Das Posthotel ist die älteste Beherbungsstätte in Bad Herrenalb außerhalb der Klostermauern und hieß einmal "Herberge vor dem Tor". Später nannte man die Herberge "Gasthaus zum roten Ochsen", später dann "Klosterschänke". Das Gebäude wurde 1898 um einen Hotelbau erweitert und "Mönch's Posthotel" genannt. Das imposante Wirtshausschild aus dem Jahr 1780 ist heute noch erhalten.
Johann Jacob Benckiser, geboren um 1640, war einst Gastgeber (Wirt) "Zum roten Ochsen" in Herrenalb. Johann Jacob ist mein 8-facher Urgroßvater. Seine Tochter Anna Rosina heiratete 1698 Johann Georg Hartmann (* um 1670), den Marbacher Metzgerzunftmeister, Hardtrichter und Gerichtsverwandten. Die gemeinsame Tochter Christina Catharina (1701 - 1754) heiratete im Alter von 18 Jahren den verwitweten und 14 Jahre älteren Ochsenwirt Hans Leonhard Pfuderer aus Murr.
Auch über größere Entfernungen hinweg funktionierte damals die Heiratspolitik der wohlhabenden Metzger und Gastwirte.
Posthotel vor etwa 100 Jahren
Das Hotel wurde 1939 beschlagnahmt, diente als Lazarett für deutsche Soldaten und später als Kaserne französischer Besatzungstruppen, zuletzt als Unterkunft für Verschleppte. Erst 1952 wurde das völlig heruntergekommene Haus freigegeben.
Werner Mönch wagte den Neuanfang und führte das Hotel samt Gasthaus zu ungeahnter Blüte. Von 1965 bis 1993 war die "Klosterschänke" mit einem Michelin-Stern dekoriert.
Vor einigen Jahren erwarb eine sibirische Investorengruppe das Traditionshaus in Bad Herrenalb. Die Wiedereröffnung konnte bisher noch nicht erfolgen, es gibt wohl aufgrund der Sanktionen Schwierigkeiten mit dem Geldtransfer von Russland nach Deutschland.
anno 1663 - Facebook 2017
Vor einigen Tagen wurde dieses alte Gedicht von Mönchs Posthotel auf Facebook gepostet. Ein Schild mit diesem Gedicht hing 1663 in der Gaststätte, also ungefähr zu der Zeit als mein Vorfahre Gastgeber im "Roten Ochsen" gewesen ist.
Zum schwarzen Walde vorzeiten
Da zogen der Mönche zwei
Gar müde des vielen Psalmierens
Und der ewigen "Ochserei".
Und mit den beiden Mönchen
Da zog die Freude ins Land,
Sie gründeten Kloster und Schänke,
Zum "Ochsen" ward sie genannt.
Und wo die frommen Seelen
Gar fröhlich einst gehaust
Da wird auch jetzt noch fröhlich
Gezechet und geschmaust.
Wenn Johann Jacob Benckiser Ihr 8-facher Urgroßvater ist, dann war seine Frau Rosina wohl Ihre entsprechende Urgroßmutter. Von ihr existiert ja ein eindrucksvoller Grabstein im "Paradies" in Bad Herrenalb. Leider ist die Schrift nur noch teilweise lesbar. Haben Sie vielleicht zufällig Zugang zu älteren Quellen, die des gesamten Text zugänglich machen ?
AntwortenLöschenVielen Dank für die Info. Ich lese von dem Grabstein das erste Mal und habe leider keine weiteren Quellen dazu.
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