministerialen Bertold und Konrad von Schaubeck, badische Lehensleute und Marschälle von Besighein am Neckar, begannen, die Burg an einem Steilhang auf den Überresten eines römischen Landhauses zu errichten.
Der spätere Besitzer Dietrich von Plieningen baute ab 1480 die Burg zu einer Wohnanlage um. Bis 1642 entstand der Innenhof mit dem Fachwerk wie es heute noch zu sehen ist.

 
Fachwerk im Innenhof der Burg Schaubeck

 
Scha(u)beck anno 1686 - Forstlagerbuch Andreas Kieser
 
Die Herren von Gaisberg fügten die barocke Bemalung an der Fassade hinzu. 1853 gelangte der Besitz an Felix Freiherr von Bruselle. Über seine Tochter Sophie gelangte die Burg in den Besitz der Grafen Adelmann.
 
 
Familienwappen Löwe von Schaubeck

 
ehemaliges Gefängnistor

 
Ritterrüstung mit Hellebarden
 
 
Mädchen im Park 
 
Das Highlight des Tages war für mich (für andere Besucher vielleicht eher der Wein ...) die Besichtigung von Privaträumen der Familie Adelmann. Als Kinder konnten wir auf Zehenspitzen nur über die hohen Steinmauern in den großen Park mit dem Spielhaus aus napoleonischer Zeit blicken, das Betreten der Burg war damals unvorstellbar.
 
 
17. Jahrhundert - Ausschnitt aus dem Kopfteil eines Gästebettes
 
Bis auf dieses Bild gibt es hier keine weiteren Fotos aus dem Inneren der Burg. Es war wirklich eine Besonderheit von Michael Graf Adelmann durch Privaträume der Burg Schaubeck geführt zu werden, deshalb sollte die Privatsphäre der Grafen von Adelmann auch respektiert werden.
 
Im Jahr 1297 wurde der Weinbau auf Schaubeck zum ersten Mal urkundlich erwähnt. - Die Jahresproduktion der edlen Tropfen wird in 120.000 Flaschen abgefüllt. Die roten Sorten überwiegen mit 70 Prozent, sie werden im großen Holzfass und in Barriquefässern ausgebaut. - Im romantischen Kaminraum probierten wir einen Brüssele - Merlot und Löwe von Schaubeck - Lemberger. Für die Weißweinproben wurden ein Brüssele - Grauburgunder und eine Weißweincuvée - Löwe von Schaubeck, eine Komposition aus Riesling, Weiß- und Grauburgunder serviert. Mein Favorit: Brüssele - Merlot !
 
Das komplette Weinangebot und weitere Informationen - einschließlich "Hofpfau Anton IV." - auf
 




Sonntag, 3. Juli 2016

Kleinbottwar - Spielhaus für den König von Rom

Im romantischen Park von Burg Schaubeck steht dieses über 200 Jahre alte Gartenhaus. Als Kinder konnten wir dieses Spielhaus nur über die Natursteinmauer die den Park umgibt bewundern. - Jetzt hatte ich die Gelegenheit das mit Eichenrinden verkleidete berühmte Spielhaus aus der Nähe zu sehen.

 

Napoleon Bonaparte hatte für 1812 seinen Besuch im Ludwigsburger Schloss angekündigt, begleiten sollte ihn sein kleiner Sohn Napoleon Franz. Der Herzogliche Hofbaumeister Nicolaus Friedrich von Thouret ließ für den kleinen König von Rom zwei Spielhäuser entwerfen und bauen. Der Besuch des kleinen Königs in den Spielhäusern kam wegen des Russlandfeldzuges 1812 leider nicht zustande.
Eines der beiden Spielhäuser steht heute als 'Weingärtnerhaus' im Blühenden Barock in Ludwigsburg. Das Schaubecker Spielhaus wird heute als 'japanisches Teehäuschen' bezeichnet. Der württembergische König verschenkte das Teehäuschen an Generalmajor von Brusselle, den Ur-Ur-Ur-Urgroßvater des heutigen Burgherrn Felix Graf Adelmann.

In dem früher für die Öffentlichkeit verschlossenen Park finden heute Veranstaltungen wie die Wein- und Kulturtage oder das Sommerfest samt Rockmusik und Feuerwerk statt. Ein Geheimtipp ist allerdings das Opern-Burgcafé mit italienischen Kaffeespezialitäten, höchstpersönlich zubereitet vom Burgherrn 'Barista Felix'.



Donnerstag, 30. Juli 2015

Kirchenbücher - Dekanat Marbach

Ein Teil der Kirchenbücher aus dem Dekanat Marbach sind bei archion.de online. Ich "blätterte" durch Eheregister, Familienregister, Taufbücher, Totenregister und Mischbücher der Pfarrämter von Höpfigheim, Murr, Steinheim und Kleinbottwar.
Die Qualität der Bücher ist sehr unterschiedlich, oft kann man die Sütterlinschrift sehr gut lesen, dann sind die Seiten so ausgebleicht, dass man nichts mehr entziffern kann. Oft sind die Buchstaben wie gemalt und auch mal verschnörkelt, dann plötzlich sind die Einträge nahezu unleserlich geschrieben, so dass man nur einzelne Worte aber keine Zusammenhänge erkennen kann. Im Kleinbottwarer Totenregister ist nicht von Toten die Rede, auf jeder Seite steht die Überschrift "Leiche".
Die lateinischen Bezeichnungen wie Parentes, Infantes, Spousa, Sponsa, Spousus und Uxor sind inzwischen kein Problem mehr. Aber was heißt der Vermerk "Prematuri Concubitus" aus dem Jahre 1711 im Kleinbottwarer Geburtsregister unter dem Namen der Kindsmutter? - Die Zeugung der Tochter Juliana Regina erfolgte also vor der Heirat! - In der heutigen Zeit ist dieser Hinweis undenkbar.

Und je "nobler" die Eltern (freie Bürger also) der Täuflinge aus Steinheim sind, um so größer ist die Anzahl der "Tauffzeugen", es sind bis zu 10 Paten genannt. Außer Familienangehörigen waren befreundete Handelsleute und Bürgermeister die Taufzeugen.
Unterstanden die Eltern der Herrschaft, wie in Kleinbottwar, so übernahmen die Damen der Herrschaft Patenschaften. Wer kann heute schon ein Hochwohlgeborenes Fräulein Juliana Sophia Charlotte von Gaisberg oder ein Hochwohlgeborenes Fräulein Maria Catharina von Kaltenthal zu seinen Taufpaten zählen?

Ab und zu liegen verfilmte "Überraschungen" wie Zeitungsartikel, Traueranzeigen, Danksagungen oder ein Stimmzettel der Steinheimer Kirchengemeinderatswahl aus dem Jahr 1947 zwischen den großen Seiten.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Familienforschung mit Archion

Mit Archion können Sie jetzt online in Kirchenbüchern forschen. Die Originalkirchenbücher werden nach und nach eingestellt. Um das Portal zu nutzen, sollten Sie die alte deutsche Handschrift lesen können.
Aus dem Dekanat Marbach ist bereits ein großer Teil der Kirchenbücher aus Abstatt, Höpfigheim, Kleinbottwar, Marbach, Murr, Oberstenfeld, Rielingshausen und Steinheim online.

 
Die Nutzung ist kostenpflichtig. Ich teste das Portal zur Zeit zum Monatspreis von 19,90 Euro. Bei diesem Preis sind 50 Downloads enthalten.
 
 
 
 

Montag, 5. August 2013

Familienbesuch vom anderen Ende der Welt

Steinheim-Kleinbottwar - Ahnenforschung ist mitunter eine spannende Angelegenheit. Wer entdeckt, dass er auf der anderen Seite der Erde verwandtschaftliche Wurzeln hat, der ist schon mal imstande, spontan eine weite Reise anzutreten. Die Australierin Christina Robinson, geborene Uhlmann, ist eine solche Kandidatin. Seit ihrem 15. Lebensjahr interessiert sie sich für dieses Thema. Ihre langwierigen Forschungen, die sie Kirchenbücher und Dokumente von Einwanderungsbehörden durchstöbern ließen, hatten ergeben, dass im schwäbischen Kleinbottwar die Nachfahren eines gemeinsamen Ahnen leben könnten.
Im Jahr 2007 stand sie deshalb urplötzlich auf dem Friedhof der kleinen Gemeinde, um von längst verstorbenen „Uhlmännern“ mögliche Gräber, die ihr weitere Hinweise liefern sollten, ausfindig zu machen. Was sie nicht wusste: hierzulande verschwinden die Gräber nach rund zwanzig Jahren ohne weiteren Hinweis. Doch die reiselustige Abenteurerin hatte Glück. Eine andere Friedhofsbesucherin wunderte sich über das suchende Verhalten der Fremden und fragte nach. Einziges Problem war die Verständigung: die Schwäbin sprach kein Englisch und die Australierin kaum Deutsch.
Doch pfiffige Schwabenkinder lassen sich nicht so schnell entmutigen. Die Kleinbottwarerin pflückte aus den englischsprachigen Kommunikationsbemühungen das immer wieder geäußerte „Uhlmann“ heraus und fuhr die Fremde zum Lerchenhof. Dort lebt Roland Uhlmann. Mit ihm war die Suchende an die richtige Adresse geraten, doch sprach auch der Landwirt nur wenig Englisch und war mit dem Ansinnen der in Brisbane lebenden Frau überfordert. Roland Uhlmann wiederum nahm den Kontakt zu seinen Cousinen auf. Bei seiner Base Gudrun Stiefel, die in Kleinbottwar lebt, endete schließlich die Odyssee der beherzten Ausländerin. Stiefel geborene Uhlmann konnte der Australierin nicht nur helfen, sondern fand in ihr tatsächlich eine gemeinsame Nachfahrin des 1753 in Kleinbottwar geborenen Johann Jakob Uhlmann.
Die beiden Frauen verbinden gemeinsame Interessen und sportliche Ambitionen, wie sie schnell herausgefunden haben. Die eine ist Triathletin, Gudrun läuft Marathon. Außerdem sind beide kunsthandwerklich engagiert. Auch Elisabeth Fuchs ist eine geborene Uhlmann und die zweite besagte Cousine. Ihr Vater, Helmut Felix Uhlmann, hat zu seinen Lebzeiten ebenfalls intensive Stammbaumforschung betrieben. Die exakte Auflistung der Uhlmannschen Verwandtschaftsverhältnisse zeugt davon. Sie befindet sich mittlerweile im Besitz der Tochter. Elisabeth Fuchs weist stolz darauf hin, dass durch die Recherchen ihres Vaters die verwandtschaftlichen Verknüpfungen belegt werden konnten, die Heimatpfleger Hans Dietl auch amtlich abgesegnet hat.
Die 56-jährige Christina Robinson jedoch ist zum zweiten Mal nach Kleinbottwar gekommen und genießt derzeit den deutschen Sommer. Natürlich nutzt sie den Aufenthalt, um etwa mit Elisabeth in alten Fotosammlungen zu stöbern und den Stammbaum zu begutachten, den Helmut Uhlmann erstellt hat. Immer wieder müssen die beiden Frauen dabei verwundert schmunzeln. Äußerliche Ähnlichkeiten nämlich sind nicht zu leugnen.

siehe auch: Friedrich Uhlmann 

Dienstag, 2. Juli 2013

Über den Zustand der Schule - KLEINBOTTWAR


Über den Zustand der Schule im 18.Jahrhundert

"Alldieweilen die Schulmeisterbesoldung allhier zu Schaubeck gar gering, konnte ohne bessere Beihilfe kein taugentliches Subjekt gehalten werden." (Testament des Johann Sebastian von Gaisberg - 1713)

Jeder beliebige Weingärtner oder Handwerksmann konnte von der Herrschaft, geprüft oder ungeprüft, vielleicht nach einer kleinen Lehrzeit, zum Schulmeister gemacht werden. Unter täglicher Anleitung des Pfarrers arbeiteten sie sich ein, betrieben ihr Handwerk aber noch nebenher; auch waren sie bis 1795, wo dies abgestellt wurde, noch Heiligenpfleger, was jährlich 2 fl (Florin = Gulden), später 6 fl einbrachte,  bis ins zweite Jahrzehnt dieses Jahrhunderts Gerichts- und Ratsschreiber (mit zuletzt 16 fl), gewöhnlich auch vereidigte Feldmesser; immer Mesner. 1727 wurde ein herrschaftlicher Hausvogt angestellt; sein Sohn, welchen er als Provisor benützte, war Schreiner. Vor ihnen schwang ein kräftiger  Metzger den Schulstock, welchen er aus den Händen eines Weingärtners überkommen hatte. Immerhin heißt es 1763: Die Schule ist in ziemlichem Zustand. Die Kinder werden unterrichtet im Lesen, Schreiben und Memorieren, und machen nach ihrer Fähigkeit Fortschritte. Im Singen hätte man fleißiger sein können; diese Klage schlug indessen schon bald ins Gegenteil um: Schullehrer sei ein Musikus und kein Schulmeister; die Sangesfreudigkeit ist seither, gepflegt durch Männer- und Kinderchöre, hier erhalten geblieben. - Von vielen Eltern wurden die Kinder nicht im gehörigen Alter geschickt; bei 470 Einwohnern zählte man 24 Knaben und 33 Mädchen, diese kamen winters fleißig, sommers desto unfleißiger, nämlich nur 16 bis 20, obwohl winters nur 4, sommers 2 Stunden täglich gehalten wurden. Das Schulgeld für den Lehrer ging sehr schwer ein. 




Mittwoch, 5. Juni 2013

Kleinbottwar - Friedrich Uhlmann - Australien


Friedrich Uhlmann *5. September 1815 Kleinbottwar

Friedrich Uhlmann ist 1852 mit seiner Familie nach Australien ausgewandert. Sein Bruder Christof Uhlmann (*1813 in Kleinbottwar) war mit Elisabeth Magdalena Albrecht (*1809 in Steinheim) verheiratet. Elisabeth Magdalena ist die Schwester meines Ur-Ur-Urgroßvaters Ludwig Friedrich Albrecht (*1906 in Steinheim).

Im Landesarchiv Baden-Württemberg ist die Auswanderung der Familie Uhlmann dokumentiert:
Friedrich Uhlmann, Kleinbottwar, verheiratet, evangelisch, Weingärtner, geb. am 5. September 1815, emigriert 1852, Zielland Australien, Anzahl Erwachsene 2, Anzahl Kinder 4, Vermögen 280 fl (Gulden), Oberamt Marbach
Kommentar: Ehefrau Magdalena geb. Wenz *26.05.1823, 4 Kinder: Karoline *11.06.1846, Christoph Friedrich * 11.08.1848, Christoph *19.06.1850, Jakob *31.05.1852. 

Die Kinder der Familie Uhlmann waren bei der Auswanderung 6 Jahre, 4 Jahre, 2 Jahre und wenige Wochen alt. Der 2-jährige Christoph und der neugeborene Jakob überlebten die Fahrt mit dem Segelschiff Peter Godeffroy nach Australien nicht. 



Peter Godeffroy, departed from an unknown port and arrived in Sydney, New South Wales, Australia, 25 October 1852. - (Quelle: immigrantships.net)

Aus einer anderen Quelle  geht hervor, dass das Segelschiff am 6. Juli 1852 Hamburg verlassen hat und am 26. Oktober 1852 in Port Jackson, New South Wales, angekommen ist. An Bord waren, außer der Crew von Kapitän H.E.Decker, 172 Männer, 83 Frauen und 45 Kinder. Außer Franz Meyer starben weitere 8 Passagiere auf der Fahrt nach Australien. Namentlich sind nur die 7 Passagiere genannt, die in einer Kabine reisten. Die Auswanderer aus den unteren Gemeinschaftsdecks wurden zahlenmäßig erfasst.


Mittwoch, 29. Mai 2013

Hier sind wir zuhause .....


Burg Lichtenberg - Oberstenfeld

"Bisch aber ned arg weit her" würde ich meinen Vorfahren antworten, wenn sie mir sagen würden, wo sie geboren sind und wo sie gelebt haben.
Sie stammen alle aus dem Württembergischen *) - aus dem Land der Dichter, Denker und Tüftler. Einer der Urgroßväter soll in Amerika gewesen sein und mit einer großen Summe Bargeld nach Hause gekommen sein, woher das Geld stammte konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Er sei aber bald darauf gestorben, was wiederum als "Fluch" gesehen wurde.

Abstatt, Affalterbach, Aldingen, Allmersbach, Althütte, Ammertsweiler, Backnang, Bad Cannstatt, Bartenbach, Beilstein, Besigheim, Bittenfeld, Bönnigheim, Bubenorbis, Burgstall, Dauernberg, Dettingen, Döffingen, Egliswil (Schweiz), Einöd, Endersbach, Erdmannhausen, Erlach, Ettlenschieß, Eutendorf, Frühmeßhof, Gerstetten, Gronau, Großaspach, Großbottwar, Hetzelhof, Hankertsmühle, Heidenhof, Hessigheim, Hintervöhrenberg, Heutenburg, Hof und Lembach, Höpfigheim, Ilsfeld, Kaisersbach (Murrhardt), Kirchberg, Kleinaspach, Kleinbottwar, Kleinheppach, Kleiningersheim, Klingen, Kurzach, Lautern, Lehrhof, Leonberg, Maichingen, Mainhardt, Marbach, Mundelsheim, Murr, Neenstetten, Nassach, Oberbrüden, Oberstenfeld, Oppenweiler, Ottenbronn, Pleidelsheim, Prevorst, Renningen, Riegenhof, Rielingshausen, Schwäbisch Hall, Sechselberg, Seengen (Schweiz), Siegelhausen, Sindelfingen, Sinzenburg, Söhnstetten, Sommenhardt, Spechtshof, Steinächle, Steinheim, Strümpfelbach, Sulzbach, Türkheim, Weiler zum Stein, Vöhrenberg, Wendlingen, Winzerhausen, Witzmannsweiler (Witzlisweiler), Wolfsölden, Württemberger Hof und Wüstenrot sind die Städtchen, Dörfer und Weiler in denen meine Vorfahren gelebt haben.

*) PS Mai 2015: inzwischen kam noch die aus der Schweiz stammende Familie von Husern, die sich später Häussermann nannte, hinzu. Also nicht mehr ganz württembergisch !