Der am 4. Februar 1813 geborene Johann Bernhard Sumser, Sohn des Philipp Heinrich Sumser, Bürger und Müller, ist als lediger Bäcker nach Amerika gereist und schrieb in einem Brief aus Cincinnati am 27. August 1836 an seinen Vater, seine Geschwister, seinen Schwager und seine Schwägerin sowie an seine Freunde in Steinheim unter anderem, dass er nimmer nach Deutschland kommen will, da nun seine Mutter gestorben war. Er schreibt:
"Denn es würde mir nur neuen Kummer erwecken, wenn ich meine liebe Mutter nicht mehr antreffen würde, und zudem ist die Reise mit zu großen Unkosten verknüpft, denn es gefällt mir zu gut in diesem Lande, es gefällt mir von Tag zu Tag besser! Es kann einer hier mehr verdienen als draußen in einer Woche, wenn man arbeiten will. Es gibt freilich viele, welche Amerika verachten und darüber schelten, aber das sind lauter solche, welche in Deutschland nicht gern gearbeitet haben, welche bloß nach Amerika gehen um zu essen und zu trinken, wie sie sich's einbilden, aber eben diese irren sich sehr, denn es ist gerade das Gegenteil, man bekommt nichts umsonst, man muss es bezahlen, wiewohl man kann es auch bezahlen, der Verdienst ist es danach. Ich verdiene diesen vergangenen Sommer die Woche 5 Taler und die Kost."
Und in seinem Brief vom 26. Juli 1837 schreibt er u.a.: "Ich habe schon so viel als das amerikanische Bürgerrecht angenommen, ich will lieber hier Bürger sein als in Deutschland. Hier hat man nicht so viele Abgaben als in Deutschland, hier in Amerika zahlt jeder Mann nicht mehr als einen Taler das Jahr und den Hauszins, das ist alles was er zu zahlen hat. Das Übrige was er verdient, ist seins!"
aus: Heimatbuch Steinheim an der Murr
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