Hexenjagden gab es in dieser Zeit weltweit. Eine Beschuldigung, sei es aus Missgunst oder Wichtigtuerei, wurde von der Obrigkeit sehr ernst genommen und es gab kaum ein Entrinnen. Legten die Beschuldigten kein Geständnis ab, wurde sie inhaftiert und gefoltert um den Beschuldigten dadurch eine Geständnis abzuringen. Denn erst nach dem Geständnis durfte eine "Hexe" auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
Zeitgenössische Darstellung einer Hexenverbrennung
Während andere der Hexerei beschuldigten Frauen in Möckmühl der Folter nicht standhalten konnten, ein Geständnis ablegten, zum Tode verurteilt und verbrannt wurden, flehte Anna Maria Gott um Hilfe an. Sie betete dass Gott die Wahrheit ans Licht bringen würde. Sie tröstete sich mit Gottes Wort, ihr Gesang ging zu Herzen.
Während der 26-wöchigen Inhaftierung in Eisenketten hatte sie nur ihre Bibel und ihr Gebetbuch bei sich. Die Richter konnten ihr kein Unrecht nachweisen, bei der Freilassung forderten sie eine Gebühr von 100 Gulden, die sie als Unkosten deklarierten. Diese Forderung war nicht legal, aber ihr Ehemann hatte keine andere Möglichkeit als zu zahlen um seine Frau aus dem Hexenturm frei zu bekommen. Anna Maria musste schwören, sich nicht zu rächen. - Sie hatte von den bis zu 3 Stunden dauernden Folterungen Narben, die sie lebenslang an diese Tortur erinnerten.
Carl Sebastian (*1726), der Urenkel von Anna Maria und Kilian Kayser ist 1749 nach Philadelphia ausgewandert. Er war, wie auch sein Vater und sein Urgroßvater Kilian, Metzger von Beruf.
Herzlichen Dank an seine Nachfahren aus den USA, die über ihre Vorfahren aus Möckmühl recherchiert haben und "The story of Kilian Kayser and Anna Maria" geschrieben haben.
Mein Vorfahre, der älteste Sohn Johann Cunrad (*1654), erlernte ebenfalls das Metzgerhandwerk. Die nachfolgenden Generationen waren Handelsleute und Lebküchner.
. M .
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