"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft." - Wilhelm von Humboldt

Mittwoch, 25. November 2015

Marbach - Auf der Suche nach dem "Rothen Ochsen"

Nach den Kirchenbüchern war mein 6-facher Urgroßvater Lorentz Matthäus Albrecht (1677 - 1734) Metzger und Wirt im "Rothen Ochsen" in Marbach. Das Gasthaus "Ochsen" in der Marbacher Bottwartalstraße gibt es aber erst seit etwa 200 Jahren. Auch Kenner der Marbacher Stadtgeschichte wussten auf Anhieb nichts von einem anderen "Ochsen" oder gar einem "Rothen Ochsen".
Aber Seite 593 der "Geschichte der Stadt Marbach am Neckar 1" beendete die Suche:

"Für die bereits im 17. Jahrhundert mehrfach genannte Wirtschaft "Ochsen" erhielt 1720 der aus Kuchen bei Geislingen stammende Marbacher Bürger und Metzger Lorenz Matthäus Albrecht eine Erlaubnis zur Schildwirtschaft (Anmerkung: im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit ein Bewirtungs- und Beherbungsbetrieb für Reisende und deren damaliges Verkehrsmittel). - Seine Kinder heirateten zwischen 1724 und 1734 und er selbst als Witwer ebenfalls 1734. Er starb aber Monate später und 1735 ehelichte seine Witwe den Gerichtsverwandten und Geistlichen Verwaltungskastenknecht Johann Georg Hampp. Die Ochsenwirtschaft von Albrecht befand sich in der unteren Marktstraße, heute Marktstraße 41. Das Gebäude kaufte der Hutmacher Jakob Preißler."

Sein Vater Jakob (1624 - 1693) war Gastgeber (Wirt) in Kuchen, er zeugte mit seinen beiden Ehefrauen Anna Lohrmann und Anna Stahl 24 Kinder. Das jüngste Albrecht-Kind war Lorentz Matthäus.

  
Marktstraße 41, der frühere "Rothe Ochsen"
leider ohne eine Hausmarke oder Kopfstein mit Jahreszahl der Erbauung
 

 
in der Nachbarschaft der Kopfstein eines typischen Wiederaufbauhauses, bereits ein Jahr nach dem Stadtbrand erbaut

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